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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Männer in Deckung lag.
    »Wer immer das ist, es ist nur eine Frage der Zeit, bis er über
einen unserer Jungs stolpert«, sagte Andrews, der seine Nervosität nicht kaschieren konnte. Er stand einen Schritt links neben Harper. »Wie lange dauert es noch, bis die Helikopter da sind?«
    Harper wollte antworten, doch ein Major der Airforce mit einem Telefon in der Hand kam ihm zuvor. »Ich habe gerade von der Flugsicherung in Bagram gehört«, sagte er laut, und seltsamerweise gelang es ihm - im Gegensatz zu Brenneman - sich verständlich zu machen. »Die Piloten von Eagle 1 und 2 haben durchgegeben, dass sie erst in zehn Minuten da sind.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Alle wussten, was das bedeutete, selbst die unerfahrensten Berater. Schließlich blieb es einem Colonel der Army vorbehalten, das zu artikulieren, was alle dachten. Er stand erstarrt neben dem grimmig dreinschauenden Verteidigungsminister, ein Telefon ans Ohr pressend. »Mein Gott«, murmelte er. »Sie werden nicht rechtzeitig da sein.«
    Harper teilte seine Meinung. Auf dem Monitor bewegte sich der verschwommene Umriss weiter, der Mann musste gerade die Weide betreten haben. Noch nie hatte er sich so ohnmächtig gefühlt. Eine Katastrophe drohte, und ihm blieb nichts anderes übrig, als passiv zuzusehen. Er konnte nur beten, dass die Umrisse nicht miteinander verschmolzen, was bedeutete, dass sich die Gegenseite mit vereinten Kräften auf die Suche machen würde. Und er wusste, dass es so kommen würde. Blieb die Frage, wie seine Männer vor Ort mit der unerwarteten Veränderung der Lage klarkommen würden.
     
    Shaheed war sich sicher, gehört zu haben, wie Craig zu Boden ging, wollte aber kein Risiko eingehen. Er blieb einen Augenblick stehen, angestrengt lauschend, hörte aber nichts
als den Regen, die Panzer in der Ferne und den Algerier, der noch immer aus vollem Hals schrie. Wie kann man nur so blöd sein, dachte er. Besser, der General hätte von Anfang an auf ihn verzichtet. Nachdem er ein neues Magazin in seine Waffe gerammt hatte, ging er langsam weiter, vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend. Seine Augen suchten nach einem Buckel auf der Erde, vielleicht war es die Leiche des amerikanischen Arztes. Während seine Rechte das Gewehr umklammerte, strich er mit der Linken durch das hohe, feuchte Gras. Allmählich hatten sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt, und er sah ein paar Dinge, die ihm eben noch entgangen wären. Ungefähr zehn Meter weiter rechts stand eine Kiefer, und zu seiner Linken befand sich ein niedriger Busch, den er fast berühren konnte.
    Unter diesem Busch fiel ihm etwas auf, das vielleicht ein Stein, vielleicht ein dickerer Zweig war. Shaheed zögerte. Er war sich fast sicher, dass der Amerikaner weiter rechts zu Boden gegangen war, in der Nähe der Kiefer, doch als er auf den Stein unter dem Busch starrte, hätte er schwören können, dass er sich bewegte …
     
    Als der Wachtposten den letzten Feuerstoß auf den Flüchtenden abgab, hatte Kealey den Moment genutzt, um sich mit der linken Hand auf der feuchten Erde abzustützen und sich auf das rechte Bein zu knien. Den Fuß stemmte er gegen einen großen, zum Teil in der Erde steckenden Stein, der als eine Art Startblock dienen konnte. Mehr war nicht drin, ohne die Stellung zu verraten, doch so konnte er schnell und entschieden reagieren, falls der Mann über ihn stolperte. Im Moment sah die Lage nicht allzu gut aus. Eigentlich hätte er sich bei Harper melden und durchgeben müssen, was passiert war - die Situation
hatte sich dramatisch verändert, und unter Umständen würden die Helikopter zum Umdrehen gezwungen sein -, aber es war ausgeschlossen, jetzt zu telefonieren. Vor seinem inneren Auge sah er seine vier Kameraden, wie sie leise vor sich hin fluchten und sich fragten, ob sie abdrücken sollten.
    Lasst es bleiben, dachte er, inständig hoffend, dass die anderen seine stille Bitte erahnen würden. Nicht feuern. Lasst ihn einfach weitergehen. Er hat keine Ahnung, dass ich hier bin, lasst ihn vorbeimarschieren …
    Es würde anders kommen, er ahnte es in den letzten, ents cheidenden Sekunden. Als der Wachtposten den Busch erreichte, schien er zu zögern. Da sein Kopf nach links gedreht war, sah er das Profil des Mannes und wusste, dass dieser in seine Richtung blickte. Dann trat er zwei Schritte vor und streckte die linke Hand aus, die fast Kealeys Schulter berührte.
    Als er glaubte, dass eine Berührung unausweichlich war, schien jeder

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