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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Sie die Amis auf dem Hals.«
    »Es gibt hinten ein Gartentor«, sagte Molly. »Und dicht an der Hecke verläuft ein Feldweg. Wir können den kleinen Morris mit vereinten Kräften ein paar hundert Meter weit schieben, Kleinigkeit.« Sie waren über die erste Wiese, ungefähr hundertzwanzig Meter vom Gartentor entfernt, als die Schießerei in der Kirche von neuem einsetzte. Erst dann ließ Steiner den Motor anspringen und fuhr, nach Mollys Anweisungen, querfeldein über Ackerwege bis hinunter zur Küstenstraße.
    Nachdem die Geheimtür zum Tunnel sich mit fast unhörbarem Klicken geschlossen hatte, regte sich etwas in der Marienkapelle. Arthur Seymour hatte endlich die Hände freibekommen und stand auf. Lautlos tastete er sich durch das nördliche Seitenschiff. In der Hand hielt er das Seil, mit dem Preston ihm die Füße gefesselt hatte.
    Es war jetzt völlig dunkel bis auf den Schein des Ewigen Lichts. Seymour bückte sich, um sicherzugehen, daß Preston noch atmete, dann hob er ihn auf und warf ihn sich über die bulligen Schultern. Er machte kehrt und marschierte mit seiner Last den Mittelgang entlang zum Altar. Oben auf dem Sims wurde Garvey allmählich mißtrauisch. Es war so dunkel da unten, daß er nicht das geringste sehen konnte. Er schnalzte mit den Fingern, ließ sich das Funkgerät reichen und benachrichtige Kane, der mit dem Spähwagen am Friedhofstor wartete. »Alles totenstill da drinnen, Sir. Gefällt mir gar nicht.« »Jagen Sie mal eine Salve rein«, erwiderte Kane.
    Garvey schob den Lauf seines MGs durch den Lichtgaden und feuerte. Es kam keine Reaktion. Da packte ihn der Mann zu seiner Rechten am Arm. »Dort unten, Sergeant, neben der Kanzel. Rührt sich dort nicht was?« Garveys Stablampe blitzte auf. Der junge Soldat neben ihm stieß einen Schrei des Entsetzens aus. Garvey ließ den Lichtstrahl rasch durch das südliche Seitenschiff schweifen und rief dann ins Mikrophon: »Ich weiß nicht, was los ist, Sir, aber ich glaube, Sie sollten herkommen.« Wenige Sekunden später zerschmetterte eine Salve das Schloß am Hauptportal, das Tor flog auf, und Harry Kane kam mit einem Dutzend Rangers angriffsbereit hereingestürmt. Aber sie fanden weder Steiner noch Devlin. Nur Arthur Seymour. Er kniete im flackernden Kerzenlicht in der vordersten Kirchenbank und blickte zu dem grauenvoll verquollenen Gesicht Prestons auf, der vom Mittelpfeiler des Lettners baumelte.

Achtzehn

    Der Premierminister hatte die Bibliothek über der rückwärtigen Terrasse von Meltham House zu seinem privaten Aufenthaltsraum ausersehen. Als Harry Kane um halb acht Uhr herauskam, erwartete Corcoran ihn bereits. »Was hat er gesagt?«
    »Er nahm größten Anteil«, sagte Kane. »Ließ sich den ganzen Kampf bis in alle Einzelheiten schildern. Von Steiner scheint er geradezu fasziniert zu sein.«
    »Geht uns allen so. Ich möchte nur wissen, wo der Teufelskerl jetzt steckt, er und dieser irische Schuft.«
    »Jedenfalls nicht im Marschenwächterhaus und Umgebung, soviel steht fest. Kurz ehe ich zum Premier hineinging, kam eine Funkmeldung von Garvey. Als er mit seinen Leuten zu Devlins Haus fuhr, um es zu durchsuchen, fanden sie dort zwei Inspektoren von Special Branch vor, die auch schon auf ihn warteten.«
    »Du lieber Gott«, sagte Corcoran. »Wie haben die ihn denn bloß aufgestöbert?«
    »Es läuft irgendeine Polizeifahndung nach ihm. Aber er wird sich ohnehin kaum mehr in der Gegend blicken lassen. Garvey bleibt auf dem Posten und errichtet Straßensperren an der Küste entlang, aber viel mehr können wir nicht tun, bis wir Verstärkung bekommen.«
    »Die wird nicht lange auf sich warten lassen, das dürfen Sie mir glauben. Seit Ihre Leute die Telefonleitung wieder repariert haben, habe ich bereits mehrere ausgedehnte Gespräche mit London geführt. In ein paar Stunden dürfte ganz Nord-Norfolk hermetisch abgeriegelt sein. Ab morgen wird über das ganze Gebiet praktisch Kriegsrecht verhängt. Und es wird zweifellos gelten, bis wir Steiner geschnappt haben.«
    Kane nickte. »Es ist völlig ausgeschlossen, daß er an den Premierminister herankommt. Ich habe ein paar Mann vor seiner Tür postiert, draußen auf der Terrasse, und mindestens zwei Dutzend Männer durchstreifen den Garten. Sie haben strikten Befehl, sofort zu schießen.« Die Tür ging auf, und ein junger Corporal brachte einige maschinenbeschriebene Blätter. »Hier ist die endgültige Liste, Sir, falls Sie Einsicht nehmen wollen.«
    Er ging wieder, und Kane sah das

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