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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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die Jackentasche und berührten den kalten Kolben der Waffe. Er legte den Sicherungshebel um. Er konnte nicht länger kontrollieren, was sich in seinem Kopf abspielte.
    Geh hinein! , forderte ihn eine Stimme auf. Tu es!
    Er betrat den schummrigen Raum. Bei den Waschbecken und Urinalen war niemand. Der Bräutigam war in einer der Kabinen. Beißender Geruch stieg Campbell in die Nase. Marihuana.
    »Bist du das, Liebling?«, rief der Bräutigam.

    Jeder Nerv in Campbells Körper ging in Habachtstellung. Er murmelte etwas kaum Hörbares.
    »Beeil dich, Schatz, wenn du von dem Ding hier noch was abkriegen willst«, rief James Voskuhl.
    Phillip Campbell stieß die Tür auf.
    Der Bräutigam starrte ihn verblüfft an, ein Joint hing zwischen seinen Lippen. »He, Mann, wer zum Teufel sind Sie?«
    »Ich bin der, der nutzlose Würmer wie dich kaltmacht.« Damit schoss er. Nur ein einziges Mal.
    James Voskuhls Kopf schnellte zurück. Rot spritzte auf die Kacheln hinter ihm. Der Bräutigam schwankte einmal, dann sank er nach vorn in sich zusammen.
    Das Echo des Schusses schien den ganzen Raum zu erschüttern. Kordit mischte sich in den Marihuanageruch.
    Phillip Campbell überkam eine eigenartige Ruhe, eine Furchtlosigkeit. Er packte den Kopf des Bräutigams und setzte den Mann aufrecht hin. Dann wartete er.
    Das Geräusch, als die Außentür sich öffnete und schloss und Lärm von dem etwas entfernten Fest hereindrang, durchfuhr ihn wie ein Blitz.
    »Bist du das, Vosk?«, fragte eine Frauenstimme.
    Sie war es - die Braut.
    »Was rauchst du da drinnen - Teer?« Kathy kicherte. Sie ging zu den Waschbecken hinüber. Er hörte Wasser rauschen.
    Campbell konnte sie durch einen Spalt in der Kabinenwand sehen. Sie stand am Waschbecken, mit der Brille in Form von Katzenaugen, und kämmte sich die Haare. Eine Vision kam über ihn. Ja, so würde er es hier gestalten. So sollte die Polizei alles vorfinden.
    Es erforderte seine ganze Selbstbeherrschung, sich zurückzuhalten - sie zu ihm kommen zu lassen.
    »Heb mir ja ein paar Züge auf, Mister«, rief die Braut.
    Er sah, wie sie zur Kabine tänzelte. So nahe jetzt. So unglaublich köstlich. Was für ein Moment.

    Als sie die Tür öffnete, war es ihr Blick , der ihm alles bedeutete.
    Der Anblick von James, dem es rot aus dem Mund tropfte. Das plötzliche Erschrecken, als sie das Gesicht des Mörders erkannte. Die Waffe zielte genau auf ihre Augen.
    »In Weiß mag ich dich lieber, Kathy.« Mehr sagte der Mörder nicht. Dann drückte er auf den Abzug - und ein grellweißer Blitz explodierte durch die grünen Katzenaugengläser.

52
    Früh am Montagmorgen kam ich ins Büro. Ich war ein bisschen nervös wegen meines ersten Kontakts mit Raleigh nach unserem Tanz und dem gemeinsamen Abendessen. Ich fragte mich, wohin das führen würde. Da kam Paul Chin angerannt; er arbeitete bei meinem Sonderkommando. »Lindsay, im Verhörzimmer Vier ist eine Frau, die Sie sich selbst vornehmen sollten.«
    Seit eine Beschreibung des mutmaßlichen Mörders gesendet worden war, riefen dauernd Leute an, die ihn angeblich gesehen hatten, aber diese Hinweise endeten stets in einer Sackgasse. Eine von Chins Aufgaben war es, diesen Hinweisen nachzugehen, ganz gleich, wie unwahrscheinlich sie klangen.
    »Ist sie psychisch gestört, oder hat sie eine besondere Schwäche für die Polizei?«, fragte ich mit skeptischem Lächeln.
    »Ich halte sie für echt«, antwortete Chin. »Sie war auf der ersten Hochzeit.«
    Ich sprang beinahe aus dem Sessel und lief hinter ihm her. Vor dem Dienstraum sah ich Raleigh von draußen hereinkommen. Chris .

    Einen Moment lang durchlief mich ein angenehmes Prickeln. Er war gegen elf Uhr abends gegangen, nachdem wir beide Flaschen geleert hatten. Beim Essen hatten wir über unsere unterschiedlichen Erfahrungen im Polizeidienst geplaudert, und über die Vor- und Nachteile, verheiratet oder Single zu sein.
    Es war ein richtig schöner Abend gewesen. Nahm etwas den Druck von dem Fall. Ich hatte nicht einmal an die Anämie gedacht. Was mir ein bisschen Angst machte, war das innere Zittern, dass es doch mehr sein könnte. Ich hatte mich am Freitagabend dabei ertappt, wie ich ihn angeschaut hatte, während er mir beim Abwasch half. Wenn die Zeiten anders wären…
    Raleigh brachte Kaffee und eine Zeitung. »Hallo«, sagte er, als er vor mir stand. »Hübsche Weste.«
    »Chin hat eine Zeugin in Vier«, sagte ich. »Sie behauptet, ihn gesehen zu haben. Willst du mitkommen?«
    In meiner Aufregung war

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