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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Molly.
    »Natürlich.« Pamelas Augen funkelten vor Erregung. »Wenn ich nur zu ihr hinüber könnte.«
    »Was würden Sie dann tun? Es gibt weit und breit kein Telefon.« »Ich würde direkt nach Meltham House fahren«, sagte Pamela. »Dort sind amerikanische Rangers stationiert. Eine Eliteeinheit. Sie würden's Steiner und seinem Haufen schon zeigen. Wie sind Sie hierhergekommen?« »Geritten. Das Pferd ist hinterm Pfarrhaus angebunden.« »Lassen Sie's dort. Wir laufen durch den Hohlweg hinter Hawks Wood und versuchen, ungesehen zu Mrs. Grey zu gelangen.« Molly machte keine Einwände. Pamela zog sie am Ärmel, und die beiden rannten über die Straße und in den schützenden Wald. Der Hohlweg war jahrhundertealt und so tief eingeschnitten, daß er volle Deckung bot. Pamela lief voraus, so schnell sie konnte, bis sie unter den Bäumen am Fluß wieder zum Vorschein kamen. Joanna Greys Landhaus lag etwa auf gleicher Höhe am anderen Ufer. Ein schmaler Steg führte hinüber, und die Straße schien menschenleer. Pamela sagte: »Los, wir laufen hinüber.«
    Molly packte ihren Arm. »Ich nicht, ich hab' mir's anders überlegt.« »Warum denn?«
    »Versuchen Sie's allein. Ich laufe wieder zurück, hole mein Pferd und probier's auf einem anderen Weg. Doppelt genäht...« Pamela nickte. »Also dann, Molly.« Sie küßte das Mädchen impulsiv auf die Wange. »Aber paß gut auf! Diese Kerle gehen aufs Ganze.« Molly versetzte ihr einen kleinen Schubs, und Pamela flitzte über die Straße und verschwand um die Ecke der Gartenmauer. Molly machte kehrt und lief den Hohlweg durch Hawks Wood zurück. »Oh, Devlin, du gemeiner Hund«, dachte sie, »kreuzigen sollen sie dich!«
    Als sie am Ende des Weges anlangte, rannen langsam Tränen aus ihren Augen. Ohne auch nur nachzusehen, ob die Straße frei sei, sauste sie hinüber und entlang der Gartenmauer bis zu den Bäumen hinter dem Pfarrhaus. Ihr Pferd weidete noch immer geduldig dort, wo sie es zurückgelassen hatte. Sie band es rasch los, sprang in den Sattel und galoppierte davon.
    Als Pamela den Hof hinter Joanna Greys Landhaus betrat, sah sie die Morris-Limousine vor der Garage stehen. Der Zündschlüssel steckte. Sie wollte sich soeben hinters Steuer setzen, als eine empörte Stimme rief: »Pamela, was fällt Ihnen denn ein?«
    Joanna Grey stand an der Hintertür. Pamela lief zu ihr hin. »Entschuldigen Sie, Mrs. Grey, aber es ist etwas ganz Furchtbares passiert. Dieser Colonel Carter und seine Leute, die im Dorf eine Übung abhalten, sie gehören gar nicht zum Special Air Service. Er heißt in Wirklichkeit Steiner, und sie sind deutsche Fallschirmjäger und hierhergekommen, um den Premierminister zu entführen.«
    Joanna Grey zog sie in die Küche und schloß die Tür. Patch drängte sich an ihre Knie. »Jetzt beruhigen Sie sich erst mal«, sagte Joanna. »Das darf doch nicht wahr sein. Der Premierminister ist ja überhaupt nicht hier.« Sie ging zu ihrem Mantel, der an der Tür hing, und suchte in den Taschen. »Ja, aber er kommt heute abend«, sagte Pamela. »Sir Henry holt ihn in King's Lynn ab und bringt ihn her.«
    Als Joanna sich wieder umdrehte, hielt sie eine Walther Automatic in der Hand. »Ach, Sie haben sich aber fleißig umgehört, wie?« Sie griff hinter sich und öffnete die Kellertür. »Runter mit Ihnen.« Pamela war wie vom Donner gerührt. »Mrs. Grey, ich verstehe nicht...« »Und ich habe keine Zeit für lange Erklärungen. Nur soviel: Wir beide stehen in dieser Sache auf verschiedenen Seiten. Und jetzt marsch, die Treppe runter. Zwingen Sie mich nicht, Sie niederzuschießen.« Pamela ging hinunter. Patch sprang voraus, Joanna Grey folgte ihr. Am Fuß der Treppe knipste sie Licht an und öffnete die Tür zu einem dunklen, fensterlosen Verschlag, der mit Gerumpel angefüllt war. »Rein mit Ihnen.«
    Patch, der um seine Herrin herumsprang, geriet Joanna plötzlich zwischen die Füße. Sie stolperte gegen die Wand. Pamela versetzte ihr einen heftigen Stoß. Im Fallen feuerte Joanna Grey einen gezielten Schuß ab. Pamela wurde von der Explosion fast geblendet, sie fühlte, wie glühendes Eisen ihre Schläfe streifte, aber es gelang ihr dennoch, die Tür des Verschlags zuzuwerfen und den Riegel vorzuschieben, so daß Joanna Grey gefangen war.
    Der Schock einer Schußwunde ist so heftig, daß er für eine Weile das gesamte zentrale Nervensystem lahmt. Wie in einem Alptraum stolperte Pamela die Treppe zur Küche hinauf. Haltsuchend stützte sie sich auf eine

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