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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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überzeugen, dass Ihre so genannten Spezialisten in der Lage sind die Sache zu bewältigen. Die Frau ist ein Genie. Sie ist in der Lage Dinge zu machen, woran andere in ihrer Sparte noch nicht einmal zu denken wagen. Wir wollen doch nicht, dass ein paar grobklotzige Computerbullen da hineingehen und alles ruinieren.«
    Bei dem Begriff grobklotzige Computerbullen verzog der Major keine Miene, wobei das auch nicht unbedingt auf ihn gemünzt war.
    »Zweitens«, fuhr Jonathan fort, »haben wir dabei den Schwarzen Peter, und das gefällt mir gar nicht. Wenn etwas schief läuft, dann wird es einen Aufschrei unter den Wissenschaftlern geben, Anfragen im Parlament, Leitartikel in den liberalen Zeitungen oder denen, die sich dafür halten. Verdammt, Major,«, er schlug nicht fest, aber bestimmt mit der flachen Hand auf den Tisch, »wenn diese verdammte Frau uns hintergeht, dann werde ich sie auf legale Weise festnageln.
    Und dazu werde ich mich der Universitätsverwaltung bedienen und nicht einer Gruppe von Watergate-Einbrechern.«
    »Wie Sie wollen.« Der Major diskutierte nie. Es lag nicht an ihm, die Entscheidungen zu treffen oder die Verantwortung für die Fehlschläge zu übernehmen, die daraus resultieren konnten. Er war nur dazu da, zu sagen, was man machen konnte, und es zu tun, wenn die Anweisung gegeben wurde.
    »Bleiben Sie mit dem Amerikaner in Verbindung«, trug ihm Jonathan mit einem Hauch von Ärger in der Stimme auf. »Wer weiß, vielleicht nimmt er sie ja mit in sein Hotel und bumst sie und findet dabei heraus, was in ihrem verqueren Kopf vorgeht.«
    Er griff nach seinem Glas und trank es aus, dann stand er sofort auf.
    »Gute Nacht, Major. Danke für die Information. Ich bin sicher, wir werden uns morgen sprechen.«
    Einen Moment später war er weg und ließ den Major alleine zurück. Sein Gesicht war unbewegt, doch wenn der Major überhaupt in der Lage war Erstaunen zu empfinden, dann hätte er es in diesem Moment. Was war nur mit Syme los?
    Ganz sicher war es nicht Eifersucht.
    65
    ALS DIE JUNGE Frau an der Rezeption ihn durch die
    Hotelhalle kommen sah, griff sie hinter sich und zog das Fax heraus, das gerade vor fünf Minuten eingetroffen war. Sie teilte ihm mit, dass sie versucht hätte ihn auf seinem Zimmer zu erreichen, aber da hatte er es wohl schon verlassen.
    Er dankte ihr und trat ein paar Schritte zur Seite um es zu lesen. Es war von Jack und in seiner typisch lakonischen Art abgefasst.
    »Ich bleibe allgemein, da dies bestimmt auch fremde Leute in die Hände bekommen. Der zufällige Fund der Videos auf der Müllhalde ist ein weiterer Beweis, dass wir hinter dem Richtigen her sind. Die Bänder zeigen, was er gemacht hat. Er hat wohl gerne Heimvideos gedreht, wie seine Mutter. Nur schlimmer. Viel schlimmer. Das ist wirklich starker Tobak. Die Spurensicherung hat Reste von Fingerabdrücken auf den Kassetten gefunden. Wir haben aber immer noch kein neueres Foto, deshalb haben wir eines aus den alten Akten genommen und die Grafikabteilung ist dabei, das heutige Aussehen zu rekonstruieren. Ich werde dir so schnell wie möglich einen Abzug schicken, es sei denn, du bist vorher zurück. Bestätige bitte deine Flugnummer und Ankunftszeit.«
    Er ging wieder zur Rezeption, bat um ein Faxformular und schrieb darauf, was Jack wissen wollte, darunter setzte er deutlich die Telefonnummer und unterschrieb, damit es auf seine Rechnung gesetzt werden konnte.
    Als er in den späten Nachmittag hinaustrat, war die Frau schon dabei, es zu übermitteln.
    Kaum zehn Minuten Fußweg vom Randolph Hotel und der altertümlichen Eleganz der Beaumont Street entfernt, lag eine Reihe von kleinen Geschäften und angenehmen Restaurants, wie man sie überall in England finden konnte. Chuck Price suchte den Ort auf, weil sich dort aus irgendwelchen Gründen eine Reihe von vier Telefonzellen befand, von denen nie mehr als zwei gleichzeitig benutzt wurden. Zwei davon waren für Telefonkarten, die beiden anderen Münztelefone. Price benötigte keines von beiden, da er bei seiner speziellen Nummer nur den Hörer abzunehmen und zu wählen brauchte. Egal wo er sich befand, dauerte es noch nicht einmal eine Minute, dann war er mit der Stimme verbunden.
    »Ich höre«, meldete sie sich wie immer.
    Er gab den letzten Stand, wie weit der Plan bis jetzt gediegen, war, durch, bekannte frei seine Beunruhigung darüber, sich mit falschen Papieren in einem fremden Land so auf dem Präsentierteller zu zeigen und ein hohes Risiko einzugehen.
    Seine

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