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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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Was Quentin wohl durch den Kopf ging?
     
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    Noch bevor Korbinian den
Kreis der Vierzehn
löste, wusste er, dass Amina mehr als gute Nachrichten hatte. Alle Anstrengung war vergessen, und ihr Gesicht strahlte mit denen der dreizehn anderen um die Wette. „Convenium?“, fragte er lächelnd.
    Amina nickte hektisch, immer noch strahlend. „Ja! Schnell! Es ist unglaublich!“ Schon war sie zur Tür hinausgestürmt und rief die anderen zusammen.
     
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    „... und: Er ist dreizehn Jahre alt“, schloss Amina ihren Bericht ab. Atemlos hatten alle an ihren Lippen gehangen, während sie von ihrem Kontakt mit Quentin erzählt hatte. Allmählich dämmerte allen, dass die Suche vorbei war: Sie hatten den siebten Lehrling gefunden!
    Korbinian erhob sich von seinem Stuhl, breitete die Arme aus und rief: „Es ist geschafft!! Es ist geschafft, weil York und Du ihn gefunden habt! Ich bin unendlich stolz auf euch!“ Er schloss Amina in seine Arme. „Danke!“
    Alle Anwesenden jubelten, beglückwünschten Amina und lagen sich in den Armen. Linnea saß still auf einem Stuhl etwas abseits und blickte zufrieden und stolz ihre Schülerin an.
     
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    Nach einer kleinen Weile rief Korbinian die anderen zur Ruhe. „Setzt euch, setzt euch, liebe Brüder und Schwestern! Wir haben noch einiges zu bereden! Wir müssen festlegen, wie wir weitermachen.“
    Alle setzten sich wieder auf ihre Stühle und blickten Korbinian erwartungsvoll an. Dieser blickte zu Samuel hinüber und fragte: „Mein Freund, in solchen Situationen bin ich immer gespannt auf Deinen Rat. Was meinst Du zu der Sache?“
    Samuels Blick wurde ernst. „Meine Freude über Yorks und Aminas Entdeckung ist wirklich groß! Größere Sorge bereitet mir allerdings, dass Quentin von einhundertfünfzig bis an die Zähne bewaffneten Kriegern bewacht wird. Ich glaube nicht, dass wir ihnen den Jungen abhandeln können. Erst recht nicht, weil er ohne die drei anderen nicht gehen will. Wir werden ihn nur mit Gewalt oder einer List dort herausbekommen, und beides muss gut überlegt sein. Im Moment denke ich daran, dass wir zwar die anderen über die neue Situation informieren, aber alle zunächst weitersuchen lassen sollten. So lange, bis wir einen Plan haben, von dem wir überzeugt sind, dass er funktioniert. Nichtsdestotrotz sollten wir ein paar schnelle Sucher in die Nähe von Quentin bringen, um für alle Fälle gerüstet zu sein.“
     
    Korbinian nickte. „Ich danke Dir, alter Freund. Wie immer hast Du weise gesprochen. Aber“, fuhr er zu den anderen gewandt fort, „in meinem Kopf ist im Moment ein wenig Unordnung.“ Die Lehrlinge kicherten. Korbinian lächelte ebenfalls. „Ich will damit sagen, dass wir jetzt ganz genau überlegen müssen, was wir tun werden. Ein gutes Mittagessen wird uns beim Nachdenken helfen. Danach wird es Aminas Aufgabe sein, die anderen Sucher zu benachrichtigen, während wir anderen versuchen, den richtigen Weg zu finden. Also: Auf in den Speisesaal!“
     
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    In seinen Gedanken gefangen stapfte Quentin vor sich hin. Er merkte nicht, wie der Regen aus seinen Haaren über sein Gesicht lief. Nicht, wie es langsam immer kälter wurde. Nicht, dass Falk immer häufiger husten musste.
    Seine Gedanken kreisten um Zauberer und Hexen. War er nun auf dem besten Weg, verrückt zu werden, oder war das heute Morgen alles tatsächlich passiert? Dass irgendetwas an ihm anders war, wusste er schon lange. Und er hatte durch sein Gespräch mit Finja herausgefunden, dass er nicht der Einzige mit einer solchen
Gabe
sein konnte. Aber dass die anderen ihn
suchen
würden – Quentin war damit einfach überfordert. Er hatte sich das alles anders gedacht. Erst die Lehre, dann die Suche. Und jetzt?
    Und überhaupt: Wie wollten sie ihn und die anderen befreien, und wie sollte es dann weitergehen? Fragen über Fragen, und alle kreisten in seinem Kopf herum.
     
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    Adina und Grian machten gerade eine Pause in einem Unterstand. Die Schutzhütte hatte nur auf einer Seite eine Wand, drei Seiten waren offen. Ihren Regenumhang hatte Adina an der Windseite zwischen den Pfosten aufgehängt, sodass sie nun wenigstens auf zwei Seiten vor dem Regen geschützt waren. Ein kleines Feuer verbreitete ein wenig Wärme und trocknete ihre Kleider.
    Grian schlief mit dem Kopf auf Adinas Rucksack. Es war für Adina anstrengend, die meiste Zeit mit dem Kind auf dem Arm durch den Regen zu marschieren. Wenn Grian laufen wollte, kamen sie nur im Schneckentempo voran, wollte sie

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