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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Immobilien-Partnerschaften zusammen.«
    »Wissen Sie, wo er am Wochenende war?«

    »Ja, das habe ich überprüft. Portland. Er ist dort beim Marathon mitgelaufen. Ich habe ihn getroffen, als er gerade ins Büro zurückkam. Er war definitiv in Portland.«
    Ich war mir immer noch sicher, dass derjenige, der die Leichen in die abgelegene Kellerei geschafft hatte, nicht rein zufällig dorthin gefahren war. Der Ort hatte für den Mörder irgendeine Bedeutung. »Und ihm gehört das alles?«
    »Nein. Die Black Hawks bringen Kunden zusammen. Sie schaffen das Geld reicher Typen aus ihrer Stadt hierher, die ins Weingeschäft einsteigen wollen. Lester verhandelt dann die Verträge, als Partner.«
    »Und wen hat er als Partner für diese Kellerei rangeschafft?«
    »Das weiß ich nicht. Investoren.«
    Ich sog die Luft ein und bemühte mich, geduldig zu bleiben. » Was für Investoren?«
    »Im Allgemeinen Investoren, die anonym bleiben wollen. Hören Sie, Inspector, ich weiß, worauf Sie hinauswollen, aber dieser Kerl befasst sich nur mit ziemlich seriösen Leuten. Glauben Sie mir, jeder hatte diesen Schuppen finden können. Immobilienmakler oder jemand aus der Gegend, der sich die Kellerei ansehen wollte. Ich muss mit diesen Leuten leben, wenn Sie schon längst wieder weg sind.«
    Ich klemmte den Hörer unters Kinn und drehte mich mit meinem Stuhl herum, sodass ich aus dem Fenster schauen konnte. »Wir haben es hier mit einem mehrfachen Mord zu tun, Lieutenant, dem schlimmsten Fall, den ich je gesehen habe. Der Fundort der Leichen liegt drei Meilen von der Straße entfernt an einem verlassenen Feldweg. Jeder, der mit den Leichen umhergefahren ist, hätte sie jederzeit vorher abladen können. Nein, wer das getan hat, wusste, dass die Kellerei dort war. Und ich glaube nicht, dass es ein Einheimischer war. Ich glaube nicht, dass er so nahe an seinem Zuhause Aufmerksamkeit erregen wollte.«
    Ich machte eine Pause, damit meine Worte einsickern konnten.
»Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie wissen, wer Lesters Partner waren.« Ich beendete das Gespräch.
    Ein Teil meines Optimismus begann sich aufzulösen.
    Raleigh kam mit leeren Händen von den Reisebüros zurück. Die Brandts hatten bei Travel Ventures gebucht, einer Agentur für reiche Prominente. Die DeGeorges hatten Journeytime benutzt, in Los Altos, wo Michael DeGeorge arbeitete.
    Wir ließen die Personalunterlagen durchkämmen. Keine Verbindung zwischen den beiden Firmen. Keine Arrangements für Zusammenarbeit, kein einziger Angestellter hatte für beide gearbeitet. Der Manager von Journeytime meinte, es sei möglich, dass jemand ihre Systeme angezapft habe. Das festzustellen war jedoch nahezu unmöglich.
    Mein Ermittlungsergebnis war ebenso enttäuschend. Ich hatte die Unterlagen beider Hochzeitsausrichter bekommen. Graveure, Musiker, Fotografen, Party-Service, Floristen. Nirgends eine Übereinstimmung. Die Brandts und die DeGeorges lebten in zwei getrennten Welten. Es blieb ein Rätsel, wie der Mörder seine Opfer identifizierte. Bis jetzt hatte ich nicht einen einzigen Anhaltspunkt gefunden.

45
    Ich rief Claire und Cindy für das nächste »Weibertreffen« zusammen. Diesmal war die Stimmung ganz anders. Kein Gelächter. Keine festlichen Margaritas. Zwei weitere Menschen waren tot. Wir hatten keine Verdächtigen, nur einen Fall, der immer größere Kreise zog. Hinweise, die sehr schnell in einer Sackgasse endeten. Enormer Druck, der auf uns alle ausgeübt wurde.

    Claire traf als Erste ein. Sie umarmte mich und fragte mich, wie ich mich fühlte.
    »Ich weiß es nicht«, gestand ich. Ich hatte drei Behandlungen hinter mir. Manchmal fühlte ich mich kräftig, dann wieder - besonders nachmittags - wie ein Geist meines eigenen Ichs. »Medved hat gesagt, nächste Woche will er meine roten Blutkörperchen zählen.«
    Cindy kam als Nächste. Sie trug ein kariertes Männerhemd und bestickte Jeans. Sie sah sehr hübsch aus, sehr cool. Ich hatte seit Montag nicht mehr mit ihr gesprochen, als ich ihr erlaubt hatte, die Story mit dem zweiten Doppelmord zu bringen. Obwohl sie den Artikel einen Tag lang zurückgehalten hatte, sorgte er in der Stadt für Aufsehen.
    »Ich schätze, heute zahle ich«, sagte sie und warf uns eine neue Visitenkarte auf den Tisch, mit dem leuchtend roten Logo des Chronicle darauf. Ich las die Karte: Cindy Thomas, Gerichtsreporterin, Lokalredaktion.
    Wir gratulierten ihr herzlich, dann ließen wir sie ein bisschen schmoren, nur um ihr Ego im Gleichgewicht zu

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