Der 8. Tag
ihr, dass er sich schmer z verzerrt auf seine Knie erhob. Wenn er verletzt war, dann nicht schwer. Hinter ihm sah sie einen Lichtstrahl, als George, durch den L ä rm aufmerksam geworden, aus seinem Verschlag kam.
» Was zum Teufel … ? « , war alles, was er hervorbrachte, b e vor Tessa so laut sie konnte schrie.
» Vorsicht George, er hat ein Messer! «
Sie war auf der halben Strecke zwischen Price und der T ü r. Als sie wieder zur ü cksah, war er immer noch auf den Knien, doch sie bemerkte, wie er nach etwas Gl ä nzendem griff und es aufhob.
Als N ä chstes wurde ihr bewusst, wie sie mit klopfendem Herzen mit dem T ü rriegel k ä mpfte. Die T ü r sollte sich von innen eigentlich ganz leicht ö ffnen lassen, doch aus irgendwe l chen Gr ü nden, m ö glicherweise dr ü ckte sie mit ihren zitter n den Fingern den Riegel in die falsche Richtung, bekam sie das Schloss nicht auf.
W ä hrend sie sich damit abm ü hte, schaute sie wieder z u r ü ck. Er war jetzt auf den Beinen und kam auf sie zu. Er hinkte leicht, doch seine Silhouette wurde gegen den Lichtschein hinter ihm schnell gr öß er. Sie konnte George sehen, der wie angenagelt stehen blieb und nichts unternahm.
Dann setzte das Geschrei ein. Es war das Schrecklichste, was sie je geh ö rt hatte. Ein Ausbruch, ein Br ü llen wie das Heulen einer w ü tenden Todesfee, ein Ger ä usch, das man nur sehr schwer als menschlich bezeichnen konnte und vielleicht war es das ja auch nicht. Ein Laut, der sich erst zu Worten formte, nachdem er mit aller Macht in ihren Sch ä del gedru n gen war.
» Dur ä udigeH ü ndin-dur ä udigeH ü ndin-dur ä udige-H ü ndin-dur ä udigeH ü ndin! «
Ihre Finger zogen verzweifelt an dem T ü rriegel. Sie hatte ihn schon mindestens tausendmal ge ö ffnet und ausgerechnet heute Nacht musste er klemmen.
» Dur ä udigeH ü ndin-dur ä udigeH ü ndin! «
Lauter, n ä her. Sie konnte seine Schritte h ö ren. Auf einmal bemerkte sie, dass der kleine Hebel an der Seite des Schlosses, der eigentlich nach oben stehen sollte, heruntergedr ü ckt war. Sie dr ü ckte ihn herunter, stie ß die T ü r auf und st ü rzte nur ein paar Meter vor ihrem Verfolger in die Nacht hinaus.
Sie rutschte und stolperte auf dem feuchten Gras, fiel aber nicht.
» Dur ä udigeH ü ndin-dur ä udigeH ü ndin! «
Sie sp ü rte seinen Atem in ihrem Nacken oder glaubte es zumindest. Sie getraute sich nicht zur ü ckzuschauen. Wenn sie es nur bis zur Ecke des Geb ä udes schaffen w ü rde, dann h ä tte sie vielleicht eine Chance bis zur Stra ß e zu kommen und k ö n n te ein vorbeifahrendes Auto anhalten. Falls ein Auto vorbe i k ä me. Mitten in der Nacht war diese Gegend ziemlich verla s sen.
Mit berstenden Lungen zwang sie sich vorw ä rts. Sie rannte schneller als sie es jemals von sich geglaubt h ä tte, die herau s gebr ü llten Obsz ö nit ä ten, die ü ber seine Lippen kamen, dicht hinter ihr.
Sie griff nach den rauen Steinen, warf sich um die Ecke und rannte, erneut ins Stolpern geratend, auf den Parkplatz. Ein paar Autos standen in der Dunkelheit, aber kein Anzeichen von Menschen.
Etwas ber ü hrte ihren R ü cken. Sie schrie auf, doch der Schrei ging in dem L ä rm, den er machte, unter. Sie warf sich nach vorn, aber erneut ber ü hrte sie etwas am R ü cken .
Aus dem Nichts heraus erklang auf einmal das Ger ä usch von Fahrzeugen und grelle Lichter flammten auf. Zwei, drei, vielleicht auch vier Scheinwerferpaare bogen nacheinander von der Stra ß e ab und bildeten vor ihr eine Mauer aus bet ä u bendem, grellen Licht.
Sie blieb ü berrascht und hilflos stehen. Ihr erster Gedanke war, dass sie in der Falle sa ß und alles in ein paar Augenbli c ken vorbei w ä re. Ein Messer w ü rde so oft in sie gesto ß en we r den, bis die Wut ihres rasenden M ö rders befriedigt w ä re.
Doch nichts dergleichen passierte. Sie vernahm Stimmen, Rufen, Bewegungen, T ü ren wurden zugeschlagen. Gestalten kamen aus dem Licht heraus, rannten aber nicht zu ihr, so n dern nach links. Sie schaute in die Richtung. Der Mann, der sie ermorden wollte und dessen Name, wie sie wusste, Price war, verschwand in der Dunkelheit und die anderen M ä nner ve r folgten ihn.
Sie war wie erstarrt. Wusste nicht, was sie machen sollte oder was vorging. Sie merkte nur, dass sie vor Angst und Ersch ö pfung halb bewusstlos war. Teile ihres K ö rpers, von denen sie bis zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst hatte, b e gannen zu schmerzen. Verwundert schaute sie an sich herab
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