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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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auch sein Bruder dabei helfen.
    Ohne bewusst daran zu denken hatte er den Flachmann aus seiner Hosentasche gezogen, den Verschluss abgedreht und die Öffnung an seine Lippen gesetzt. Er bemerkte es nur noch, wenn er feststellte, dass die Flasche leer war. Er hatte sie aufgefüllt, als er an diesem Morgen um sieben seine Wohnung verlassen hatte. Jetzt war es kurz nach Mittag. Seine erste Reaktion war, dass dies kein gefährlicher Alkoholkonsum war, seine zweite der Schock, dass er überhaupt in solchen Bahnen dachte.
    Er rief seinen Bruder an um ihre Verabredung zum Abendessen in einem chinesischen Restaurant in Pasadena zu bestätigen. Wenn man Josh glauben konnte, dann war es das Beste in ganz Los Angeles, und Tim glaubte ihm gerne. Er kündigte an alles mitzubringen.
    Mit ›alles‹ meinte er alle Unterlagen des Falles, alles, was er wusste. Es waren erst achtundvierzig Stunden vergangen, seit sie in Queens darüber gesprochen hatten, und er hatte noch keine Zeit gefunden Josh etwas zu geben, was ihm bei ihrer privaten inoffiziellen Untersuchung hätte helfen können.
    Tim trank den ganzen Nachmittag nichts. Er wollte nicht, dass Josh Alkohol an ihm roch. Als er aber in das Restaurant kam, war er reif für ein paar große Wodkas, die er in Windeseile hinunterschüttete.
    Und dankbar dafür, dass Josh sich jeden Kommentars enthielt.
    Der Mann, den Josh in das Restaurant kommen sah, wirkte zehn Jahre älter als noch vor zwei Tagen, doch als Tim dann vor ihm stand und ihn mit seinem üblichen, schiefen Grinsen begrüßte, sah Josh, dass das Alter nur eine Illusion seines müden Ganges gewesen war.
    Sie sprachen über den Fall und Josh blickte geschickt dar
    über hinweg, als Tim zwei große Wodkas hinunterschüttete und einen dritten nahm, als er sich ein Glas Chardonnay bestellte.
    »Sobald wir das Ergebnis der DNS-Analyse haben, lasse ich die Daten vergleichen. Wenn er erfasst ist, dann haben wir ihn innerhalb von Stunden. Oder sollten es zumindest. Heutzutage gibt es so viele Beschränkungen, wenn man Informationen nutzen will, dass man einen Gauner wie dich braucht um etwas zu erfahren.«
    »Vielen Dank.«
    »Ist schon gut. Ich bin stolz auf dich.«
    Es war ironisch gemeint, trotzdem spürte Josh, wie er über das Kompliment, obwohl versteckt, errötete und hoffte, dass es nicht auffiel. Er wäre für den Mann, der ihm gegenübersaß, gestorben. Er, seine Mutter und sein Vater wussten, dass sie ihr Leben und ihre Gesundheit Tim verdankten. Also, was immer für eine Hilfe Tim brauchte, er würde sie bekommen.
    Doch was für eine Hilfe brauchte er? Sein Trinken lag offen auf der Hand und war mehr als nur eine Reaktion auf den Druck, der auf ihm lastete. Tim war an Druck gewöhnt. Doch diesmal setzte er ihm zu. Weshalb?
    Eine Beziehung, spürte Josh, würde ihm helfen. Seit seiner Scheidung hatte es ein paar Frauen gegeben, aber nichts Ernsthaftes. Tim war interessant und gut aussehend genug um auf das andere Geschlecht anziehend zu wirken. Ein paar Mal hatten sie sich dort getroffen, wo einige von Joshs Studentinnen in der Nähe gewesen waren, die ganz begeistert von dem großen Kerl mit dem dunkelblonden Haar waren, der ein wirklicher und richtiger FBI-Beamter war. Mit einer hatte Tim eine kurze Affäre gehabt. Sie war nett und gut aussehend, doch Tim hatte ihr klipp und klar gesagt, dass sie zu jung war um sich an einen älteren Mann zu binden, der seine Eigenarten hatte und von der Regierung bezahlt wurde.
    »Hier ist eine Menge von dem Computerzeug, das ich direkt aus den Dateien kopiert habe«, hörte Josh Tim sagen.
    »Wenn es dir nichts sagt, dann kann ich dir nicht helfen. Es ist Zeug, was die Techniker für uns kopieren. Hier ist ein Abriss für Normalsterbliche wie mich, aber ich kann dir nicht sagen, wie gut der ist.«
    »Ich lasse es dich wissen.« Josh nahm die Speisekarte. »Soll ich für dich mitbestellen?«
    »Mach ruhig.«
    »Willst du Wein oder noch einen von diesen da?«
    Tim blickte auf das leere Glas vor sich und stieß es zur Seite.
    »Ich nehme eine Flasche Wasser, Gott, ich muss ja noch fahren.
    Bei der Polizei gibt es ein paar Jungs, die würden liebend gerne einen FBIler ins Röhrchen pusten lassen.«
    »Eins muss dir klar sein, der Typ, hinter dem ihr her seid, weiß sicher alles, was ihr von ihm gespeichert habt. Daran solltest du immer denken.«
    »Wir verschlüsseln unsere Sachen und wir sind gerade dabei, ein direktes Funknetz für uns einzurichten.«
    »Das müsste genügen.«
    »Ich

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