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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sind nur in sehr dringenden Fällen zu benutzen. Leutnant Neumann wird die notwendigen Rufzeichen mitteilen.«
    Brandt fragte: »Wie haben wir uns zu verhalten, wenn Einheimische mit uns sprechen wollen?«
    »Tun Sie, als verstünden Sie nichts. Lassen Sie sich auf nichts ein, auch wenn Sie gut Englisch sprechen.«
    Steiner wandte sich an Neumann: »Die Organisation der Geländeübung liegt bei Ihnen. Teilen Sie jeder Gruppe mindestens einen Mann zu, der gut Englisch spricht. Und ein letztes Wort an die Männer! Um sechs Uhr wird es dunkel. Dann stellen wir unsere Vorführung ein.« Steiner sprang vom Wagen und ging hinaus. Er wanderte den Feldweg entlang. Da tauchte Joanna Grey auf ihrem Fahrrad auf. Aus dem Korb, der an der Lenkstange hing, ragte ein großer Blumenstrauß. Patch, ihr Hund, lief hinterdrein.
    Steiner hielt sich an seine Rolle. »Good afternoon, Ma'am.« Sie stieg ab und ließ ihr Rad fallen. »Wie macht sich's?«
    »Prächtig.«
    Sie streckte die Hand aus, als stellte sie sich förmlich vor. Aus einiger Entfernung mußte es überzeugend wirken. »Und Philip Voreker?«

»Die Hilfsbereitschaft in Person. Devlin hat recht. Er glaubt bestimmt, daß wir hier sind, um ein Auge auf den großen Mann zu haben.« »Wie geht's jetzt weiter?«
    »Sie können uns in den nächsten Stunden beim Soldatenspielen zuschauen. Devlin sagte, er wolle um halb sieben bei Ihnen sein.« »Gut.« Wieder streckte sie die Hand aus. »Bis später.« Steiner salutierte, machte kehrt und ging zur Scheune zurück. Joanna Grey stieg wieder aufs Rad und fuhr weiter den Hügel hinauf in Richtung Kirche. Voreker erwartete sie bereits unterm Portal. Sie lehnte das Fahrrad an die Mauer und trat mit den Blumen in der Hand auf ihn zu. »Wie schön«, sagte er. »Wo, in aller Welt, haben Sie denn jetzt solche Blumen her?«
    »Oh, von einer Freundin in Holt. Iris. Natürlich aus dem Treibhaus. Schrecklich unpatriotisch. Sie hätte lieber Kartoffeln oder Kohl anbauen sollen.«
    »Unsinn, der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Haben Sie Sir Henry noch gesehen, ehe er wegfuhr?«
    »Ja, er kam unterwegs bei mir vorbei, in voller Uniform. Sah wirklich imposant aus.«
    »Und noch vor dem Abend wird er den großen Mann hierherbringen«, sagte Voreker. »Eine knappe Zeile im betreffenden Kapitel seiner Biographie. Übernachtete in Studley Grange. Die Leute im Dorf haben keine Ahnung, und doch spielt sich hier ein Stückchen Geschichte ab.« »So gesehen haben Sie vermutlich recht.« Sie lächelte strahlend. »Und jetzt stellen wir die Blumen auf den Altar.« Er hielt ihr die Tür, und sie gingen in die Kirche.

    Fünfzehn

    Als Big Ben in London drei Uhr schlug, verließ Rogan das Gebäude der Royal Courts of Justice und eilte über den Gehsteig zum Straßenrand, wo Fergus Grant ihn am Steuer einer Humber-Limousine erwartete.
    Trotz des heftigen Regens war der Chief Inspector strahlender Laune, als er den Schlag öffnete.
    »Alles zur Zufriedenheit verlaufen, Sir?« fragte Fergus.
    Rogan grinste selbstgefällig. »Wenn unser Freund Halloran weniger als zehn Jahre kriegt, freß ich einen Besen. Haben Sie die Waffen?«
    »Handschuhfach, Sir.«
    Rogan öffnete das Fach und nahm eine automatische Browning heraus.
    Er überprüfte das Magazin und schob es wieder in den Kolben. Die Waffe lag ihm gut in der Hand. Wie angewachsen. Er wog sie noch eine Weile und steckte sie dann in die innere Brusttasche.
    »All right, Fergus, jetzt zu Freund Devlin.«
    Zur gleichen Zeit ritt Molly über die Feldwege auf die Kirche St. Mary's zu. Wegen des Nieselregens trug sie den alten Trenchcoat und ein Kopftuch. Über ihrem Rucksack lag ein Stück Packleinwand. Sie band ihr Pferd hinter dem Pfarrhaus unter den Bäumen an und betrat durch das rückwärtige Gatter den Kirchhof. Als sie sich dem Kirchenportal näherte, hörte sie einen Kommandoruf, blieb stehen und blickte zum Dorf hinab. Die Fallschirmjäger rückten in Schützenlinie auf die alte Mühle am Fluß zu, die roten Mützen hoben sich deutlich vom Grün der Wiese ab. Molly konnte Pater Voreker, George Wildes kleinen Sohn Graham und die kleine Susan Turner sehen, die auf dem Steg ein Stückchen oberhalb des Wehrs standen und den Soldaten zusahen. Ein zweiter Kommandoruf, und die Fallschirmjäger warfen sich zu Boden. Als sie in die Kirche trat, sah sie Pamela Voreker, die am Altar kniete und die Messingeinfassung polierte. »Hallo, Molly«, sagte Pamela, »wollen Sie mir helfen?«
    »Eigentlich ist Mum an diesem

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