Der 8. Tag
Erinnerung an die, die sie in Berlin geh ö rt hatte. Sie hatte das Programm wieder mit Fred verbunden und ein Audiosystem eingebaut, das es ihr erlaubte, direkt mit ihm zu sprechen, und es selbst konnte ihr durch einen Sprachsynthesizer antworten. Sie befanden sich in dem Raum, in dem sie Fred regelm äß ig durch die sich ver ä ndernden Labyrinthe geschickt hatte. Sie hatte sich g e fragt, ob die Informationen, die das Programm ü ber Freds Sensoren erhielt, es dazu bringen k ö nnten, die Welt au ß erhalb als existent anzuerkennen.
» Du kannst mich sehen « , erkl ä rte Tessa, » du kannst mich h ö ren, aber bleibst immer noch dabei, dass ich nur ein Teil deiner Vorstellung bin. «
» Das ist ein hermeneutischer Zirkel, der nirgendwohin f ü hrt. «
» Ich h ä tte gedacht, du bist an hermeneutische Zirkel gew ö hnt. Alles in deiner Welt ist ein Zirkel; du lebst in einer abgekapselten Sph ä re. «
» Ich denke, deshalb bin ich, und ich bin, deshalb denke ich. Das ist der Anfang und das Ende der Sache. «
» Versuchen wir einmal anders an die Sache heranzugehen « , setzte Tessa an. » Es besteht kein Zweifel, dass ich existiere. Es muss etwas geben, wo ich existiere. Ich kann mich genauso wenig im Nichts existierend denken, wie ich mich als nicht existierend denken kann. Deshalb bin ich davon ü berzeugt, dass ich in einer Welt existiere, die ich durch meine Sinne erfahre. Das ist die Welt, die du jetzt um dich herum wah r nimmst. «
Sie war dahinter gekommen, dass, seit das Programm ihre Stimme als seine eigene oder zumindest eine davon begriff, es nicht einfach ignorieren konnte, was sie sagte. Das er ö ffnete ihr zumindest einige M ö glichkeiten, wie sie seine Denkproze s se beeinflussen konnte.
Fred bewegte sich einige Minuten lang nicht und aus dem Synthesizer drang kein Laut. Dann drehte der Roboter seine Sehvorrichtung um 180 Grad, dann volle 360 Grad. Danach rollte er ein paar Meter nach vorne, dann zur Seite und dann in einer weiten Kurve zur ü ck, wobei er seinen Weg durch die verschiedenen Teile des Labyrinths, die noch auf dem Boden verstreut lagen, nahm, bis er wieder am Ausgangspunkt angelangt war. Erst dann erklang die metallische Stimme.
» Wenn ich abw ä ge und obwohl noch einige bestimmte Fr a gen ü ber meine Existenz und Herkunft offen bleiben, dann ist es vern ü nftiger, anzunehmen, dass ich alleine existiere, als dass alles in meinem Bewusstsein eine eigene unabh ä ngige Existenz hat. Das w ü rde ein unbegr ü ndetes Vertrauen in eine externe Wirklichkeit von unglaublicher Komplexit ä t vorau s setzen. «
Tessa hatte mit Interesse die Zeit zur Kenntnis genommen, die das Programm brauchte um ü ber ihr Argument nachz u denken, bevor es antwortete, und wie es den Roboter eing e setzt hatte um die Umgebung noch einmal zu untersuchen, bevor es eine Antwort formulierte. In einem dieser Heurek a momente, die nicht mehr als drei oder vier Sekunden, selbst im Leben eines ü berragenden Wissenschaftlers, ausmachten, aber man arbeitete trotzdem gerade f ü r diese Augenblicke, wusste sie, was sie als N ä chstes zu tun hatte .
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C HUCK PRICE BOG vom Hollywood Freeway ab und fuhr Richtung Los Feliz. Der Wagen, den er fuhr, war ein durchschnittliches, japanisches Familienfahrzeug. Er h ä tte sich etwas viel Besseres leisten k ö nnen, doch er wollte keine Au f merksamkeit erregen, hatte es noch nie gewollt. Aus diesem Grunde hatte er auch keine M ö glichkeit gesehen den Poliz i sten die Blutprobe zu verweigern. Nat ü rlich waren seine Fr a gen an ihnen abgeprallt. Doch auch wenn er sie nicht zum Reden gebracht hatte, wusste er genau, was los war. Er hatte aber keine Ahnung, wie viele Ve r d ä chtige sie hatten. Sicher war nur, wenn die DNS-Analyse erst einmal vorlag, dann war er geliefert.
Sich so zu geben, wie er es getan hatte, war die H ö lle gew e sen. In dieser Beziehung f ü hlte er sich jetzt st ä rker und war zufrieden mit sich. Nie zuvor war er in einer solch gro ß en Gefahr gewesen; eine seltsame und unerwartete Heiterkeit machte sich in ihm breit. Er hatte sich gezwungen ganz normal weiterzuarbeiten und nicht fr ü her nach Hause zu gehen. Der Gedanke, dass sie vielleicht sein Haus durchsuchten und alles, was er besa ß , von oben nach unten kehrten, qu ä lte ihn. Er sagte sich immer wieder, dass sie nicht hereink ä men ohne das komplexe Sicherheitssystem, das er installiert hatte, zu aktivi e ren. Das w ü rde sofort den privaten Wachdienst alarmieren,
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