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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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für einen kurzen Moment, dann fuhr sie fort. »Mit so etwas hatte ich eigentlich gerechnet.«
      »Es tut mir leid«, versicherte Devlin ihr sein Mitgefühl.
      Sie zuckte die Achseln. »Das liegt schon so weit zurück, Major.« Und sie beschleunigte ihren Schritt.
      Sie folgten einem Graben durch das niedrige Schilf. Es war Nell, die zuerst auftauchte. Sie kam durch das Wasser auf sie zugeschossen, tollte um sie herum und lief wieder davon. Ein weiterer Schuß fiel, und dann tauchte Shaw in einiger Entfernung aus dem Schilf auf und kam auf sie zu.
      »Sieh dir das an, altes Mädchen.« Er hielt zwei Hasen hoch.
      »Rat mal, wer hier ist!« rief Lavinia Shaw.
      Er hielt inne und trat dann einen Schritt nach vorne. »Conlon, alter Junge. Schön, Sie zu sehen. Die Hand gebe ich Ihnen lieber nicht. Sie ist voller Blut.« Er redete, als wäre Devlin ein alter Freund, den er zu einem Wochenende auf dem Land willkommen hieß. »Wir sollten lieber nach Hause gehen und etwas trinken.«
      Sie stapften durch den Graben. Devlin ließ seinen Blick über die Schilflandschaft schweifen, die von Gräben durchzogen war. »Ein ödes Land«, stellte er fest.
      »Völlig tot, alter Junge. Alles hier ist tot, abgestorben. Nur noch Regen und Nebel und die Gespenster der Vergangenheit. Natürlich war zu Lebzeiten meines Großvaters alles anders. Fünfundzwanzig Bedienstete allein im Haus. Gott weiß, wie viele es auf dem ganzen Gut waren.« Er unterbrach seinen Redefluß nicht für eine Sekunde, während sie weitergingen. »Heutzutage wollen die Leute nicht mehr arbeiten, das ist das Problem. Diese verdammten Bolschewisten machen sich einfach überall breit. Und das bewundere ich am Führer. Er schenkt den Menschen Ordnung in ihrem Leben.«
      »Er sorgt dafür, daß sie tun, was ihnen befohlen wird, nicht wahr?« sagte Devlin.
      Shaw nickte heftig. »Genau, alter Junge, Sie haben's auf den Punkt gebracht.«
      Devlin baute das Funkgerät in dem kleinen Arbeitszimmer hinter der alten Bibliothek auf. Shaw hatte sich zurückgezogen, um ein Bad zu nehmen, und es war Lavinia, die ihm half, die Antennen im Zimmer aufzuspannen, und aufmerksam zuhörte, als der Ire die Funktion des Geräts erklärte.
      »Unterscheidet es sich wesentlich von dem Modell, das Sie früher hatten?« fragte er.
      »Es ist wohl etwas raffinierter, mehr nicht.«
      »Und das Morsealphabet - beherrschen Sie das noch?«
      »Lieber Himmel, Major Conlon, so etwas vergißt man doch nicht. Ich war bei den Pfadfindern, als ich es zum erstenmal lernte.«
      »Na schön«, sagte Devlin. »Dann zeigen Sie mir mal, was Sie können.«
      In der Berkaer Straße studierte Schellenberg Devlins erste Nachricht, dann sah er Ilse Huber und Asa Vaughan verblüfft an. »Unglaublich. Er will Steiner morgen abend rausholen. Sie sollen nicht später als um Mitternacht auf Shaw Place landen.«
      »Dann müssen wir uns beeilen«, sagte Asa Vaughan.
      »Die Lysander wurde gestern nach Chernay gebracht«, überlegte Schellenberg laut. »Jetzt müssen wir nur noch zusehen, daß wir ebenfalls dorthinkommen.« Zu dem Funker sagte er: »Geben Sie für Falke folgendes durch: ›Es wird alles wie gewünscht erledigt. Genaue Startzeit wird morgen abend übermittelt‹«
      Er wollte gerade den Raum verlassen, als der Funker ihn zurückrief. »Ich habe eine Antwort, Herr General.«
      Schellenberg sah über die Schulter. »Und wie lautet sie?«
      »Es macht Spaß, mit Ihnen zu arbeiten.«
      Schellenberg lächelte und verließ die Funkzentrale. Asa Vaughan und Ilse Huber folgten ihm.
      Im Arbeitszimmer schaute Lavinia vom Funkgerät hoch.
    »Habe ich alles richtig gemacht?«
      Ihr Bruder saß mittlerweile vor dem erloschenen Kamin und hatte ein Glas Whiskey in der Hand. »Ich denke schon, altes Mädchen.«
      »Sie haben Ihre Sache hervorragend gemacht«, lobte sie Devlin. »Dieses Gerät unterscheidet sich noch in einem wesentlichen Punkt von Ihrem alten. Es ermöglicht eine Sprechverbindung auf kurze Entfernung. Die Reichweite beträgt dann ungefähr fünfundzwanzig Meilen. Deshalb habe ich die Frequenzen durchgegeben. Ich habe das Gerät entsprechend eingestellt. Sie brauchen nichts anderes zu tun als einzuschalten, und schon steht die Verbindung. Das heißt, Sie können mit dem Piloten reden, sobald er nahe genug ist.«
      »Wunderbar. Sonst noch etwas?«
      »Um kurz nach sieben wird man sich von Frankreich aus mit Ihnen in

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