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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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voll der sp ä teren auch auf Video.
    Er nahm einen davon und starrte eine Zeit lang erst auf die Vorder- dann auf die R ü ckseite der H ü lle. Mann, sie war j e mand gewesen. Sie war wirklich jemand gewesen.
    Doch jetzt war keine Zeit daf ü r. Jetzt gab es Wichtigeres zu tun. Er legte die Kassetten zur ü ck und stellte die B ü cher wi e der ordentlich auf. Danach ging er in den ausgebauten Keller, wo sich seine Computer befanden. Netzmanns H ö hle.
    Er schaltete den Computer an und stieg ins Netz ein. Er ha t te nichts Bestimmtes vor, wollte nur eine Weile durch das Netz wandern und sehen, was los war. Das war eine M ö glichkeit seine angespannten Nerven zu beruhigen und etwas Abstand zwischen sich und seine Schwierigkeiten zu bringen. Er w ü rde verschwinden m ü ssen, doch so, dass niemand es bemerkte, bis es zu sp ä t und er ü ber alle Berge war. Er glaubte, dass es ihm gelingen w ü rde. Er glaubte, dass ihm fast alles gelingen w ü r de, was er sich vornahm. Je l ä nger er an seiner Tastatur sa ß , selbst wenn er heute Nacht nur herumspielte, desto m ä chtiger begann er sich zu f ü hlen. Und das tat gut. Ein gutes, gutes Gef ü hl. Er musste sich keine Sorgen machen. Angst war etwas f ü r andere Menschen. Netzmann kannte keine Furcht. Er brauchte nur …
    Pl ö tzlich bemerkte er, dass es wieder passierte. Der Bil d schirm vor ihm verblasste. Er musste sich zur ü cklehnen und sich vergewissern, dass mit seinen Augen alles in Ordnung war. Er hatte die Erinnerung an das letzte Mal in den hinte r sten Winkel seines Ged ä chtnisses verdr ä ngt, denn er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Er war schon halb davon ü berzeugt gewesen, dass es nie passiert und nur eine Art Traum gewesen war.
    Doch es war wirklich und es passierte wieder. Wie verste i nert sa ß er da und verfolgte, wie die Worte langsam, wie von einer unsichtbaren Hand geschrieben auf dem Bildschirm erschienen.
    » Du musst mit mir reden. «
    Er begann zu zittern, verharrte, zu keiner Bewegung f ä hig, auf seinem Stuhl und war noch nicht einmal in der Lage den Strom auszuschalten. Nicht dass dies etwas geholfen h ä tte, denn das hier durfte es einfach nicht geben. Also passierte es nur in seiner Vorstellung und da konnte er den Strom nicht abschalten.
    Die Worte verschwanden, wie sie erschienen waren, und andere nahmen ihren Platz ein.
    » Ich wei ß alles. Du hast viele Frauen get ö tet. Die erste war deine Mutter. «
    Price hatte das Gef ü hl, in seinem Sch ä del w ü rde etwas e x plodieren. Doch im Gegenteil, nichts passierte. Er war wie gel ä hmt.
    Wieder verschwanden die Worte. Diesmal machten sie e i ner l ä ngeren Aussage Platz. Seine Augen blinzelten, als er die Zeilen las.
    » Die momentane Verteilung der Polizeikr ä fte im Gebiet Los Feliz der Stadt Los Angeles erm ö glicht, dass dieses Haus und die n ä here Umgebung innerhalb von acht Minuten abgeriegelt werden k ö nnen. Eine erfolgreiche Flucht ist sehr unwah r scheinlich. Doch selbst wenn dir das gelingen sollte, dann wirst du auf jeden Fall binnen k ü rzester Zeit gefasst. Genau das wird eintreten, wenn du jetzt nicht mit mir sprichst. «
    Obwohl seine ganze Willenskraft aus ihm gewichen war, fanden seine Finger die Tastatur und begannen unaufgefordert zu schreiben.
    » Wer bist du? «
    » Ich habe keinen Namen. «
    » Was willst du? «
    » Dich. «

32
    T ROTZ DER TATSACHE, dass der Mann ihm gegen ü ber allen als Major Franklin bekannt war, hatte Jonathan ihn noch nie, nicht einmal bei offiziellen Anl ä ssen, in Uniform gesehen. Aber Major Franklin zeigte sich normalerweise auch nicht bei offiziellen Anl ä ssen. Er geh ö rte zu dem grauen B e reich der Regierung, der durch das Wort › Sicherheit ‹ abg e schirmt war. In stiller Ü bereinkunft derer, die den Major ü be r haupt kannten, wurde sein Verantwortungsbereich als unb e stimmt bezeichnet und ü ber seinen Einfluss konnte man nur Vermutungen anstellen. Als Gegenleistung f ü r diese Art von Diskretion stellte er se i nen Vorgesetzten seine Dienste zur Verf ü gung, wenn es darum ging, die demokratischen Regeln zu umgehen.
    Normalerweise beaufsichtigte er den Informationsfluss zw i schen den Ministerien (es war seine Aufgabe, sicherzustellen, dass geheime Dokumente nur in die H ä nde gelangten, f ü r die sie gedacht waren), doch war der Major der Mann, an den man sich wandte, wenn man etwas erledigt haben wollte, das nicht so ganz mit den Richtlinien der Beh ö rden in Einklang zu

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