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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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lassen. »Sehr angenehm, Major Conlon.« Devlin drückte die Hand des Deutschen, und Steiner erkundigte sich: »Wo haben Sie sich Ihre Verwundung geholt?«
      »In Sizilien«, antwortete Devlin.
      »Ein verlustreiches Unternehmen.«
      »Nun ja, viel habe ich darüber nicht zu erzählen. Mich erwischte es gleich am ersten Tag.« Er trat ans Fenster und blickte hinunter auf die Straße, die parallel zur Themse verlief. »Sie haben von hier oben eine schöne Aussicht. Da unten die Treppe und der kleine Strand am Fluß und dahinter die Schiffe, die hin und her fahren. Richtig idyllisch.«
      »Es hilft mir, die Zeit zu vertreiben.«
      »Wir müssen jetzt gehen«, meldete sich Schwester Maria Palmer wieder und klopfte an die Tür.
      Father Martin legte eine Hand auf Steiners Schulter. »Vergessen Sie nicht, daß ich heute abend wieder in der Kapelle bin und die Beichte abnehme. Alle Sünder sind herzlich willkommen.«
      »Father«, schaltete sich Devlin ein, »meinten Sie nicht, daß es Ihnen ganz angenehm wäre, wenn ich Ihnen einen Teil Ihrer Aufgaben wenigstens kurzzeitig abnehmen würde? Ich werde heute abend die Beichte übernehmen.« Er wandte sich an Steiner. »Aber Sie sind natürlich trotzdem herzlich willkommen, Colonel.«
      »Macht es Ihnen wirklich nichts aus?« fragte Father Martin.
      Während die Tür geöffnet wurde, meinte Schwester Maria Palmer mit Nachdruck: »Das ist eine sehr gute Idee.«
      Sie gingen durch den Korridor, und Morgan hielt die Außentür für sie auf. Father Martin wandte sich an Devlin. »Eine Kleinigkeit noch. Ich fange gewöhnlich um sieben Uhr an. Die MPs bringen Steiner um acht Uhr nach unten, dann ist keiner mehr in der Kapelle. Es ist ihnen so lieber.«
      »Demnach ist er der letzte, dem Sie die Beichte abnehmen.«
      »Stimmt genau.«
      »Kein Problem«, sagte Devlin.
      Sie kamen in die Halle, wo ihnen der Pförtner ihre Regenmäntel reichte. Schwester Maria Palmer verabschiedete sich: »Wir sehen uns dann heute abend, Major.«
      »Ganz gewiß«, versprach Devlin und ging mit dem alten Priester die Eingangstreppe hinunter.
      »Mein Gott, gegen dich ist Daniel in der Löwengrube ein Waisenknabe«, sagte Ryan. »Du würdest sogar mit dem Teufel persönlich ein Gläschen trinken.«
      »Aber es hat doch funktioniert«, sagte Devlin. »Natürlich habe ich wenig Lust, mich dort allzu lange herumzutreiben. Das könnte gefährlich werden.«
      »Aber heute abend gehst du wieder hin, oder?«
      »Ich muß. Das ist meine einzige Gelegenheit, in Ruhe mit Steiner zu reden.«
      Mary, die am anderen Ende des Tisches saß, meinte: »Aber Mr. Devlin, sich in einen Beichtstuhl zu setzen und ahnungslosen Menschen, teilweise sogar Nonnen, die Beichte abzunehmen - das ist eine Todsünde.«
      »Ich habe keine andere Wahl, Mary. Ich muß es tun. Es widerstrebt mir zutiefst, den feinen alten Herrn zu hintergehen, aber es gibt keine andere Möglichkeit.«
      »Trotzdem finde ich es furchtbar.« Sie verließ die Küche, kam wenig später in einem Regenmantel zurück und ging nach draußen.
      »Sie hat manchmal ihre Launen«, sagte Ryan.
      »Darum kann ich mich jetzt nicht kümmern, wir haben einiges zu besprechen. Es geht um mein Treffen mit Carver heute abend. Am Black Lion Dock. Können wir in deinem Boot hinfahren?«
      »Ich kenne die Gegend. Wir brauchen etwa eine halbe Stunde. Um zehn, sagtest du?«
      »Ich wäre gerne etwas früher da. Um mir die Umgebung anzusehen, du verstehst.«
      »Dann um neun. Sicherlich bist du rechtzeitig aus dem Kloster zurück, oder?«
      »Ich denke schon.« Devlin zündete sich eine Zigarette an. »Ich kann schlecht in deinem Taxi zu den Shaws hinausfahren, Michael. Ein Londoner Taxi würde in Romney Marsh sofort auffallen. Ich denke an deinen Ford Kombi. Ist er in Ordnung? Kann man damit fahren?«
      »Sicher. Wie schon gesagt benutze ich ihn ab und zu.«
      »Noch etwas Wichtiges«, sagte Devlin. »Wenn ich Steiner rausgeholt habe, dann müssen wir uns beeilen. In zwei Stunden müssen wir es bis Shaw Place geschafft haben, dort wartet das Flugzeug, und wir sind über alle Berge, ehe Polizei und SOE überhaupt begreifen, was passiert ist. Ich brauche den Wagen in dieser Nacht, und es wäre seine letzte Fahrt. Du wärst nicht gut beraten, wenn du versuchen würdest, ihn wieder zurückzuholen.«
      Ryan lächelte. »Ich hab' ihn vor zwei Jahren sozusagen als Ausgleich für eine nicht

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