Der 7. Lehrling (German Edition)
ein paar Utensilien besorgt, um die sie gebeten hatte, und war wieder aus der Küche geschlurft. Dann ging es los.
Zuerst mussten die sieben Kräuter peinlich sauber gewaschen werden. Nebenbei wurde langsam Fett in einem Topf zerlassen. Dann wurden die Kräuter in einer bestimmten Reihenfolge in einem Mörser so lange bearbeitet, bis sie zu einem Brei geworden waren. Das alles war eine langwierige Arbeit. Es war allerdings unheimlich wichtig, dass alle Kräuter gleichmäßig fein zerstoßen waren, denn sonst konnten sie ihre Wirkung nicht voll entfalten. Meara konzentrierte sich.
Endlich war alles zu ihrer Zufriedenheit. Das Fett hatte die richtige Flüssigkeit, die Kräuter waren perfekt zerstoßen. Langsam gab sie das heiße Fett unter ständigem Rühren in den Kräuterbrei. Dann bewegte Meara kurz die Finger und murmelte leise „
Saira
lennan
“. Der Mörser zitterte kurz und stand dann wieder still, als wenn nichts geschehen wäre. Anschließend goss sie die Masse in einen kalten Topf, worin das Fett schnell wieder fester wurde. Die Salbe war fertig.
Hendrik hatte ihr schon eine Zeit lang aufmerksam zugesehen. Meara bemerkte ihn erst, als sie fertig war, und erschrak bis ins Mark. Hoffentlich hatte er den Zauber nicht bemerkt!
„Entschuldigt, ich wollte Euch nicht erschrecken!“, beeilte sich Hendrik, Meara zu beruhigen. „Es ist ganz erstaunlich, was Ihr alles könnt!“ Hendrik lächelte. „Dann muss die Salbe jetzt ja nur noch wirken.“
Meara lächelte unsicher zurück. „Das tut sie ganz sicher.“
Als das Pferd versorgt war, wollte Meara sich verabschieden, aber Hendrik ließ sie nicht gehen. „Es ist schon fast dunkel, da kommt Ihr ohnehin nicht weit. Ich habe viel Platz in meinem Haus und außerdem äußerst selten so kluge und bezaubernde Gäste.“ Er zwinkerte ihr zu.
Meara bekam gegen ihren Willen ganz rote Wangen, aber sie nahm die Einladung gern an. Hendrik war wirklich ein sehr netter Kerl!
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Die Sonne hatte sich dem Horizont schon deutlich genähert, als Milan an einem kleinen See ankam. In ein bis zwei Stunden würde es Nacht sein. Im seichten Wasser standen ein paar Graureiher und suchten nach kleinen Fischen. Unsichtbare Vögel zwitscherten im hohen Schilf.
Milan war hungrig, unterwegs hatte er nur wenig zu essen gefunden. Aber noch mehr sehnte er sich nach einem Bad. Als er in der Nähe des Ufers einen Lagerplatz gefunden hatte, machte er zuerst ein kleines Feuer, streifte sich dann schnell die Kleider ab und ließ sich ins erfrischend kalte Wasser fallen.
Die Reiher waren von dem Geplantsche und Gepruste alles andere als begeistert und flogen krächzend davon. Milan hatte ihnen das Abendessen verdorben.
Nachdem er sich gründlich gewaschen hatte, stapfte Milan wieder ans Ufer zurück. Die Sonne hatte bereits den Horizont berührt und beleuchtete seinen von Schrammen und blauen Flecken übersäten Körper. Milan suchte in seiner Gürteltasche, bis er eine kleine Dose mit Salbe gefunden hatte, und rieb sich die schlimmsten Stellen mit der heilenden Substanz ein. Die Salbe kühlte stark und milderte die pochenden Schmerzen.
Dann machte er sich daran, seine zerrissene Kleidung notdürftig zu flicken. Als er fertig war, betrachtete er sein Werk. Auf einer Hochzeit konnte er sich mit diesen Lumpen sicherlich nicht sehen lassen, aber für den restlichen Weg würden sie ihren Zweck erfüllen. In zwei bis drei Tagen würde er ohnehin in Filitosa sein, dann konnte er sich sicher ausgiebiger um sein arg mitgenommenes Äußeres kümmern.
Etwas später hockte Milan hungrig in seine Decke eingewickelt am kleinen Feuer und starrte in die Flammen. Er dachte noch einmal an seinen Beinahe-Absturz und schauderte. Was hatte er doch für ein Glück gehabt!
Während er ins langsam herunterbrennende Feuer schaute, fielen ihm die Augen zu. Ohne dass er es noch wirklich mitbekam, rollte er sich neben dem Feuer in seiner Decke ein und fiel in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
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Quentin war den Rest des Tages völlig in Gedanken versunken. Beim Abendessen erzählte er den anderen dann von seinen Erlebnissen auf dem Marktplatz. Zuerst schilderte er in aller Ausführlichkeit, was er alles gesehen hatte. Dabei fiel ihm ein, dass er ja für Finja ein Geschenk mitgebracht hatte. Er holte das kleine Päckchen aus seiner Tasche und reichte es ihr über den Tisch. Finja machte große Augen, als sie sah, dass Quentin von seinem ersten Geld etwas für sie gekauft hatte. Sofort kam sie um
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