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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Gebäude verließ.«
    »Er hat sich nur seine neuen Befehle abgeholt.«
    »Oh, davon bin ich überzeugt.« Winters legte seine Hände flach auf den Tisch und schien Bates' Gesicht in allen Details zu studieren. »Warum liegt Ihnen so viel an diesem verdammten Kerl?«
    »Er ist ein guter Agent. Und wie Sie selbst sagten, war ich so etwas wie sein Mentor.«
    »Darauf wäre ich an Ihrer Stelle nicht allzu stolz.«
    »Er hat häufiger als Sie oder ich für das FBI sein Leben aufs Spiel gesetzt.«
    »Er ist ein Hitzkopf. Alle Geiselretter sind Hitzköpfe. Sie ziehen ihr eigenes Ding durch, sie pfeifen einfach auf uns, als wären sie etwas Besseres. In Wirklichkeit sind sie nur ein Haufen Schläger, die es gar nicht abwarten können, ihre großen Kanonen einzusetzen.«
    »Wir sind alle ein großes Team, Buck. Die Geiselretter sind eine Spezialeinheit, die Aufgaben übernimmt, welche kein anderer übernehmen kann. Okay, sie sind ziemlich großspurig, aber wer ist das nicht? Letztlich sind wir alle FBI-Agenten und verfolgen ein gemeinsames Ziel.«
    Winters schüttelte den Kopf. »Ist das wirklich Ihre Überzeugung?«
    »Ja, wirklich. Wenn nicht, wäre ich gar nicht mehr hier.«
    »Außerdem waren die Kerle für einige der schwärzesten Momente des FBI verantwortlich.«
    Bates warf die Akte auf den Tisch. »Damit liegen Sie völlig falsch. Wir schicken sie in den Kampf, alles muss ruckzuck gehen, und wenn dann etwas schief läuft, ist meistens irgendein idiotischer Befehl von oben daran schuld. Und die Jungs in der ersten Reihe, von denen nur erwartet wird, dass sie Befehle ausführen, hätten Ihnen sofort sagen können, dass es niemals funktioniert. Trotzdem kriegen sie anschließend die Prügel. Es überrascht mich viel mehr, dass sie noch nicht verlangt haben, von unserer Behörde abgetrennt zu werden.«
    »Sie haben sich nie an den Spielen beteiligt, die man beherrschen muss, wenn man höher hinauswill, Perce. Sie sitzen hier ganz oben im Glaskäfig - oder, in Ihrem Fall, im eisernen Käfig. Das sollten Sie nicht vergessen.«
    »Ich bin mit meinem Platz ganz zufrieden.«
    »Ein guter Rat unter Freunden: Wenn Sie aufhören, höher hinaufzuklettern, werden Sie irgendwann abstürzen.«
    »Vielen Dank für diese Lebensweisheit«, sagte Bates kurz angebunden.
    »Ich habe Ihre Berichte über den Stand der Ermittlungen bekommen. Offen gesagt, ich finde sie sehr dürftig.«
    »Das entspricht den Ergebnissen der Ermittlung.«
    »Wie steht es um Cove? In diesem Punkt waren Sie besonders  vage.«
    »Weil es kaum etwas zu berichten gibt.«
    »Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass jeder Undercover-Agent, der sich so lange nicht mehr gemeldet hat, entweder tot ist oder die Seite gewechselt hat und wir landesweit nach ihm fahnden sollten.«
    »Cove hat nicht die Seite gewechselt.«
    »Sie haben also mit ihm gesprochen? Komisch, davon habe ich in Ihren Berichten nichts gelesen.«
    »Ich tappe immer noch im Dunkeln. Aber ich habe in der Tat Informationen von Cove erhalten.«
    »Und was sagt Ihr erlauchter Undercover-Mann zu diesem Chaos?«
    »Er glaubt, dass man ihn in die Irre geführt hat.«
    »Das ist ja 'n Ding!«, erwiderte Winters sarkastisch.
    »Und er sagt, dass er sich eine Weile nicht zurückmelden will, weil er glaubt, dass die Ratte irgendwo im FBI sitzt.« Bates starrte Winters an, als er das sagte, obwohl er gar nicht genau wusste, warum er es tat. Schließlich rechnete er nicht damit, dass Winters die undichte Stelle war, oder? »Er weiß alles über die Fälle, bei denen Informationen nach außen gesickert sind, und über die verpatzten Missionen. Er glaubt, dass der jüngste gescheiterte HRT-Einsatz zu dieser Serie gehört.«
    »Interessante Theorie. Aber ich vermute, dass er keinen einzigen Beweis dafür hat.«
    »Zumindest hat er mir gegenüber nichts dergleichen erwähnt«, antwortete Bates, und als Winters ihn weiterhin ansah, als erwarte er eine Auskunft, fuhr er fort: »Buck, ich weiß, wie beschäftigt Sie sind, und ich möchte Ihre legendäre Weitsicht nicht mit nebensächlichen Details versperren. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass Sie es als Erster erfahren, wenn sich etwas Größeres ergibt. Dann können Sie damit vor die Medien gehen.«
    Winters konnte der Sarkasmus in dieser Bemerkung nicht entgangen sein, aber er schien es vorzuziehen, nicht darauf einzugehen. »Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, haben Sie und Cove einmal sehr eng zusammengearbeitet. In Kalifornien, nicht wahr?«
    »Wir haben

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