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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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kommen.«
    Neumann und seine Abteilung exerzierten am anderen Ende des Dorfes, wo man sie nicht sehen konnte. Er antwortete: »Adler Zwo, ich höre.« »Den Adler hat's erwischt«, sagte Steiner. »Kommen Sie sofort zur Brücke.«
    Er gab Jansen das Telefon zurück. Betty Wilde fragte verständnislos ihren Mann. »Was bedeutet das alles, George?«
    »Sie sind Deutsche«, erwiderte Wilde. »Ich kenne ihre Uniformen von Norwegen her.«
    »Ja«, sagte Steiner. »Da waren auch ein paar von uns dabei.« »Aber was wollen Sie denn hier?« sagte Wilde. »Das begreif ich nicht. Hier gibt's doch für Sie nichts zu holen.«
    »Sie Idiot!« höhnte Preston. »Wissen Sie nicht, wer heute in Studley Grange übernachtet? Seine Gnaden, der großmächtige Mister Winston Spencer Churchill persönlich.«
    Wilde starrte ihn entgeistert an und lachte dann hell auf. »Bei Ihnen piept's wohl. Solchen Unsinn hab' ich im ganzen Leben nicht gehört. Was sagen Sie, Pater?«
    »Ich muß Ihnen leider sagen, daß es stimmt.« Voreker brachte die Worte langsam und mit ungeheurer Anstrengung hervor. »Nun, Herr Oberstleutnant. Darf man fragen, was jetzt geschehen soll? Zunächst mit diesen Kindern, sie müssen halb erfroren sein.«
    Steiner wandte sich an Betty Wilde. »Mrs. Wilde, Sie können mit Ihrem Sohn und dem kleinen Mädchen nach Hause gehen. Wenn der Junge umgekleidet ist, bringen Sie Susan zu ihren Großeltern. Die beiden haben doch den Dorfladen und verwalten die Poststelle, nicht wahr?« Sie war noch immer wie betäubt und warf ihrem Mann hilflose Blicke zu. »Ja«, sagte sie dann, »das stimmt.«
    Steiner sagte zu Preston: »Im Dorf und in der Umgebung gibt es nur sechs Telefone. Alle Gespräche laufen über die Vermittlung in der Post und werden entweder von Mr. Turner oder seiner Frau durchgestellt.« »Sollen wir die Vermittlung außer Betrieb setzen?« schlug Preston vor.
    »Nein, das könnte unnötig Aufmerksamkeit erregen. Am Ende alarmiert jemand den Entstörungsdienst, und sie schicken einen Mann zur Reparatur her. Sobald das Kind trockene Kleider anhat, schicken Sie die Großmutter und die Kleine hinauf in die Kirche. Mr. Turner soll an der Vermittlung bleiben. Wenn Gespräche von auswärts kommen, soll er sagen, der betreffende Teilnehmer antworte nicht oder irgend etwas Derartiges. Das müßte für den Augenblick genügen. Also los jetzt, und machen Sie möglichst wenig Theater.«
    Preston wandte sich zu Betty Wilde um. Susan hatte zu weinen aufgehört, und Preston streckte ihr mit strahlendem Lächeln die Hände entgegen. »Komm her, mein Herzchen, ich trag dich Huckepack.« Das Kind reagierte instinktiv mit entzücktem Lächeln. »Würden Sie mir bitte folgen, Mrs. Wilde.«
    Nach einem verzweifelten Blick auf ihren Mann nahm Mrs. Wilde den Jungen bei der Hand und ging hinter Preston her. Die Männer von Prestons Abteilung, Dinter, Meyer, Riedel und Berg bildeten die Nachhut. Wilde sagte heiser: »Wenn meiner Frau irgend etwas zustößt...« Steiner beachtete ihn nicht. Er sagte zu Brandt: »Bringen Sie Pater Voreker und Mr. Wilde hinauf zur Kirche und behalten sie die beiden dort. Becker und Jansen gehen mit Ihnen. Hagl, Sie kommen mit mir.« Neumann und seine Abteilung waren inzwischen an der Brücke eingetroffen. Auch Preston war soeben dort angelangt und berichtete jetzt offenbar, was vorgefallen war.
    Pater Philip Voreker sagte: »Oberstleutnant, ich hätte gute Lust, es darauf ankommen zu lassen. Wenn ich jetzt einfach wegginge, so könnten sie es sich nicht leisten, mich kurzerhand niederzuknallen. Sie würden das ganze Dorf in Aufruhr versetzen.«
    Steiner wandte sich ihm zu. »Studley Constable besteht aus sechzehn Häusern, Pater. Siebenundvierzig Einwohner insgesamt, und die meisten Männer sind im Moment gar nicht da. Sie arbeiten auf einem Dutzend verschiedener Höfe im Umkreis von fünf Meilen. Und ganz davon abgesehen...« Er wandte sich an Brandt. »Führen Sie ihm eine kleine Kostprobe vor.«
    Brandt nahm dem Obergefreiten Becker das Sten ab, machte eine rasche Drehung und jagte aus der Hüfte eine Salve in den Mühlgraben. Wasserfontänen Schossen hoch in die Luft, aber außer dem metallischen Klicken des Verschlußmechanismus war kein Laut zu hören. »Beachtlich, das muß man zugeben«, sagte Steiner. »Und eine britische Erfindung. Aber es gibt eine noch sicherere Methode, Pater. Brandt hält Ihnen ein Messer unter die Rippen, genau so, daß er Sie in Sekundenschnelle und lautlos töten könnte. Er

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