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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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dessen Kunde er war, und gleichzeitig eine vorprogrammierte Meldung in sein B ü ro und an sein Autotelefon absenden. Bis jetzt war nichts dergleichen passiert. Doch das schloss nicht aus, dass sie ihre Polizeimarken den Leuten vom Sicherheit s dienst unter die Nase gehalten hatten und ganz unauff ä llig in sein Haus gelangt waren. Kein Wachdienst w ü rde sich auf die Seite eines verd ä chtigen Kunden stellen, wenn man ihnen einen Durchsuchungsbefehl unter die Nase hielt. Aber egal, er hatte sich ruhig verhalten und weiter an dem Speiseeiswerb e spot gearbeitet, sich mit seinen Kollegen unterhalten, ü ber Witze gelacht, sich ein Sandwich kommen lassen und das B ü ro zur gleichen Zeit wie immer verlassen.
    Als er in seine Stra ß e einbog, griff die Furcht so heftig nach seinem Magen, dass er glaubte sich wieder ü bergeben zu m ü s sen. Er unterdr ü ckte das W ü rgen und schaute sich nach u n gew ö hnlichen Anzeichen um. Es gab keine. Wenn sie ihn ü berwachten, dann waren sie sehr geschickt. Er musste ruhig bleiben, nur das z ä hlte. Es war, als ob man in einem Film mi t spielte und wusste, dass jede Geste, ob L ä cheln oder Stirnru n zeln, aufgenommen wurde und im Mittelpunkt des Interesses stand. Ja genau das war es, erheiternd.
    Und Furcht einfl öß end.
    Als er in seine Auffahrt, die steil wie eine Rampe abfiel, einbog, dr ü ckte er einen Knopf an seinem Armaturenbrett. Das Garagentor glitt ger ä uschlos auf. Er wartete mit dem Aussteigen, bis es sich wieder hinter ihm geschlossen hatte. Dann tippte er eine Zahlenkombination in die Tastatur an der Wand. Man h ö rte das Summen elektrischer Str ö me, dem das leise Ploppen dreier sich ö ffnender Schl ö sser folgte. Er dr ü ckte die T ü r auf und ging die Stufen ins eigentliche Haus hinauf.
    Als er die K ü che betrat, brannten dort schon die Lampen und die Kaffeemaschine blubberte und verstr ö mte einen wa r men, anheimelnden Duft. Den Computer, der f ü r das Haus zust ä ndig war, hatte er darauf programmiert, dass er eine Tasse Kaffee f ü r ihn bereitstellte, wenn er vor sieben Uhr nach Hause kam. Er wurde in dem Moment aktiviert, wenn er vom Auto aus das Signal gab die Garage zu ö ffnen. Die Temperatur und die Klimaanlage wurden permanent ü berwacht und im Winter leuchtete, sobald er eintrat, die Attrappe eines Kami n feuers im Wohnzimmer.
    » Okay Belvedere, irgendwelche Nachrichten? « Er sprach gleichm ü tig in keine besondere Richtung, denn er wusste, dass eines der sorgf ä ltig im Raum verteilten Mikrofone seine Worte empfangen w ü rde. Er hatte dieses spezielle Programm in seinem Computer nach einer Rolle von Clifton Webb in einer Reihe von alten Filmen, die er mal im Fernsehen gesehen ha t te, benannt. Mr. Belvedere war eine Art Kammerdiener, Koch, Babysitter und Allroundgenie. Das einzige Problem war, dass Chucks Belvedere weder kochen noch sauber machen konnte, also musste er das selbst erledigen. Es gefiel ihm nicht, war aber besser als Fremde ins Haus zu lassen.
    Als er nach Anzeichen von Eindringlingen suchte, wurden Chuck die ü ber Telefon hereingekommenen Nachrichten ü ber das Lautsprechersystem vorgespielt. Es waren nur drei Anr u fe, zwei waren beruflicher Natur und der dritte kam von e i nem Freund, der sich zu eine Partie Squash mit ihm verabr e den wollte. Er ging von Raum zu Raum und ü berpr ü fte alles, von dem er glaubte, es k ö nne f ü r die Polizei von Interesse gewesen sein. Doch alles war so, wie es sein sollte, unber ü hrt. Die verschiedenen Haarf ä rbemittel, die er manchmal benutzte, das Make-up, mit dem er seine Hautfarbe ver ä nderte, die Schuhe, die ihn gr öß er erscheinen lie ß en, die verschiedenen Brillen mit Fensterglas und zu guter Letzt die nicht beschrift e ten, aber ganz speziellen Videokassetten, die er von seinen Begegnungen mit den Frauen gemacht hatte. Diese w ü rden ihn noch mehr belasten als der Bluttest.
    Zuletzt ü berpr ü fte er die B ü cherregale in der kleinen A b stellkammer, wo er seine Lexika, Nachschlagewerke und B e triebsanleitungen stehen hatte. Da bewahrte er die Filme auf, die er noch besser versteckte als die Videos von seinen › Abe n teuern ‹ , wie er sie gerne nannte. Die Ironie an der Sache war, dass er diese Filme ganz offen gekauft hatte. Ihr Besitz war nicht verboten und sie w ü rden vor Gericht nichts beweisen. Es waren seines Wissens nach alle Filme, die seine Mutter in ihrer kurzen Karriere gedreht hatte. Die meisten waren auf Super-8, eine Hand

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