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Der Abgrund Kommissar Morry

Der Abgrund Kommissar Morry

Titel: Der Abgrund Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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allein zum Headquarter des Yard gehen und mich dort erkundigen müssen, wie es um Alec und diese unselige Sache nun steht."
    „Nun hören Sie mal", spielte Bobby Talford den Gekränkten; „was denken Sie eigentlich von mir! — Wenn ich die Absicht habe, mit Ihnen in die Höhle des Löwen zu gehen, dann geschieht das nicht nur darum,, weil ich Sie begleiten möchte. Ich bin auch neugierig zu erfahren, wie e:s um meinen alten Freund Alec steht und was ich vielleicht für ihn tun kann! Also, auch deswegen will ich das Headquarter aufsuchen.
    Ein dankbarer Blick für Bobby Talford war ihr Dank für seine Worte, die aufrichtig und ehrlich gemeint waren.
    Da diese beiden Freunde Alec Grangas zu dieser Zeit nicht wissen konnten, was sich alles während ihrer Abwesenheit in London und um Alec Grangas zugetragen hatte, führten sie dieses Gespräch, das von den Tatsachen schon weit überholt war.
    Sie gedachten, einem vermeintlich noch inhaftierten Alec Grangas ihren Glauben an seine Unschuld zu bekunden; sie ahnten nicht, daß dieser Mann gar nicht mehr in Haft gehalten wurde. Sie konnten nicht wissen, daß einige Männer nur zu gern gewußt hätten, wo sich dieser Alec Grangas zur Stunde aufhielt. Auch diese beiden Menschen sollten es bald erfahren...
    Aufatmend brachte Bobby Talford nach seinem ersten Transatlantikflug als Kommandant die schwere Maschine vor dem Fluggebäude zum Stehen. Schon vor Betreten des Kommandogebäudes erfuhr er von einem BAA- Angehörigen, daß er nicht früher hätte zurückkommen dürfen, denn noch vor drei Stunden habe London unter einer dichten Nebeldecke gelegen. In Unkenntnis der Freundschaft, die Beatrix Halders mit Alec Grangas verband, plauderte der Mann die neuesten Ereignisse in diesem Fall aus!
    „Well!" beendete er seine Erzählung, nachdem er die letzten Ereignisse und den Mord an John Gutwell geschildert hatte.
    „Es ist eine Schande für unsere Gesellschaft, daß wiederum unser Mann verdächtigt und auch gesucht wird, der kaum zwölf Stunden zuvor auf freien Fuß gesetzt worden war.“
    „Moment mal", wurde Bobby Talford plötzlich hellhörig. „Was erzählen Sie da?“
    Sein Gesicht verdüsterte sich, und ohne auf die Stewardeß neben sich zu achten, stieß er böse hervor: „Sie meinen doch nicht etwa Alec Grangas? Mann, machen Sie nicht so komische Andeutungen!" fauchte er los.
    Die Stewardeß leicht an der Schulter fassend, sagte er, sie fortziehend: „Achten Sie nicht auf dieses dumme Gewäsch! Es gibt doch immer wieder unbedachte und vorlaute Zungen, die..."
    „Lassen Sie nur", wehrte sie den gutgemeinten Rat Bobby Talfords ab.
    Ihr bereits blasses Gesicht war um eine weitere Nuance bleicher geworden. Ihre Lippen begannen zu zittern, als sie sich nun an den immer noch vor ihnen stehenden Mann wandte und mit bebender Stimme fragte:
    „Meinen Sie Mister Grangas? Ist das der Mann, von dem Sie soeben sprachen?"
    „Yes, Miß Halders!" kam augenblicklich die Antwort des Mannes, und zwar in einem Ton, aus dem unverhohlene Verachtung klang.
    Beatrix Halders fühlte, wie eine heiße Welle in ihr Gesicht stieg. Für einen kurzen Moment wurde es ihr schwarz vor Augen. Ihre Beine schienen ihr den Dienst versagen zu wollen. Mit aller Gewalt riß sie sich zusammen und überwand mühsam die sie befallende Schwäche. Mit verhältnismäßig fester Stimme wandte sie sich erneut an den Mann:
    „Sagten Sie nicht soeben, Mister Grangas sei aus der Haft entlassen worden?"
    Ihre Gedanken beschäftigten sich während dieser Worte mit der Frage: Wenn Alec Grangas wieder frei ist, dann kann dieses doch nur bedeuten, daß er mit der ganzen Sache nicht das geringste zu tun gehabt hat. — Warum würde sich Scotland Yard sonst zu dieser Maßnahme entschlossen haben?
    Sie fühlte bei diesem Gedanken eine spürbare Erleichterung. Immer wieder sagte sie sich: Ich spüre es, Alec ist unschuldig! Die folgenden Worte des Mannes waren aber nicht dazu angetan, ihren Glaube,n an Alec Grangas zu festigen.
    „Well!" Sie vernahm nur wie aus weiter Ferne die Ansichten, die der Mann über Alec Grangas vorbrachte: „Aber das war wohl einer der größten Fehler, den die sonst unfehlbare Mordkommission des Yard gemacht hat. Wäre Grangas da geblieben, wo er sich zuvor befunden hatte, wäre jener zweite Mord wohl nicht verübt worden. Grangas ist offenbar so gerissen, daß er selbst Scotland Yard hinters Licht zu führen versteht. Wirklich, ich wünsche mir im Interesse der allgemeinen Sicherheit nur, daß

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