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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Weißen Hauses, direkt vor dem Oval Office, das er wegen Kealeys Anruf verlassen hatte. Jetzt ließ er noch einmal Revue passieren, was er gerade gehört hatte. Hätte er es nicht aus Kealeys Mund vernommen, hätte er es nicht geglaubt. Alles schien viel zu weit hergeholt, um wahr zu sein. Andererseits fand er es aber doch nicht so überraschend, wie weit Javier Machado ging, um die ihm gebliebene Tochter zu schützen. Er wusste einiges über den Spanier, der zu der Zeit, als Caroline Pétain in Kolumbien ermordet worden war, noch für die CIA gearbeitet hatte. Wirklich verstehen konnte er Machado nicht, da er und seine Frau keine Kinder hatten. Trotzdem wusste er, wie er sich fühlen würde, wenn Julie etwas zustoßen sollte, und er konnte sich vorstellen, dass der Verlust eines Kindes noch tragischer war. Und die Art und Weise, wie Caroline gestorben war … Schlimmer konnte es eigentlich nicht kommen. Offenbar hatte ihr Tod Machado noch härter getroffen, als irgendjemand vermutet hätte, was selbst die Mitglieder seiner Familie einschloss.
    Er rief Diane Neal an, Andrews’ Sekretärin, und ließ sich mit dem Chef des CIA-Büros in Madrid verbinden, dem er schnell die Lage erklärte, ohne in die Einzelheiten zu gehen. Der Mann sagte zu, zwei seiner Agenten zu Machados Haus in Cartagena zu schicken. Harper bedankte sich und unterbrach
die Verbindung. Dann versuchte er, Machado direkt zu erreichen, aber niemand nahm ab. Auch Kharmai meldete sich nicht, als er die Nummer ihres Satellitentelefons wählte.
    Er überlegte, was er sonst noch tun könnte, doch für den Augenblick fiel ihm nichts ein. Er hatte sich alle Mühe gegeben, Kealey während des kurzen Telefonats zu beruhigen, aber es hatte nicht wirklich funktioniert; sie wussten beide um Machados große Erfahrung und waren sich sicher, dass er alles genauestens geplant hatte. Wenn die beiden Agenten aus Madrid in Cartagena eintrafen, würden sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein leeres Haus vorfinden, aber sie mussten sich vergewissern. Er fragte sich, wie er es je schaffen sollte, Pétain zu erzählen, was ihr Vater getan hatte, und hoffte insgeheim, dass Kealey es übernehmen würde.
    Nach einem Blick auf die Uhr öffnete er die Tür und trat wieder ins Oval Office. Brenneman, Andrews, Kenneth Bale und Stan Chavis saßen um den Kaffeetisch und unterhielten sich leise. Als Harper näher kam, blickten ihn alle an.
    »Worum ging’s?«, fragte Andrews.
    »Um Mengal, wir haben eine Spur.« Harper hatte nicht vor, die ganze Geschichte zu erzählen, sie mussten nicht alles wissen. Außerdem war alles so unglaublich, dass es sie kaum auf ihren Stühlen gehalten hätte. Schon jetzt blickten sie ihn ganz aufgeregt an. »Wie’s aussieht, hält er sich in Sialkot auf, einer Stadt im Norden Pakistans.«
    »Was ist mit Brynn?«, fragte Brenneman wie aus der Pistole geschossen. Offenbar hatte er für einen Augenblick vergessen, von wem er sprach. Normalerweise wäre es ihm nie eingefallen, in der Anwesenheit von Gästen den Vornamen der Außenministerin zu benutzen.
    »Wahrscheinlich hält sich Außenministerin Fitzgerald am
selben Ort auf wie Mengal.« Harper sah, wie alle erleichtert aufatmeten.
    Brenneman sprang auf, und die anderen taten es ihm nach, als könnten sie sofort etwas unternehmen. »Was soll das heißen, wahrscheinlich? Wie kommen Sie darauf? Woher haben Sie diese Information?«
    Harper fasste Kealeys Bericht schnell zusammen, beschränkte sich jedoch darauf, was die anderen seiner Meinung nach wissen mussten. Abschließend erklärte er, das Haus in Sialkot werde von einer beträchtlichen Zahl von bewaffneten Männern bewacht, wodurch die Wahrscheinlichkeit steige, dass Fitzgerald dort festgehalten werde.
    »Aber mit Sicherheit wissen wir es nicht«, sagte Andrews, als Harper fertig war. »Wir können nicht verifizieren, dass sie dort ist.«
    »Nein«, räumte Harper ein. »Dafür müsste man sich in dem Haus umsehen.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass wir es stürmen sollen?«, fragte Brenneman skeptisch.
    »Nein, zumindest noch nicht«, antwortete Harper. »Trotzdem bin ich der Ansicht, dass wir verlässliche Informationen brauchen, bis wir so weit sind, energisch einzuschreiten. Wie bereits neulich erwähnt, Sir, haben wir vier 8X-Satelliten über der Region. Einen davon könnte man problemlos genau über diesem Teil von Punjab positionieren. Außerdem haben wir eine Reihe erstklassig ausgebildeter Agenten vor Ort, darunter Ryan Kealey.

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