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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Tessa. Und seien Sie zumindest für mich telefonisch erreichbar.«
    39
    WIE SIE AM Telefon zugesagt hatte, war sie um vier Uhr nachmittags da. Etwas früher, um genau zu sein.
    Er beobachtete sie durch das Schaufenster einer Okkultbuchhandlung auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo er in Büchern über Astrologie, Astralfiguren und Alchemie blätterte. Er war nicht abergläubisch und fand diese Publikationen lächerlich. Auch hasste er den Geruch von Räucherstäbchen, die anscheinend immer in solchen Läden zu brennen schienen.
    Er langweilte sich und war froh, dass sie pünktlich erschienen war. Darauf bedacht, nicht davonzueilen oder anders Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, legte er das Buch, in dem er geblättert hatte, weg und verließ den Laden durch den Seitenausgang. Der Wagen, den er gemietet hatte, stand an einer Parkuhr, nur ein paar Meter entfernt. Er stieg ein und ließ den Motor an.
    Die junge Frau hatte die Namen an dem Klingelbrett neben der Tür dreimal durchgesehen und war ziemlich verwirrt. Sie trat einen Schritt von dem Eingang zurück und überprüfte nochmals die Hausnummer. Es gab keinen Zweifel daran, dass sie richtig war. Sie ging noch einmal zu der Auflistung der Unternehmen um einen letzten Blick darauf zu werfen, als sie das tiefe Brummen eines Wagens vernahm, der hinter ihr zum Stehen kam. Sie drehte sich um und sah einen glänzenden, silbernen Porsche, aus dem ein junger Mann mit dunklen, eingeölten Haaren und Sonnenbrille ausstieg und mit eiligen Schritten auf sie zukam.
    »Miss Roman?«
    »Ja.«
    »Vanessa Roman?«
    »Ja.«
    »Mein Gott, bin ich froh Sie noch erwischt zu haben. Das ist alles so peinlich.«
    Er setzte die Sonnenbrille ab und sie sah seinen Augen an, dass er wirklich betroffen war, so als ob er befürchtete, dass sie böse sei.
    »Bevor Sie etwas sagen, möchte ich mich entschuldigen«, erklärte er. »Der Fehler ist bei uns passiert, nicht bei der Agentur. Wir waren im Penthaus dieses Häuserblocks«, er deutete auf das Gebäude, vor dem sie standen, »zumindest bis vor knapp einem Monat. Jetzt sind wir auf dem Gelände der Fox.
    Der Mann, der sie von der Agentur angerufen hat, wusste augenscheinlich nicht, dass wir umgezogen sind. Ich habe ihn aus unserem Büro angerufen um den Termin auszumachen, doch ich hätte sicherstellen müssen, dass er die neue Adresse hat. Der Fehler ist erst vor einer halben Stunde bemerkt worden, als ich meiner Assistentin gesagt habe… « Er brach ab.
    »Egal, das Mindeste, was ich tun konnte, war herüberzukommen und Sie persönlich abzuholen. Es tut mir wirklich Leid.«
    »Ist schon gut«, meinte sie. »Ich bin gerade erst gekommen und habe versucht mir einen Reim darauf zu machen.«
    »Sehr nett von Ihnen, dass sie es so leicht nehmen«, erklärte er beruhigt und schenkte ihr ein breites Lächeln, dass ihm etwas von einem großen Jungen gab. »Kann ich Sie jetzt gleich zu dem Treffen mitnehmen?«
    »Ich habe meinen eigenen Wagen. Er ist gleich dort drüben geparkt.« Sie deutete auf ein Parkhaus in der Nähe.
    »Okay, ich fahre vor. Oder… «, er schaute auf seine Uhr.
    »Hören Sie, wir sind etwas knapp mit der Zeit. Das ist mein Fehler und es tut mir wirklich Leid. Aber kann ich Sie nicht hinfahren und danach bring ich Sie wieder her, dann können Sie ihren Wagen abholen?«
    »Das macht aber bestimmt viel Umstände.«
    »Das macht keine Umstände. Es wäre mir ein Vergnügen.«
    Sie warf einen Blick auf den silbern glänzenden Porsche. Es war ein faszinierender Gedanke, so stilgerecht auf das Gelände der Fox gefahren zu werden. Dann warf sie einen Blick auf ihn. Jetzt, da sie Gelegenheit hatte ihn genauer zu mustern, fand sie ihn recht gut aussehend. Sie schätzte ihn um die drei
    ßig, vielleicht ein bisschen älter. Er hatte ein nettes Lächeln, hübsche Augen und trug handgefertigte Schuhe, höchstwahrscheinlich italienische. Die legere Lederjacke war sicher ein Ted-Lapidus-Modell und die Uhr, die sie unter dem hochgekrempelten Hemdsärmel sah, war eine Cartier.
    Er hielt ihr die Tür auf und half ihr hinein. Sie fädelten sich in den Verkehr ein und fuhren auf dem Pico nach Westen.
    »Ich heiße übrigens Jack. Jack Martin.«
    »Nett Sie kennen zu lernen, Jack.«
    »Gleichfalls, Vanessa.«
    Obwohl er die Sonnenbrille wieder aufgesetzt hatte, bemerkte sie, wie sein Blick zu ihren Oberschenkeln wanderte, als sich ihr Rock in dem engen Beifahrersitz des Porsches nach oben schob. Es störte sie nicht, ganz im Gegenteil, sie

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