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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Undercover-Einsatz immer. Es einem Menschen zu sagen. Dann noch einem und noch einem. Er wusste, wie das lief. Seine Tarnung musste wasserdicht sein. Hannah würde sich ihm gegenüber anders verhalten, wenn sie es wüsste. Möglicherweise sähe sie sich gezwungen, ihren Bruder zu informieren. Nick konnte es nicht riskieren.
    Aber er wünschte es sich. Wenn sie wüsste, wer und was er in Wirklichkeit war, würde sie ihn respektieren und sogar Gefühle für ihn zulassen. Vielleicht war es aber auch gut so. In seiner Kindheit mochte er zwar die falschen Lektionen gelernt haben, aber sie waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    Hannah ging zu dem kleinen Kamin und lehnte sich an den Sims. „Ich habe Travis gesagt, dass deine Computerdaten falsch sind und nicht ausweisen, dass wir verheiratet sind, weil du als Privatmann an einer verdeckten Operationmit der Polizei in Southport Beach zusammenarbeitest. Irgendwie würde es dabei um Immobilien in Strandlage gehen.“
    Das alles stieß sie in einem einzigen Atemzug hervor. Kaum in der Lage zu begreifen, was sie gesagt hatte, starrte Nick sie nur an. „Das hast du ihm erzählt?“
    Sie nickte.
    Ihre Lügen lagen so nah bei der Wahrheit, dass er einfach lachen musste. Ein Blick von ihr sagte ihm, dass das ein Fehler war, aber er konnte nicht aufhören. Abgesehen von der Tatsache, dass er selbst Polizist war und kein Privatmann, hatte sie punktgenau beschrieben, was er tat.
    Zornig funkelte sie ihn an. „Das ist überhaupt nicht lustig.“ Sie wandte sich ab.
    Sein Lachen verebbte, bis er nur noch ein paarmal leise gluckste. „Ich weiß. Es tut mir leid. Es ist nur …“
    Sie fuhr zu ihm herum. „Es ist nur was? Wie kannst du es wagen, über mich zu lachen? Ich habe für dich gelogen, Nick Archer. Ich stand vor meinem Bruder und habe bewusst die Wahrheit vertuscht. Als gewöhnlicher Krimineller mag das für dich ziemlich bedeutungslos sein, davon bin ich überzeugt. Allerdings teile ich deine lockeren moralischen Maßstäbe nicht. Ich messe meinen Worten Bedeutung bei und versuche, immer die Wahrheit zu sagen.“
    Am Zittern ihrer Stimme und der steifen Haltung merkte Nick, dass sie den Tränen nahe war.
    „Ich weiß“, sagte er leise und kam ihr etwas näher.
    Hastig trat sie einen Schritt zurück. „Rühr mich nicht an.“
    „Hier ist sonst niemand, Hannah. Entweder du nimmst mit mir vorlieb, oder du bist allein.“
    „Dann bin ich lieber allein.“
    „Hast du nicht gesagt, du würdest nie lügen?“
    Er ging auf sie zu und zog sie an sich. Während er sie in die Arme schloss und ihren Rücken streichelte, behielt sie ihre steife Haltung bei.
    „Ich kann nicht fassen, dass du mich dazu gebracht hast, so etwas zu tun“, murmelte sie.
    Kurz dachte Nick daran, sie darauf hinzuweisen, dass er nichts von ihr verlangt hatte. Sie hätte ihn ebenso gut an Travis ausliefern können, aber sie hatte es nicht getan. Nick fragte sich, warum. Gern hätte er geglaubt, dass sie anfing, Gefühle für ihn zu entwickeln. Aber er nahm an, dass es etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass er für sie in dieser seltsamen Situation ein Anker war. Wenn er nicht mehr da wäre, müsste sie sich ihrer Familie allein stellen, und dieser Gedanke jagte ihr Angst ein.
    Mit der Zeit würde sie sich an sie gewöhnen und ihn nicht mehr brauchen. Aber daran wollte er jetzt nicht denken.
    Zum Teil hatte sie die Wahrheit auch verschwiegen, um ihn zu beschützen. Das wusste er. Sie musste davon ausgehen, dass er nicht wollte, dass ihre Familie erfuhr, wer er wirklich war, und in gewisser Weise hatte sie damit recht. Er genoss es, ein gutes Verhältnis zu ihren Brüdern zu haben, und wenn sie ihn für Abschaum hielten, würde sich das alles ändern.
    Vielleicht war das bereits geschehen.
    Er streichelte weiter ihren Rücken, und allmählich entspannte sie sich. Sie barg das Gesicht an seinem Hals.
    „Verfluchter Kerl“, flüsterte sie. „Das werde ich dir niemals verzeihen.“
    Verfluchte sie ihn, weil sie für ihn gelogen hatte oder weil er Gefühle in ihr weckte?
    „Süße Hannah.“ In diesem Moment wünschte er sich beinahe, sie hätte ihn verraten. Dann könnte er von hierverschwinden. Bevor jemand verletzt wurde. „Ich habe es nicht verdient.“
    Als sie den Kopf hob und ihn ansah, schwammen Tränen in ihren Augen, die sie aber wegblinzelte. „Wenigstens sind wir uns einmal einig.“
    Er lächelte schwach. „Nicht nur weil ich bin, wie ich bin, sondern weil ich …“ Er wusste

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