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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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Rücken zu den Magiern eine schlanke, völlig schwarz gekleidete Gestalt. Lange schwarze Haare fielen ihr weit über den Rücken hinunter. Die weißen Hände leuchteten fast im Gegensatz zur Kleidung, und jeder konnte einen Ring mit einem großen blutroten Stein am linken Zeigefinger erkennen.
    Fast gleichzeitig fuhren Mearas und Quentins Hände in ihre Taschen und nahmen die kleine milchigweiße Kugel zwischen die Finger. Sie wussten sofort, wer dort vor ihnen stand.
     
    Ohne sich umzudrehen, reckte der
schwarze Magier
seine Arme schräg nach oben. Dunkelrotes Licht floss langsam in einem feinen Strahl von beiden Händen aus bogenförmig nach oben und traf sich in der Mitte über seinem Kopf. Dort bildete sich eine Kugel, die langsam größer wurde.
    Die Krieger auf der anderen Seite wussten nicht, was sie von dem schwarzen Kerl halten sollten, der aus dem Nebel aufgetaucht war. Der Anführer bellte Befehle nach rechts und links, um die Disziplin aufrechtzuerhalten. Es funktionierte. Wie aus Eisen gegossen blieben sie kampfbereit stehen.
    Als die Kugel fast die Größe eines Hundekopfes erreicht hatte, verloschen die Lichtbögen, die von den Händen des
schwarzen Magier
s ausgingen. Wie eine kleine scharlachrote Sonne hing sie in der Luft und tauchte rundherum alles in ein unwirkliches dunkelrotes Licht. Kleine Funken zuckten aus ihr hervor und verloschen. Ein Knistern wie von brennendem Holz erfüllte die Luft.
    Mit einem Mal hatten alle Krieger, Magier und Befreiten das Gefühl, als würde jemand ihre Gedanken lesen. Etwas war in ihrem Kopf und ging nicht wieder heraus. Quentin erinnerte sich sofort an die Begegnung auf dem Marktplatz. Einige fassten sich an die Schläfen, versuchten, das besitzergreifende fremde Gefühl irgendwie loszuwerden – vergeblich.
    Dann spürten alle ein einziges Wort, das sich in ständigem Echo wiederholte, ihren Kopf ausfüllte und alle anderen Gedanken auslöschte:
FurhtalÆkaz
!
FurhtalÆkaz
!
FurhtalÆkaz
!
    Der
schwarze Magier
führte die Hände nach vorn mit den Handkanten zusammen und breitete sie wieder so weit aus, dass sie die fremden Krieger vom Ersten bis zum Letzten einschlossen.
    Dann löste sich das blutrote Licht der Kugel in ein breites, pulsierendes Band auf, das in dem Winkel nach vorn schnellte, den der Magier mit seinen Händen vorgegeben hatte. Immer weiter dröhnten die Worte in ihren Köpfen. Die rote Lichtwelle traf auf die
Horden,
überzog jeden Krieger mit einem roten Schimmer und schien dann in die Körper einzudringen. Für einen kurzen Moment sah es aus als würden die Krieger brennen, dann war es plötzlich wieder dunkel. Einen Atemzug später geschah Unfassbares: Die Krieger fingen an zu schreien, verließen ihre Stellung, warfen ihre Waffen davon und sahen sich hilflos und mit schreckensbleicher Miene um. Nackte Angst flammte in ihren Augen auf. Einige sanken auf die Knie und verbargen ihre Gesichter, in denen sich namenloses Entsetzen spiegelte, jammernd in den Händen. Der Anführer riss sein Pferd so hart herum, dass es fast gestrauchelt wäre, und sprengte schreiend in die Dunkelheit davon. Manche taten es ihm gleich, andere ließen ihre Pferde stehen und rannten zu Fuß, als ginge es um ihr Leben. Achtlos ließen sie Waffen und andere Teile ihrer Ausrüstung liegen.
     
    Nach wenigen Augenblicken war alles vorbei. Magier und Befreite konnten wieder klar denken und bis auf die lauten Worte in ihren Köpfen hatten sie nichts gespürt. Die
Horden
waren verschwunden. In der Dunkelheit hörten sie nur noch hier und da vereinzelte Rufe, die sich rasch entfernten. Fassungslos sahen sich alle an.
     
    Der
schwarze Magier
wandte sich zum ersten Mal zu den anderen um. Sie konnten ihn in der Dunkelheit kaum erkennen, nur seine fast weiße Haut schimmerte in der Finsternis.
    Milan stieg vom Pferd, um sich bei dem fremden Zauberer zu bedanken, aber der kam ihm zuvor. „Es ist vorüber, Milan. Ihr müsst sie nicht mehr fürchten. Nicht heute Nacht, nicht morgen, niemals wieder. Du kannst Deinen Weg ungehindert fortsetzen.“
    Dann schaute er an ihm vorbei, und Quentin fühlte plötzlich seinen Blick. „Ah, Quentin“, fuhr der
schwarze Magier
fort. „Du bist also auch hier. Ich hoffe, Du bist wohlauf! Hast Du mein kleines Geschenk noch?“
    Fast unfreiwillig zog Quentin die Hand aus der Tasche, die noch immer die Kugel festhielt. Als er sie in die Luft hob, leuchtete sie hell und tauchte die Umstehenden in sanftes Licht. Medard war immer mehr davon

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