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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Kendall-Institut in Oxford zu verschwinden. Tessa, die das Pr o gramm entwickelt hatte, schien ü ber diese M ö glichkeit tief beunruhigt und w ü rde mit dem Hacker, wenn man ihn oder sie finden w ü rde, sprechen m ü ssen um herau s zufi n den, ob ihre Bef ü rchtungen zutr ä fen. Inzwischen sei sie sofort nach Oxford zur ü ckgekehrt um dort alles, was m ö g lich war, zu ü berpr ü fen.
    Dann sa ß er da und gr ü belte eine Zeit lang, bis das Telefon klingelte. Seine Freunde wollten wissen, ob er mit zum Essen k ä me. Er nahm sein Jackett und begab sich nach unten um sich ihnen anzuschlie ß en.
    Die Scheibenwischer des Taxis glitten im schnellsten Gang hin und her, aber sie schafften es nur f ü r kurze Augenblicke, L ü c ken in die Wasserfluten auf der Windschutzscheibe zu rei ß en. Der Wolkenbruch war ganz pl ö tzlich heruntergekommen und hatte den Verkehr in der Stadt zum Erliegen gebracht. Der Fahrer sprach Englisch und hatte verstanden, dass Tessa ein Flugzeug erreichen musste, aber er konnte nicht viel tun. Wenn sie erst einmal hier durch w ä ren, erkl ä rte er, dann w ü s s te er ein paar Abk ü rzungen.
    Um sich abzulenken konzentrierte sie sich darauf, was sie machen w ü rde, sobald sie im Institut w ä re. Sie w ü rde das Programm so oft wie n ö tig kopieren und es gleichzeitig, um Zeit zu sparen, testen, damit sie sehen konnte, wie es reagierte. Selbst wenn es noch nicht verschwunden war, bestand immer die M ö glichkeit, dass dies eines Tages passierte. Zumindest w ä re sie dann darauf vorbereitet.
    Gleichzeitig kam sie zu einem Schluss, dem sie bis jetzt noch nicht ins Auge geblickt hatte. Sie stellte fest, dass sie nicht geglaubt hatte, das Programm k ö nnte auf irgendeine Weise wirklich belebt sein. Entgegen ihrer Diskussion mit Helen dar ü ber nahm sie eher die Position ihrer Freundin ein als die der Vertreter einer › wirklichen ‹ k ü nstlichen Intelligenz, jenen, die lautstark behaupteten, dass es prinzipiell keinen Unterschied zwischen einem menschlichen Bewusstsein und einem digitalen Bewusstsein gab.
    Nun, zu guter Letzt musste sie anerkennen, dass diese U n terscheidung, im am wenigsten hilfreichen Sinne des Wortes, rein akademisch war. Es spielte nur eine Rolle, was das Pr o gramm tat, nicht, was es war. Und ob in diesem Zusamme n hang › tun ‹ etwas anderes bedeutete als › sein ‹ , war f ü r sie eine Frage, die in einem Teufelskreis endete.
    Ein pl ö tzlicher Ruck, als sich das Taxi nach vorne bewegte, brachte sie wieder in die Wirklichkeit zur ü ck. Als sie aus dem Fenster sah, bemerkte sie, dass das Taxi in eine lange, breite Stra ß e abgebogen war, die nur sp ä rlich beleuchtet und mit Autos ü bers ä t war, doch zumindest floss der Verkehr. Der Fahrer erkl ä rte, sie k ö nnten es noch rechtzeitig schaffen, wenn er sich ü ber ein paar Verkehrsregeln hinwegsetzte, was sie als Anspielung auf ein ü ppiges Trinkgeld interpretierte. Sie sagte, dass sie es sich etwas kosten lassen w ü rde.
    Sie sah, wie sich ein Scheinwerferpaar langsam aus der Re i he von Fahrzeugen l ö ste, die ihnen entgegenkamen, doch sie konnte nicht absch ä tzen, wie weit sie entfernt waren oder wie viel Raum zwischen den beiden gegenl ä ufigen Fahrzeugk o lonnen war. Die n ä chtliche Dunkelheit und der immer noch herabprasselnde Regen lie ß en alles au ß er dem greifbaren Innenraum des Taxis unwirklich erscheinen. Auf einmal b e gann der Fahrer flie ß end auf Deutsch zu fluchen, wobei seine Stimme eine Oktave h ö her klang als vorher, und er riss den Wagen so hart herum, dass sie sp ü rte, wie die R ä der unter ihr ins Schleudern gerieten. Wie durch ein Wunder entgingen sie einem Frontalzusammensto ß , denn der entgegenkommende Wagen, der von einem Wahnsinnigen gesteuert sein musste, bremste und fuhr ü ber die Begrenzungslinie zur ü ck, die er ü berhaupt nicht h ä tte ü berschreiten d ü rfen.
    Tessa verfolgte das alles wie im Traum. Der str ö mende R e gen an den Fenstern und die aufblitzenden Lichter um sie herum lie ß en sie an ein Unterwasserballett denken. Zur gle i chen Zeit bereitete sie sich auf den Aufprall vor, von dem sie sicher war, dass er kommen w ü rde, und w ü nschte, sie h ä tte den Sicherheitsgurt angelegt.
    Als der Aufprall kam, war es wie eine Erl ö sung. Sie merkte wie der hintere Kotfl ü gel des Wagens mit dem anderen Fah r zeug hinten rechts kollidierte. Der Wagen stabilisierte sich. Als sie auf den B ü rgersteig fuhren, wurde sie

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