Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
einzureißen sein …
„Es wird dir schwerfallen, mit einer großen Familie klarzukommen“, warnte er sie.
„Ich bin mehr als bereit, mich dieser Aufgabe zu stellen. Wie kommst du eigentlich dazu, mir vorzuhalten, was deiner Meinung nach meine Schwächen sind?“
„Ich weiß, was deine Stärken sind, und Lügen gehört nicht dazu.“
Zu seiner Überraschung lächelte sie. „Da hast du recht. Aber da bist doch du der Experte, richtig? Deshalb werde ich alle falschen Geschichten erst einmal mit dir durchgehen.“
„Gute Idee. Dann fangen wir doch mal damit an, unsere Geschichten abzugleichen.“
„Falls das ein Trick ist, um mir persönliche Informationen zu entlocken, vergiss es einfach.“
Sie war schwer verletzt worden, soviel stand fest. Hatte es eine spezielle Person gegeben oder war es eine unglückliche Verkettung von Ereignissen gewesen? Nick hoffte, Hannah würde es wagen, die Sache so wichtig zu nehmen, dass sie ihre Familie an sich heranließ. Das könnte ihre Rettung sein.
Er dachte daran, den Job selbst zu übernehmen, war sich jedoch bewusst, dass das seine Möglichkeiten weit überstieg. Für sie beide war es besser, wenn er tat, was sie vereinbart hatten, und dann seiner Wege ging.
Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. „Es ist spät. Wir sollten ins Bett gehen.“
„Kein Problem. Welche Seite willst du?“
Bevor er jedoch das Schlafzimmer ansteuern konnte, hielt sie ihn am Arm fest. „Moment mal, Romeo. Wir werden nicht in einem Bett schlafen.“
„Nicht?“ Er versuchte, so unschuldig wie möglich auszusehen.„Ich hätte nichts dagegen, und meinetwegen kannst du die Situation gern ausnutzen.“
„Meine Güte, danke. Ich glaube, ich werde verzichten.“
„Ich bin gern bereit, dir noch einmal zehn Dollar für einen Kuss nachzulassen.“
Ihr Blick fiel auf seinen Mund. Er fühlte es mit einer Intensität, als hätte sie ihn mit den Fingern gestreichelt. In ihren Augen flackerte Verlangen auf. Rasch blinzelte sie es weg, aber er hatte es gesehen und freute sich, dass er nicht der Einzige war, der sich vorstellte, wie fantastisch sie zusammenpassen würden.
Schöne Hannah. Er hatte den leisen Verdacht, sie könnte im Bett teils die scheue Unschuld, teils die wilde Verführerin sein, und konnte es kaum abwarten, herauszufinden, ob er recht hatte. Aber das würde nicht heute sein.
Sie machte einen Schritt auf ihn zu und beugte sich zu ihm vor. Eine Sekunde lang glaubte er, sie wollte ihn küssen, dann grinste sie und sagte: „Da bezahle ich lieber das Geld.“
Er streckte die Hand aus und schob ihr die lose Strähne hinters Ohr. „Lügnerin.“
Hannah ging ins Schlafzimmer und kam mit Kissen und Decke wieder zurück. Beides warf sie ihm zu. „Das Sofa sieht richtig gemütlich aus, Nick. Viel Vergnügen.“
6. KAPITEL
I ch kann nicht glauben, dass ich hier sitze und mit meiner Mutter Kaffee trinke“, sagte Hannah. Louise beugte sich lächelnd vor und nahm ihre Hand. „Ich wundere mich genauso. Vor ein paar Monaten habe ich noch geglaubt, ich würde dich niemals zu Gesicht bekommen. Und jetzt bist du hier.“
Sonnenlicht fiel in die kleine helle Küche. Es war ein schöner Vormittag mit strahlend blauem Himmel und den warmen Temperaturen des späten Frühlings.
„Glaubst du, es ist in Ordnung für Nick?“, fragte Hannah. Als Louise sie angerufen und vorgeschlagen hatte, den Vormittag miteinander zu verbringen, hatte Hannah sofort zugestimmt. Sie hatten eine Menge zu besprechen. Jordan hatte Louise zum Pförtnerhaus gebracht und Nick eingeladen mitzukommen, um bei der Restaurierung seines viktorianischen Hauses zu helfen.
Hannah hätte Nick lieber in der Nähe gewusst, wo sie mithören konnte, was er sagte. Aber noch bevor sie etwas hätte einwenden können, war er schon zur Tür hinaus. Jetzt fragte sie sich, was er wohl erzählen mochte. Zweifellos würden ihre Brüder ihn mit Fragen über sein Leben und ihre Ehe löchern. Würde Nick sich wieder so absurde Geschichten einfallen lassen wie gestern? Vielleicht hätte sie doch nachgeben und ihm ein paar persönliche Informationen verraten sollen. Jetzt kannst du es nicht mehr ändern, sagte sie sich.
Louise lächelte. „Nick wird sich wohlfühlen. Die Jungs werden sich um ihn kümmern. Abgesehen davon lieben Männer es, gemeinsam etwas zu bauen. Neben Sport ist das die ultimative Form maskuliner Verbundenheit.“
„Ja, wahrscheinlich. Obwohl ich Schwierigkeiten habe,meine Halbbrüder als Jungs zu sehen. Sie sind
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