Der 8. Tag
Klang zu kaschieren.
Was, zum Teufel, ging da vor?
Sein erster Gedanke war Jack Fischl anzurufen, doch dann beschloss er zur Wohnung seines Bruders zu fahren. Er hatte einen Schl ü ssel daf ü r. Tim hatte ihm gesagt, dass das Taxiu n ternehmen, mit dem er zum Flughafen fahren wollte, in den Gelben Seiten st ä nde. Je mehr er dar ü ber nachdachte, desto mehr kamen ihm Zweifel in Bezug auf die Limousine, die an jenem Tag vorgefahren war. Sie hatten es beide gewusst, aber sich nichts dabei gedacht. Noch nicht einmal ein ehrlicher Polizist wie Tim w ü rde gleich Verdacht sch ö pfen, wenn eine Limousine vorfuhr, weil das Unternehmen keinen anderen Wagen an diesem Nachmittag zur Verf ü gung hatte.
Und trotzdem, im Nachhinein betrachtet war das ung e w ö hnlich.
Das Branchentelefonbuch von Tim lag direkt neben dem T e lefon. Josh schaute sich die Auflistung der Taxiunternehmen an und fand eines davon rot markiert. Es war ein ö rtliches Unternehmen. Er nahm den H ö rer ab um dort anzurufen, doch sein sechster Sinn hielt ihn zur ü ck, als er gerade die Nummer w ä hlen wollte. Er legte auf. Wenn jemand in der Lage war, in der Art, wie er vermutete, in internationale Tel e fongespr ä che einzugreifen, dann konnte er ziemlich sicher auch Tims Anschluss abh ö ren. Josh wusste alles ü ber illegale Abh ö rvorrichtungen und wie leicht sie zu installieren waren .
Die B ü ros des Taxiunternehmens waren nur ein paar Min u ten Fahrtstrecke entfernt. Es war zwar schon sp ä t, aber sie hatten rund um die Uhr ge ö ffnet. Er klingelte und nachdem er durch ein Sprechgitter erkl ä rt hatte, dass er der Bruder eines FBI-Mannes war und dringend etwas herausfinden musste, gingen sie das Risiko ein und lie ß en ihn hinein.
Sie brauchten fast zehn Minuten um sich durch die Unte r lagen des gestrigen Tages zu w ü hlen, doch dann konnten sie ihm sagen, dass die Buchung f ü r Mr. Kelly innerhalb einer Stunde, nachdem sie vorgenommen wurde, wieder storniert worden war. Josh bedankte sich und ging.
Als er zu sich nach Hause fuhr, war sein erster Gedanke wiederum sich mit Jack Fischl in Verbindung zu setzen. Ihn aus dem Bett zu holen und ihm die ganze Geschichte zu erz ä h len. Doch je mehr er dar ü ber nachdachte, desto zweifelhafter erschien ihm die Idee. Um irgendeine offizielle Unterst ü tzung zu bekommen w ä ren Zeit und Erkl ä rungen notwendig und das Einbeziehen von anderen – m ö glicherweise vorgesetzten und deshalb schwierigen – Personen. Er wusste, dass es f ü r Tim schon schwer gewesen war, die Erlaubnis zu bekommen nach England zu fliegen. Wenn er jetzt damit begann, noch mehr Staub aufzuwirbeln, bestand die M ö glichkeit, dass die ganze Sache mit der inoffiziellen und illegalen Hilfe, die er bei dieser Untersuchung geleistet hatte, aufflog. Und es ging dabei um Tims Kopf. Wenn sich Josh aus irgendwelchen Gr ü nden geirrt h ä tte, dann w ä re Tim bestimmt nicht dankbar daf ü r, dass er eine ü berfl ü ssige Panik ausgel ö st hatte.
Je mehr er dar ü ber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm bewusst, dass die einzige L ö sung darin bestand, selbst aktiv zu werden. Er musste hin ü berfliegen und die Sache selbst ü berpr ü fen. Auch war ihm bewusst, dass, was immer er u n ternehmen w ü rde, es mit extremer Vorsicht zu geschehen h ä tte.
Er rief sich noch einmal ins Ged ä chtnis, was er wusste. Da war ein Verd ä chtiger auf der Flucht und es war etwas Mer k w ü rdiges mit den Telefonen. Es war schon bekannt, dass der M ö rder, den sie suchten, ein Computergenie h ö herer Ordnung war, was bedeutete, dass ein Zugriff auf Flugreservierungen keine Schwierigkeit darstellte. Joshs Name auf der Passagier liste eines Fluges konnte ihn sowohl warnen als auch prov o zieren, was bedeutete, dass sein Name besser nicht da au f tauchte.
Conrad Walsh war ein alter Freund, ein Journalist, der ihm einige Gefallen schuldete. Er weihte ihn ein. Walsh war ü ber die Sache mit den P ä ssen nicht gl ü cklich, aber sie ü berlegten sich eine Ausrede, der zufolge Josh, falls es ü berhaupt n ö tig sein sollte, erkl ä ren w ü rde, er h ä tte Walshs Pass gestohlen. Der Austausch von Walshs laminiertem Foto gegen das von Josh war f ü r jemand, der Zugang zu selbst der einfachsten Laboreinrichtung hatte, ein Kinderspiel. Josh hatte oft seinen Spa ß dabei gehabt, wenn er sich vorgestellt hatte, wie erfol g reich eine Gruppe von eierk ö pfigen Professoren sein k ö nnte, wenn sie sich einmal ernsthaft
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