Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
nicht recht, wie er sich ausdrücken sollte. „Ich will das Beste für dich.“
Verständnislos runzelte sie die Stirn. Dann ging ihr ein Licht auf. „Und das bist du nicht.“
„Genau.“
„Ich weiß. Keine Sorge. Mein Herz ist einigermaßen sicher.“ Sie trat einen Schritt von ihm weg. „Obwohl ich es interessant finde, dass du mich warnst. Wenn du mich davon überzeugen willst, dass du zu den Schuften gehörst, warum hast du dann nicht einfach deinen Spaß mit mir und lässt mich anschließend fallen? So eine Warnung im Voraus nominiert dich nicht unbedingt zum Schurken der Woche.“
Nick empfand einen eigenartigen Schmerz in der Herzgegend. „Du bist eine tolle Frau.“
„Ich weiß. Das sagen alle. Es ist schon eine echte Belastung.“
Ihr Lächeln war ein wenig zittrig in den Mundwinkeln, aber er hatte nicht vor, das zu kommentieren. Sie würde es überstehen, weil sie stark war, und das bewunderte er an ihr.
Hannah ging zum Sofa und setzte sich. „Mir dreht sich der Kopf. Ich kann gar nicht glauben, dass mir das alles passiert ist. Ich habe eine Familie, auch wenn Travis jetzt weiß Gott was denkt.“
Nick setzte sich neben sie. „Es tut mir leid, Hannah.“
„Das glaube ich dir. Du warst …“, sie schaute auf ihre Hände, „ … du warst freundlich zu mir, Nick, und das weiß ich zu schätzen. Ich bin sogar der Meinung, dass die letzteWoche, in der wir so getan haben, als wären wir verheiratet, sehr viel besser war als meine wirkliche Ehe.“
„Wie lange warst du verheiratet?“
Sie seufzte und murmelte leise etwas vor sich hin.
„Was sagst du?“
Wütend funkelte sie ihn an. „Fünf Tage, okay? Fünf Tage. Das hast du doch verstanden. Jetzt mach schon und lach!“
Das tat er nicht, obwohl er Mühe hatte, sich das Lachen zu verkneifen. „Fünf Tage. Aber du hast doch gesagt, dass du erst seit zwei Monaten geschieden bist. Was ist in der Zwischenzeit passiert?“
„Ich habe so getan als ob. Irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht wirklich allein zu sein, solange es keine Scheidung gab.“
Nick griff nach ihrer Hand und brachte ihre nervösen Finger zur Ruhe. „Das verstehe ich.“
„Schön, dass es jemanden gibt, der das tut. Mir ist das nie gelungen. Schließlich war es nicht so, als hätte Shawn in meinem Leben noch eine Rolle gespielt.“
„Wie habt ihr euch kennengelernt?“
„Am Strand. Ich bin mit ein paar Freunden in ein kleines Café gegangen, und da war er.“ Sie lächelte, als sie sich daran erinnerte. „Er war einfach absolut umwerfend. Keine Ahnung, was er an mir gefunden hat, aber danach wollte ich ihn auch lieber nicht fragen.“
Der feuerheiße Schlag in den Bauch blieb unidentifiziert, bis Nick wieder zu Atem kam und feststellte, dass er einen akuten Anfall von Eifersucht erlitt. Er ließ ihre Hand los, aber das schien sie nicht einmal zu bemerken.
„Ich war total in ihn verknallt“, fuhr sie fort. „Als er mich dann eingeladen hat, wäre ich am liebsten gestorben.“
„Na toll.“ Bei all den vielen Malen, die er sie eingeladen hatte, wäre sie nicht am liebsten gestorben, sondernam liebsten so schnell und weit wie möglich in die andere Richtung davongelaufen. Offensichtlich hatte er es völlig falsch angestellt.
„Ich habe mich so gefreut, Teil eines Paars zu sein, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass uns nichts verband. Nach ein paar Wochen haben wir beschlossen zu heiraten. Fünf Tage später wurde mir klar, dass das ein fürchterlicher Fehler war.“
Eigentlich wollte Nick nichts mehr hören, aber er musste ihr einfach weiter Fragen stellen. „Wie kam es, dass Shawn einverstanden war, die Scheidung zu verzögern?“
„Er ist viel gereist. Tatsächlich war er zwei Jahre lang gar nicht in den USA.“ Sie räusperte sich. „Shawn ist nicht der Typ, der sich über Kleinigkeiten wie eine Scheidung den Kopf zerbricht. Hätte ich mich nicht mit ihm in Verbindung gesetzt, wären wir noch immer verheiratet.“
Nick zog ein finsteres Gesicht. „Vielleicht ist er insgeheim noch immer in dich verliebt und war deshalb nicht an einer Scheidung interessiert.“
Sie lachte. „Nein, ich glaube nicht, dass das zu Shawn passt. Er ist eher der Typ, der jeden Monat die Geschmacksrichtung wechselt. Als Ehemann ist er nicht zu gebrauchen.“
„Hmm.“ Noch war Nick nicht beschwichtigt. „Und womit verdient dieser Shawn seinen Lebensunterhalt?“
Darauf antwortete Hannah nicht. Er warf ihr einen Blick zu und sah, dass sie rot geworden war und
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