Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
Vom Netzwerk:
Du die Suche fortsetzen. Zögere nicht, wir haben keine Zeit zu verlieren!
    Und ... anderen? Wer infor ... die anderen?
    Das Bild von Herward wurde undeutlich, flackerte, verblasste zusehends. Amina fühlte, wie die Kraft langsam aus ihr wich.
    Ich werde versuchen, zu weiteren Reitern auf ... 8-Uhr-Speiche Kontakt aufzunehmen. Sie bekommen ... gleichen Auftrag wie Du.
    Herward war nur noch ein Schatten.
    Ist gut, ... mache mich gleich ... den Weg.
    ... letzte Frage
, sie konnte Herward kaum noch halten.
Hast ... schon jemanden gefunden?
    Nein, bisher ...
     
    Der Kontakt riss ab. Durch Aminas Kopf zuckten Schmerzen, als ob jemand immer und immer wieder mit einer Nadel hineinstechen würde
.
Sie stand auf, taumelte, hielt sich an der Tischkante fest.
    „Er ... er hat es verstanden, Linnea“, sagte sie matt, dann brach sie neben ihrem Stuhl zusammen.
     
    #
     
    Als Korbinian völlig außer Atem Linneas kleine Kammer betrat, fand er die alte Hexe weinend neben der bewusstlosen Amina. „Ich habe von ihr verlangt, dass sie den Kontakt herstellt, und nun ist sie zusammengebrochen. Es ist meine Schuld! Das werde ich mir nie verzeihen!“, schluchzte sie.
    „Wir wussten beide, dass so etwas passieren kann, Linnea.“ Korbinian legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du trägst nicht mehr Schuld als ich selbst.“ Er hockte sich zu Linnea auf die Bettkante. „Hast Du ihr etwas gegeben? Trinkt sie?“
    „Ja, ich habe ihr Wasser gegeben. Etwas anderes wäre zu stark für sie. Völlig unmöglich, jetzt mit einem Zaubertrank zu arbeiten.“
    „Sicher. Du hast recht. Hat sich ihr Opfer wenigstens gelohnt? War sie erfolgreich?“
    „Oh ja. Sie hat Herward gefunden und den Auftrag ausgerichtet. Sie kannte ihn kaum, und sie hat es trotzdem geschafft! Oh Korbinian, das Mädchen ist so unglaublich stark und dabei noch so jung! Sie hat eine glänzende Zukunft als Hexe vor sich“, Linnea nahm Aminas Hand und drückte sie sanft. Dabei liefen ihr wieder Tränen über das Gesicht. „Vorausgesetzt, sie übersteht das hier, ohne Schaden zu nehmen.“
     
    „... Was überstehen?“, klang es leise aus dem Bett. Amina war aufgewacht.

Hilfreicher Einfall und falsche Versprechungen
    Samuel hörte beim Abendessen schweigend zu, bis Korbinian mit seiner Schilderung fertig war. Linnea war um nichts in der Welt von Aminas Seite zu bewegen gewesen, und daher hatte Korbinian versprochen, ihr und Amina später etwas vorbeizubringen.
    Korbinian blickte Samuel an, der mit halb geschlossenen Augen am Tisch saß und nur hin und wieder durch Nicken oder Kopfschütteln zeigte, dass er fieberhaft nachdachte. Endlich blickte er auf, ein leises Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Was tun wir, wenn jemand mit einer Aufgabe allein nicht klarkommt?“
    „Wir helfen ihm natürlich. Aber niemand von uns hat das
Zweite Gesicht
und könnte ihr einen Teil der Aufgabe abnehmen. Samuel, ich kann Dir wirklich nicht folgen.“ Korbinian hatte offensichtlich keine Nerven für das kleine Ratespiel, das Samuel gerade mit ihm trieb.
    „Doch, kannst Du. Natürlich kann niemand von uns die Aufgabe
übernehmen
. Aber wir können ihr dabei
helfen
! Um präzise zu sein:
Dreizehn
von uns werden ihr helfen.“
    Korbinian wollte schon zu einer ungehaltenen Antwort ansetzen, als auch bei ihm der Groschen fiel. Natürlich! Der
Kreis der Vierzehn
! In der Bücherei stand nicht umsonst ein Tisch mit vierzehn Stühlen. Immer wenn ein Zauber so viel Kraft erforderte, dass ein Magier allein damit überfordert war, konnte dieser Ort genutzt werden, um die Kraft von mehreren zu bündeln.
    „Sag, alter Freund, woher nimmst Du nur all diese Ideen?“
    Samuel blickte Korbinian an. „Das kommt daher, dass ich mir nicht so viele Gedanken darum machen muss,
OB
etwas getan wird. Ich beschäftige mich lieber mit dem
WIE.“
Er hob lächelnd sein Glas und stieß mit Korbinian an.
     
    #
     
    Die hohen Fenster der Bibliothek waren mit dunklem Samt verhängt, damit das Tageslicht die Konzentration nicht stören konnte. Amina saß auf dem Stuhl, von dem aus Korbinian den „Eilt herbei!“-Zauber aufgerufen hatte. Sie hatte sich über Nacht sehr gut erholt. Die bohrenden Kopfschmerzen waren weg. Sie fühlte sich bereit, eine weitere Kontaktaufnahme durchzuführen.
    Der
Kreis der Vierzehn
war vollständig. Von den anderen dreizehn Stühlen schauten Amina alte, erfahrene Hexen und Zauberer aufmunternd und ein wenig erwartungsvoll an. Linnea selbst hatte sich erbeten, ausschließlich für

Weitere Kostenlose Bücher