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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Verbindung setzen, um die Startzeit durchzugeben, also halten Sie sich bereit. Danach stellen Sie die Fahrradlampen auf der Weide auf, wie ich es Ihnen erklärt habe.«
      »Das tue ich. Sie können sich auf mich verlassen.« Sie wandte sich an ihren Bruder. »Ist das nicht herrlich?«
      »Ganz toll, altes Mädchen«, sagte er. Seine Augen hatten bereits einen glasigen Ausdruck, und er schenkte sich noch einen Whiskey ein.
      Devlin stand auf. »Ich mache mich jetzt besser wieder auf den Weg. Wir sehen uns morgen abend.«
      Shaw murmelte etwas, und Lavinia ging mit Devlin in die Küche, wo er seinen Mantel und seinen Hut liegen hatte.
      »Meinen Sie, er hält durch?« fragte Devlin, während sie ihn zur Haustür brachte.
      »Wer? Max? Aber ja. Machen Sie sich seinetwegen keine Sorgen, Major.«
      »Dann bis morgen.«
      Es begann zu regnen, während er die Auffahrt hinunterging. Von dem Kombiwagen war weit und breit nichts zu sehen. Er stand da, die Hände in den Taschen vergraben, und wartete. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe er endlich den Fordmotor hörte.
      »Ist alles nach Wunsch gelaufen?« erkundigte sich Ryan.
      »Es war wunderbar«, meinte Mary. »Rye ist ein ganz reizender Ort.«
      »Nun, das freut mich für euch«, erwiderte Devlin säuerlich. »Die beiden haben mir noch nicht mal eine Kleinigkeit zum Essen angeboten.«
      Asa vertilgte gerade die Reste eines späten Mittagessens in der Kantine, als Schellenberg eilig hereinkam. »Eine kleine Änderung in unserem Plan. Ich erhielt soeben eine Nachricht des Reichsführers. Er will mich sehen. Interessant daran ist, daß ich Sie mitbringen soll.«
      »Weshalb, zum Teufel?«
      »Es scheint, als hätten Sie sich das Eiserne Kreuz erster Klasse verdient, und die heftet der Reichsführer seinen SSOffizieren gerne höchstpersönlich an die Brust.«
      Asa schüttelte hilflos den Kopf. »Was mein alter Herr wohl dazu sagen würde. Schließlich war ich mal in West Point.«
      »Die nächste Schwierigkeit ist, daß er sich zur Zeit in Wewelsburg aufhält. Sie wissen doch, was Sie dort erwartet, oder nicht?«
      »Das, was jeder anständige SS-Mann sich unter dem Paradies vorstellt. Aber wie wirkt sich das auf unseren Zeitplan aus?«
      »Kein Problem. Rund zwanzig Kilometer von Wewelsburg entfernt befindet sich eine Nachschubbasis der Luftwaffe. Wir fliegen im Storch hin und setzen von dort dann unsere Reise nach Chernay fort.« Schellenberg schaute auf seine Uhr. »Das Treffen ist für sieben Uhr anberaumt, und er verlangt von seinen Leuten absolute Pünktlichkeit.«
      Um halb sieben war es auf der Themse vollkommen dunkel. Ryan lenkte das Motorboot vorsichtig auf den schmalen Uferstreifen. »Bleib hier ruhig sitzen und warte«, sagte er zu Mary, »es dauert nicht lange.«
      Devlin hob den Werkzeugsack aus dem Boot und griff sich die Lampe. »Na los, gehen wir«, meinte er.
      Das Wasser im Tunnel stand höher als das letzte Mal. An einer Stelle reichte es ihnen sogar bis zur Brust, doch sie setzten ihren Weg unbeirrt fort und standen nach wenigen Minuten vor dem Gitter.
      »Bist du ganz sicher, daß du das Richtige tust?« erkundigte sich Ryan vorsichtshalber noch einmal.
      »Michael, du hast zwar selbst erklärt, daß es sich ganz einfach herausreißen läßt. Aber ich würde doch aussehen wie ein blutiger Narr, wenn ich morgen abend mit Steiner abhaue und feststellen muß, daß dieses verdammte Gitter sich keinen Zoll breit bewegt, oder?«
      »Du hast recht. Sehen wir zu, daß wir es hinter uns bringen«, sagte Ryan.
      »Und kein lautes Hämmern. Ich möchte nicht, daß die Leute oben in der Kapelle knien und sich den Kopf zerbrechen, was unter ihnen im Gange ist.«
      Dadurch wurde die Aktion doch erheblich schwieriger, als sie gedacht hatten. Das behutsame Bearbeiten des Mauerwerks brauchte seine Zeit. Gelegentlich fielen gleich mehrere Steine aus dem Mauerverbund, doch andere erwiesen sich als um so hartnäckiger. Sie brauchten eine halbe Stunde, um eine Seite freizulegen.
      Nachdem sie sich fünfzehn Minuten lang an der anderen abgemüht hatten, sagte Ryan: »Du hattest verdammt noch mal recht, dieses Ding ist zäh.«
      Er zerrte wütend am Gitter, und plötzlich löste es sich aus den Halterungen und kam ihm entgegen. Devlin packte seinen Arm, zog ihn aus dem Weg und fing gleichzeitig das Gitter mit der anderen Hand auf. Langsam ließ er es herunter.
      Er nahm die Lampe und blickte

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