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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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an sich ziehen und so lange festhalten, bis alles, was ihr Kummer bereitete, verschwunden wäre. Aber ein Gefühl riet ihm, zu warten und zuzuhören. Er stand so nah bei ihr, dass er sie fast berührte und den angenehm vertrauten Duft ihres Körpers einatmen konnte. Und wieder ergriff ihn das wohlbekannte Verlangen.
    Sie drehte eine Runde durchs Zimmer, als wollte sie es inspizieren. Dann ging sie zum Sofa und setzte sich. Nick setzte sich neben sie und beugte sich vor.
    „Hannah?“
    Sie kniff die Augen fest zusammen, öffnete sie wieder und starrte ihn an. „Travis hat mich über dich ausgefragt.“
    „Das überrascht mich nicht. Er wird unser Gespräch am letzten Sonntag mitbekommen haben.“
    „Das wusstest du? Du wusstest es und hast mir nichts davon gesagt?“
    „Ich war mir nicht sicher, wie viel er verstanden hat und ob er dazu etwas sagen würde. Ich wollte dich nicht beunruhigen.“
    „Es war schrecklich. Ich will gar nicht daran denken. Er weiß, dass etwas nicht stimmt.“
    „Erzähl mir, was passiert ist.“
    Hannah schüttelte sich. „Er hat mich gefragt, wie lange wir schon verheiratet sind, und mir ist nicht eingefallen, was ich darauf antworten sollte. Du hast recht. Wir hätten uns vorher eine Geschichte zurechtlegen sollen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Wie kann man nur so stur sein? Ich fasse es nicht.“
    „Ich schon. Es ist eine deiner liebenswerteren Eigenschaften.“
    Wütend funkelte sie ihn an. „Das ist jetzt nicht der geeignete Zeitpunkt für Witze.“
    „Es ist genau der richtige Zeitpunkt für Witze. Arme Hannah. Ich verstehe ja, dass du dich so aufregst. Es ist in Ordnung. Was hat Travis denn gesagt, als du ihm die Wahrheit erzählt hast?“
    Zu seiner großen Überraschung sprang sie auf und stellte sich vor ihn, stemmte die Hände in die Hüften, reckte das Kinn und sah ihn mit Augen an, die vor Zorn sprühten. Sie sah aus wie eine heidnische Prinzessin, und noch nie hatte er sie so sehr begehrt.
    „Ich habe ihm nicht die Wahrheit erzählt.“
    Wenn sie ihm einen Mord gestanden hätte, hätte ihn das nicht fassungsloser machen können. „Du hast Travis belogen?“
    „Ja, das habe ich.“ Jedes Wort klang abgehackt, als würde ihr das Sprechen Mühe bereiten. „Was hätte ich deiner Meinung nach denn sonst tun sollen? Ihm alles gestehen?“
    „Ja. Warum nicht?“
    Sie wandte ihm den Rücken zu. „Das konnte ich nicht.
    Er hat mich gefragt, wo du geboren bist, und ich habe es ihm gesagt. Ich habe ihm von deinen Eltern erzählt, dass deine Mutter bei deiner Geburt gestorben ist und du von deinem Dad erzogen wurdest.“
    Nick erschrak. „Und er hat gesagt, dass das alles eine Lüge ist?“, fragte er.
    Sie nickte.
    Verflucht. Was jetzt? Hannah hatte für ihn gelogen. Er verstand nicht, warum, aber er wusste, welche Überwindung sie das gekostet hatte. Die ehrenhafte Hannah, die sich und ihre Arbeit sehr ernst nahm. Was hatte er ihr nur angetan?
    Er stand auf und legte ihr die Hände auf die Schultern. Sie zuckte zwar zusammen, entzog sich ihm aber nicht. „Ich kenne meine Computerdaten“, murmelte er. „Dass ich in Philadelphia geboren bin und meine Eltern schon vor geraumer Zeit gestorben sind. Meine Mutter später als mein Vater. Und von unserer ‚Ehe‘ steht da natürlich auch nichts.“
    „Du hast mich belogen“, flüsterte sie.
    Noch immer stand sie mit dem Rücken zu ihm. Gern hätte er sie zu sich umgedreht, damit sie sein Gesicht sehen konnte, aber er wusste, dass sie sich dagegen wehren würde. Also versuchte er stattdessen, ihr die Wahrheit zu sagen.
    „Nein, das habe ich noch nie“, erwiderte er und merktesofort, dass das die größte Lüge von allen war. „Ich habe dich nicht belogen, was meine Familie angeht“, verbesserte er sich. „Die Computerdaten sind verändert worden. Dafür habe ich jemanden bezahlt.“
    „Um dein Vorstrafenregister zu vertuschen? Travis meinte, du bist sauber.“
    „Es war leichter, von vorn anzufangen“, sagte er und hoffte, dass ihr nicht auffiel, dass er die Frage damit nicht beantwortet hatte.
    Mit dunklen, besorgten Augen sah sie ihm über die Schulter hinweg forschend ins Gesicht. „Es stimmt also, was du mir von deinem Dad erzählt hast und wie deine Mutter gestorben ist?“
    „Ja. Ich schwöre es dir, Hannah. Das ist alles wahr.“
    „Das ist dann ja schon mal etwas, schätze ich.“
    Nick litt, weil sie litt. Wenn er ihr nur die Wahrheit sagen könnte! Die Versuchung bestand bei einem

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