Der 18 Schluessel
über ihre Worte nachdenken, nickte dem Naphil zu, der seine groben Hände auf Felices Kopf legte und ihn mit einem Ruck herumriss. Es gab ein dumpfes Knacken, das Eliana die Magensäure in die Kehle schießen ließ. Während ihre Muskeln versagten und sie auf die Knie fiel, erbrach sie sich ins Gras. Ihre Kehle brannte, als wäre sie verätzt worden, und Eliana hustete, während ihr Tränen in die Augen traten. Sie zitterte am ganzen Körper. Satanael war mit zwei kurzen Schritten über ihr und schlug sie mit der flachen Hand ins Gesicht. „Sieh genau hin, Schlampe!“
Helel lachte, wieder klang es wie das Bellen eines Hundes, während er sein Werk betrachtete. Felice lehnte mit gespreizten Beinen an einem Baumstamm. Helel hatte ihren Kopf um hundertachtzig Grad auf den Rücken gedreht. Der Naphil war zufrieden mit seiner Arbeit. „Jetzt kann sie ihren eigenen Arsch sehen!“
„Du bist wirklich derb ...“, gab Satanael ihm kühl zu verstehen, dann zog er Eliana auf die Beine und würdigte Felice keines Blickes mehr. „Es bleibt dabei ... bis zum vierundzwanzigsten Dezember hast du Zeit, mir Danyal zu bringen.“
Eliana fühlte sich wie betäubt. „Spätestens morgen, wenn sie Felice finden oder auch nur vermissen, werden sie mich verdächtigen.“
Satanael beugte sich zu ihr hinunter und zog sie an sich wie ein Filmheld seine Geliebte. Überraschenderweise war sein Körper warm. Verführerisch! Wäre er hässlich und grob gewesen, wie der Naphil – Satanael wäre nur halb so gefährlich gewesen. „Dann solltest du dir sehr schnell etwas einfallen lassen. Ich habe gesagt, dass ich dir eine Chance gebe, aber du kannst wirklich nicht von mir erwarten, dass ich fair bin.“
Er ließ sie los und nickte Helel zu. Gemeinsam verschwanden sie im dunklen Unterholz des Gestrüpps. Eliana warf noch einen kurzen Blick auf Felices Leiche.Dann stolperte sie eine Weile benommen durch das Unterholz, bis sie sicher war, dass niemand sie entdecken würde. Panisch hielt sie ihre Gedanken unter Kontrolle, ließ es nicht zu, dass die schwarzen Finger des bodenlosen Schlundes Wahnsinn nach ihr griffen. Danyal ... ich brauche dich dachte sie immer wieder, während sie gegen ihre eigene Panik ankämpfte. Sie musste mit Chris sprechen - noch in dieser Nacht mussten sie Danyal aus den Fängen des Ordens befreien!
Eliana wusste nicht, wie sie den Weg zum Hotel zurückfand oder wie lange sie dafür brauchte. Sie fühlte sich ausgehöhlt und betäubt. Die Autos fuhren an ihr vorbei, eines hupte, darin saßen vier junge italienische Casanovas, die ihr glühende Liebesschwüre auf Italienisch zuriefen. Wie einfach war die Welt für diese Menschen! Eliana schenkte ihnen keinen Blick. Wie viel konnte ein menschlicher Verstand ertragen, bevor er sich in abgeschiedene und sichere Bereiche des Bewusstseins zurückzog und eine Mauer um sich herum bildete? Eliana meinte, kurz vor einem geistigen Kollaps zu stehen.
Als endlich das Hotel Aldobrandeschi in Sichtweite kam, hatte sie sich soweit gefangen, dass ihr Kopf einigermaßen klar funktionierte.
Eliana lief durch die Glasarkaden des Eingangs und zupfte an ihrer Kleidung. Hoffentlich sah sie nicht so furchtbar aus, wie sie sich fühlte. In der pikfeinen Lobby würde sie sofort auffallen. Ein Page öffnete ihr die Tür und begrüßte sie freundlich. In der Glastür prüfte sie ihr Spiegelbild – müde, aber trotz ihrer Begegnung mit Satanael annehmbar.
„Signora ...“, der Page wies in Richtung der Bar.
Eliana ahnte, dass Chris dort auf sie wartete. Sie bedankte sich und fand Chris kurze Zeit später mit seinem abendlichen Glas Whiskey an der Bar. Er war bereits angetrunken, sprang auf, als er sie sah, knallte Geld auf den Tresen und gab dem Barkeeper ein Zeichen. Dann stand er auf und packte Eliana grob am Arm. „Wo warst du so lange?“
Sie riss sich los und ging vor ihm her. Nach ihrer erneuten Begegnung mit Satanael und dem Naphil machte Chris ihr kaum noch Angst. „Reg dich ab ... du benimmst dich wie ein Idiot.“
Sie fuhren hinauf in den zweiten Stock, und dieses Mal ließ Chris sich nicht von ihr mit der Entschuldigung, sie sei müde, abweisen. Aber das war egal. Sie musste ihm von der apokalyptischen Verschwörung erzählen und davon, was sie mit Danyal vorhatten.
Chris warf sich auf ihr Bett, als wäre er in seinem eigenen Zimmer. „Also, was hast du herausgefunden?“
Eliana überlegte, ob sie ihn vom Bett schmeißen sollte, ließ es dann aber sein. Sie brauchte
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