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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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geschlossen.« »Ich find' sie schon«, sagte Devlin. »Wann soll die Lieferung erfolgen?«
    »Donnerstag, den achtundzwanzigsten, und Freitag, den neunundzwanzigsten. In der ersten Nacht hol' ich mir den Laster, den Kompressor samt Spritzpistole und die Kanister, in der zweiten den Jeep.« Garvald runzelte die Stirn. »Soll das heißen, daß Sie alles allein machen?« »Genau.«
    »Okay. Und um welche Zeit dachten Sie?« »Wenn's dunkel ist. Also zwischen neun und halb zehn.« »Und der Zaster?«
    »Diese fünfhundert behalten Sie als Anzahlung. Siebenhundertfünfzig, wenn ich den Laster übernehme, die gleiche Summe für den Jeep, und ich will für beide Fahrzeuge Fahrgenehmigungen.«
    »Leicht zu beschaffen«, sagte Garvald. »Aber Verwendungszweck und Bestimmungsort müssen eingetragen werden.« »Das besorg' ich selber, sobald ich sie habe.«
    Garvald nickte langsam und nachdenklich. »Sieht mir aus, als ob alles in Ordnung wäre. Okay, wird gemacht. Noch einen Schluck?« »Nein, vielen Dank«, sagte Devlin. »Muß noch mehr erledigen.«
    Er ließ sich von Reuben den nassen Trenchcoat holen, zog ihn über und knöpfte ihn schnell zu. Garvald stand auf, ging zur Anrichte und kam mit der kaum angebrochenen Flasche Bushmills zurück. »Nehmen Sie sie mit, bloß zum Zeichen, daß Sie mir nichts nachtragen.« »Wär' das letzte, was mir einfiele«, erwiderte Devlin. »Aber trotzdem vielen Dank. Da, meine kleine Gegengabe...« Er holte die andere Hälfte der Fünf-Pfund-Note aus der Brusttasche. »Gehört Ihnen.« Garvald nahm sie und grinste. »Ein frecher Hund sind Sie schon, wissen Sie das, Murphy?« »Hat mir schon mal jemand gesagt.«
    »All right, wir sehen uns also am achtundzwanzigsten bei Norman Cross. Führ unsern Gast hinaus, Reuben. Zeig, daß du Manieren hast.« Reuben schlurfte verdrossen zur Tür, öffnete sie und ging hinaus. Devlin folgte ihm, drehte sich aber nochmals um, gerade als Garvald sich wieder setzte. »Ach, noch eins, Mr. Garvald.« »Ja bitte?«
    »Ich halte mein Wort.« »Freut mich zu hören.« »Sie hoffentlich auch.«
    Jetzt lächelte er nicht mehr, sein Gesicht war todernst, während er Garvalds Blick noch eine Weile festhielt, ehe er kehrtmachte und hinausging.
    Garvald stand auf, ging zur Anrichte und goß sich noch einen Whisky ein, dann stellte er sich ans Fenster und blickte hinunter in den Hof. Devlin kippte sein Motorrad vom Ständer und trat den Starter. Die Tür ging auf, und Reuben kam ins Zimmer.
    Er war jetzt fuchsteufelswild. »Was ist denn in dich gefahren, Ben? Ich versteh' nichts mehr. Läßt dich von einem kleinen Iren, so frisch aus seinem Dreckloch, daß ihm die Krusten noch an den Stiefeln kleben, ganz einfach überfahren? Du hast dir von ihm mehr gefallen lassen, als jemals von irgendwem sonst.«
    Garvald sah Devlin nach, der in die Hauptstraße einbog und im dichten Regen davonfuhr. »Der hat was ausbaldowert, Reuben, mein Junge«, sagte er leise. »Was Nettes, Saftiges.« »Aber warum die Army-Fahrzeuge?«
    »Da gibt's eine Menge Möglichkeiten. Könnte beinah alles
    sein. Denk an den Fall in Shropshire, vorige Woche. Ein Kerl in Soldatenuniform fährt einen Army-Laster in ein Versorgungslager und wieder raus mit einer Ladung Whisky für dreißigtausend Lappen. Stell dir vor, was der Stoff auf dem schwarzen Markt wert ist.«
    »Und du glaubst, er könnte hinter etwas Ähnlichem her sein?« »Muß er«, sagte Garvald. »Und was immer es sein mag, ich bin dabei, ob's ihm paßt oder nicht.« Er schüttelte wie ratlos den Kopf. »Stell dir vor, er hat mir gedroht, Reuben.. mir! Das können wir nicht dulden, sag doch selbst!«

    Obwohl es noch früh am Nachmittag war, begann das Tageslicht bereits zu schwinden, als Leutnant König das S-Boot auf die tiefliegende Küstenlinie zusteuerte. Dahinter türmten sich Gewitterwolken, schwarz und dick und rosig umrandet, in den Himmel.
    Müller, der über den Kartentisch gebeugt stand, sagte: »Schwerer Sturm im Anzug, Herr Leutnant.«
    König sah aus dem Fenster. »Noch eine Viertelstunde, bis es losgeht. Bis dahin sind wir ziemlich drinnen.«
    Donner rollte unheilverkündend, der Himmel verdunkelte sich, und die Mannschaft, die auf Deck Ausschau hielt, war seltsam still. König sagte: »Ich kann's ihnen nicht verübeln. Verdammtes Kaff, nach unserem schönen St. Helier.«
    Hinter den Sanddünen war das Land flach und kahl, vom ständigen Wind reingefegt. In der Ferne konnte er das Bauernhaus sehen und die Hangars an der

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