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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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drückte und das Telefon hinauswarf.
    Canfield sah ihn an. »Verdammt noch mal, was fällt Ihnen ein?«
    Sie beobachteten, wie das Telefon durch die Luft flog und dann mitten auf einem unbestellten Acker auf den Boden fiel. Nichts geschah. Canfield drückte auf die Bremse. »Jetzt schaffen Sie Ihren Arsch hier raus und holen das verdammte Handy... «
    Die Explosion war so stark, dass sie den Land Rover erzittern ließ und eine schwarze Rauchwolke und Flammen dreißig Meter hoch in die Luft jagte.
    Die Männer starrten das feurige Spektakel einige Sekunden lang an. Schließlich sah ein erschütteter Canfield zu Web hinüber. »Wann wollt ihr anfangen, Jungs?«

KAPITEL 29

    Web fuhr die Straße zum Haus seiner Mutter entlang. Er wusste noch immer nicht, was er damit anfangen sollte. Wenn er es verkaufen wollte, würde er es in Ordnung bringen müssen, und zwar eigenhändig, da sein Bankkonto es ihm nicht ermöglichte, Handwerker zu beauftragen. Doch er hatte nicht das geringste Verlangen, auch nur ein Scharnier zu richten oder einen einzigen Dachziegel zu ersetzen.
    Web war hier, weil ihm in den Sinn gekommen war, dass er ein paar Sachen zum Wechseln brauchte, wenn er eine Weile auf der Ranch bleiben würde. Er wollte noch nicht zu seinem Haus zurückfahren. Die Reporter würden es wahrscheinlich noch belagern. Doch er hatte auch einige Kleidungsstücke hier im Haus seiner Mutter deponiert. Er hatte sich auch überlegt, die Schachtel, die einen großen Teil von Harry Sullivans Leben enthielt, auf den Dachboden zurückzubringen. Da er jetzt ständig unterwegs war, wollte Web das Risiko vermeiden, sie zu verlieren. Er war sich auch nicht sicher, was er wegen seines Vaters unternehmen sollte. Sollte er im Gefängnis anrufen? War das der richtige Ort, um die Bekanntschaft mit seinem alten Herrn wieder aufzufrischen? Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, dass Harry Sullivan bei seinem Alter im Gefängnis sterben würde. Somit war ein Besuch im Knast vielleicht Webs einzige Chance. Es war schon komisch, wie man seine Prioritäten neu ordnete, wenn man fast von einer Bombe in einem Telefon in Stücke gerissen worden wäre.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Handy klingelte. Es war Claire, und ihre Stimme klang nervös, aber auch entschlossen.
    »Ich habe lange über unsere Sitzungen nachgedacht, Web. Ich glaube, wir müssen unsere Taktik ein wenig ändern. Ich bin auf ein paar Dinge sehr neugierig, und ich glaube, wir können sie auf andere Art und Weise besser anpacken.«
    »Das klingt ziemlich vage, Claire. Wovon genau sprechen Sie?«
    »Aufgrund unserer bisherigen Gespräche vermute ich, Web, dass viele Ihrer Probleme aus Ihrem Verhältnis zu Ihrer Mutter und Ihrem Stiefvater stammen. Bei unserer letzten Sitzung haben Sie mir gesagt, dass Sie im Haus Ihrer Mutter aufgewachsen sind und sie es Ihnen vererbt hat.«
    »Na und?«
    »Und Sie haben erwähnt, Sie würden nie in Betracht ziehen, dort zu wohnen. Und auch, dass Ihr Stiefvater dort gestorben ist.«
    »Noch einmal: Na und?«
    »Ich glaube, es könnte noch etwas anderes damit auf sich haben. Erinnern Sie sich daran, dass ich gesagt habe, ich würde auf Hinweise achten, die meine Patienten mir geben? Tja, ich habe in diesem Zusammenhang einen großen Hinweis von Ihnen bekommen.«
    »Was hat ein altes Haus mit meinen Problemen zu tun?«
    »Es ist nicht das Haus, Web, sondern das, was darin vielleicht passiert ist.«
    »Was könnte in dem Haus passiert sein«, beharrte er, »abgesehen davon, dass mein Stiefvater dort abgekratzt ist? Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Das wissen nur Sie.«
    »Und ich sage Ihnen, mehr weiß ich nicht. Und ich sehe wirklich nicht, wieso ich in einer schäbigen Gasse zusammengeklappt sein soll, weil ich in diesem Haus aufgewachsen bin. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Sie würden erstaunt sein, Web, wie lange der Verstand etwas unter Verschluss halten kann, bis es schließlich eines Tages hervorbricht. Ihre Begegnung mit dem kleinen Jungen in der Gasse könnte irgendetwas aus Ihrer Vergangenheit ausgelöst haben.«
    »Und ich sage Ihnen, ich habe keine Ahnung, was das sein könnte.«
    »Vielleicht wissen Sie es doch, Web, aber Ihr bewusster Verstand erkennt es nicht.«
    Er verdrehte die Augen. »Was soll dieser Psycho-Quatsch? Was wollen Sie damit erreichen?«
    Als Antwort sagte Claire: »Web, ich würde Sie gern hypnotisieren.«
    Er war wie vor den Kopf geschlagen. »Nein.«
    »Es könnte uns wirklich einen

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