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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Doktor zu bezeichnen.
    » Es tut mir sehr Leid, Dr. Temple, aber ich muss Ihnen le i der mitteilen, dass wir keine Hinweise auf Ü berlebende h a ben. «
    » Vielen Dank. « Tessa legte geistesabwesend auf, w ä hrend sie auf den Teppich vor sich starrte. Sie machte einen unsicheren Atemzug. Nat ü rlich bewies ihr Name auf der Passagierliste nichts. Doch pl ö tzlich brauchte sie auch keinen Beweis mehr.
    Ihr Blick glitt zur ü ck zum Fernseher, aber die Nachrichte n sendung war zu anderen Ereignissen ü bergegangen. Sie stand auf, nahm die Fernbedienung und stellte den Ton ab, lie ß den Kanal aber eingeschaltet f ü r den Fall, dass weitere Berichte ü ber das Ungl ü ck folgen w ü rden. Dann widmete sie sich wi e der ihrem Computer.
    Sie st ö hnte auf, als ob sie jemand geschlagen h ä tte.
    Der Text, den sie gelesen hatte, war verschwunden, obwohl sie die Verbindung nicht unterbrochen oder irgendeinen B e fehl eingegeben hatte. Stattdessen befanden sich jetzt drei Worte in gro ß en Buchstaben in der Mitte des Bildschirms mit einem Fragezeichen dahinter.

    WER BIST DU ?
    Als sie sp ä ter dar ü ber nachdachte, kam sie zu dem Schluss, sie h ä tte damals anders handeln sollen. Doch sie war sich nicht sicher, ob das etwas ge ä ndert h ä tte. Mit zum Zerrei ß en g e spannten Muskeln und von Angst diktierter Vorsicht bewegte sie sich wie jemand, der sich mit einem Messer einer Gif t schlange n ä hert, zu dem Computer und zog die Telefonve r bindung aus der Dose. Danach dr ü ckte sie den Einschaltknopf und die Stromversorgung zu den Batterien wurde unterbr o chen. Der Bildschirm war leer.
    Sie stand einen Moment da, fr ö stelte und auf ihrer Haut bildete sich ein feuchter Film. Im Raum war es v ö llig still. Nur das ferne Summen von Flugzeugen, die in einiger Entfernung starteten und landeten, war schwach durch die Doppelvergl a sung des Fensters zu vernehmen. Der Fernsehbildschirm fla c kerte immer noch ger ä uschlos. Doch dann bemerkte sie aus dem Augenwinkel, dass etwas geschah. Als sie sich umg e dreht hatte, war die Ver ä nderung abgeschlossen. Das Bild des Nachrichtensprechers auf dem Bildschirm war verschwunden und hatte einer schwarzen Fl ä che Platz gemacht. Genau in der Mitte des Rechtecks standen dieselben drei Worte, die sie auch auf ihrem Computerbildschirm gesehen hatte.

    WER BIST DU ?
    Ihr schien sich der Magen umzudrehen. Sie gab einen Laut von sich und hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Einen Moment lang glaubte sie ohnm ä chtig zu werden, doch stat t dessen machte sie eine Bewegung nach vorn und riss das Stromkabel aus der Steckdose. Die Worte verschwanden.
    Sie bemerkte, dass sie noch da kniete, wo sie sich niederg e lassen hatte um den Stecker zu erreichen. Sie h ö rte einen we i chen Plumps, als er ihr aus der Hand fiel. Dann wieder Stille. Sie griff nach einem Stuhl um sich daran hochzuziehen. Ihr K ö rper erschien ihr schwer, die Glieder taub, eine Nachwi r kung, so vermutete sie, von dem Adrenalinsto ß , der nutzlos verpufft war. Sie musste einen klaren Kopf bekommen, kla m mer dich an etwas. Denke nach.
    Das Telefon neben dem Bett klingelte mit einer Unerbit t lichkeit, die ihr auf die Nerven ging. Doch sie war ü ber diesen Einbruch der Normalit ä t in die schrecklichen und unvorstel l baren Ereignisse, die sich hier in diesem eint ö nigen Raum abgespielt hatten, erleichtert. Sie ging hin ü ber, hob ab, meldete sich mit » Ja? « und war dankbar eine Stimme zu h ö ren. Egal, welche Stimme.
    Au ß er dieser Stimme. Es war keine menschliche Stimme. Es war die Art von Stimme wie bei der Zeitansage oder wenn man die Telefonauskunft anrief und eine Nummer mitgeteilt bekam. Eine Tonbandstimme, in kleine Splitter zerlegt, die je nach Bedarf zusammengestellt wurden. Und hier war sie so zusammengesetzt worden, dass sie die bekannten drei Worte tonlos in ihr Ohr sprach.
    » Wer bist du? «
    Ihr Aufschrei war wild und Ausdruck h ö chster Panik. Sie riss so heftig an dem Telefonkabel, dass die Dose zusammen mit einem St ü ck Verputz herausflog. Einen Augenblick sp ä ter verdunkelten sich die Lampen in ihrem Zimmer auf die H ä lfte der ehemaligen Helligkeit, so als ob es einen Kurzschluss gegeben h ä tte. Doch Tessa wusste, dass es keine technischen Ursachen hatte; es war das Ding da drau ß en, das ihr seine Macht zeigte.
    Ihr Blick glitt zu dem vorhanglosen Fenster und den tristen Beton- und Ziegelkl ö tzen mit all ihren blinden Fenstern, auf die sie schaute. Unten lag

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