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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Jenks’ Festnahme zu lesen, als das Telefon klingelte.
    Es war Charlie Clapper von der Spurensicherung. Seine Leute hatten bis spät in die Nacht alles in Jenks’ Haus peinlich genau durchsucht.
    »Haben Sie etwas, das mir bei dem Fall hilft, Charlie?« Ich hoffte auf die Mordwaffe, vielleicht sogar auf die fehlenden Ringe. Etwas Greifbares, das Jenks’ offenen Hohn zum Schmelzen bringen würde.
    Der Leiter der Spurensicherung stieß einen müden Seufzer aus. »Ich glaube, Sie sollten herkommen und es sich ansehen.«
    Ich griff mir meine Handtasche und die Schlüssel für den Dienstwagen. Auf dem Korridor traf ich Jacobi. »Es gibt Gerüchte, dass ich nicht mehr der Mann Ihrer Träume bin«, sagte er.
    »Sie sollten nie glauben, was Sie im Star lesen«, entgegnete ich spöttisch.
    »Richtig, oder was ich von der Nachtschicht höre.«
    Ich blieb abrupt stehen. Jemand hatte Chris und mich gestern Abend gesehen. Durch meinen Kopf raste die heiße Eilmeldung, die durch die Gerüchteküche schwirrte. Ich war wütend, vor allem, weil ich rot wurde.
    »Ganz locker bleiben«, sagte Jacobi. »Sie wissen doch, was passiert, wenn man einen Fall knackt. Und Sie haben den Fall geknackt.«
    »Danke, Warren«, sagte ich. Es war einer der seltenen Momente, wo wir beide nichts zu verbergen hatten. Ich zwinkerte ihm zu und ging zur Treppe.
    »Vergessen Sie aber nicht, dass es die Übereinstimmung bei
dem Champagner war, die Sie auf die richtige Spur geführt hat«, rief er mir hinterher.
    »Ich werde daran denken. Ich bin Ihnen dankbar, Warren.«
    Ich fuhr die Sixth bis zur Taylor und zur California zu Jenks’ Haus in Sea Cliff. Als ich ankam, blockierten zwei Polizeiwagen die Straße, um die Meute der Medienleute in Schach zu halten. Ich fand Clapper. Er sah müde aus und war unrasiert. Er ruhte sich gerade ein paar Minuten am Esstisch aus.
    »Haben Sie die Mordwaffe für mich gefunden?«, fragte ich.
    »Nur das hier.« Er deutete auf einen Haufen Plastiktüten mit Waffen auf dem Fußboden.
    Es waren Jagdgewehre, eine Minelli-Schrotflinte, ein Colt.45 Automatik. Keine Neun-Millimeter. Ich tat keinen Schritt, um sie mir anzusehen.
    »Wir haben sein Arbeitszimmer durchsucht«, erklärte Clapper. »Nichts über irgendein Opfer. Keine Zeitungsausschnitte, keine Trophäen.«
    »Ich hatte gehofft, Sie würden die fehlenden Ringe finden.«
    »Sie wollen Ringe?« Müde schob Clapper sich hoch. »Seine Frau hat Ringe. Jede Menge. Ich kann sie Ihnen zeigen. Aber wir haben etwas gefunden. Folgen Sie mir.«
    In der Küche stand auf dem Boden eine Kiste, mit dem gelben Schild Beweisstück drauf. Es war eine Kiste mit Champagner. Krug. Clos du Mesnil.
    »Das wussten wir bereits«, sagte ich.
    Er sah mich an, als hätte ich ihn durch eine allgemein bekannte Tatsache beleidigt. Dann nahm er eine Flasche aus der offenen Kiste.
    »Überprüfen Sie die Nummern, Lindsay. Jede Flasche ist mit einer eigenen Nummer versehen. Schauen Sie. Hier: vier-zweidrei-fünf-fünf-neun. Damit rinnt er bestimmt viel weicher durch die Kehle.« Er holte eine zusammengefaltete Tüte mit der Aufschrift Eigentum der Polizei aus der Brusttasche. »Die aus dem Hyatt war von derselben Lage. Dieselbe Nummer.« Er lächelte.

    Die Flaschen trugen tatsächlich dieselben Nummern. Das war ein solider Beweis, der Jenks mit dem Ort verknüpfte, an dem David und Melanie Brandt ermordet worden waren. Es war keine Waffe, aber ein stichhaltiger Beweis, nicht bloß ein Indiz. Eine Woge der Erregung durchzuckte mich. Ich schlug dem blassen, schwergewichtigen Leiter der Spurensicherung freudig gegen die erhobene Hand.
    »Aber ich hätte Sie nicht nur deswegen den ganzen Weg hergebeten«, sagte Charlie, beinahe als wollte er sich entschuldigen.
    Clapper führte mich durch das exquisit eingerichtete Haus ins Schlafzimmer. Es hatte ein riesiges Panoramafenster, durch das man die Golden Gate Bridge sah. Er zeigte auf einen großen Wandschrank. Jenks’.
    »Erinnern Sie sich an das blutige Jackett, das wir im Hotel gefunden haben?« Charlie kniete nieder. »Nun, jetzt haben wir den kompletten Smoking.«
    Clapper griff hinter den Schuhständer im Schrank und holte eine zerknitterte Einkaufstüte von Nordstrom’s hervor. »Ich wollte, dass Sie sehen, wie wir es gefunden haben.«
    Aus der Tüte holte er eine zusammengeknüllte schwarze Smokinghose.
    »Ich habe es bereits überprüft. Es ist die andere Hälfte zu dem Jackett im Hyatt. Derselbe Hersteller. Schauen Sie hinein, dieselbe

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