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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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noch dumpfen Schmerz, doch in seinem Oberkörper breitete sich bereits ein Hitzegefühl aus. Er ignorierte es, ging weiter, in Richtung des Lieferwagens, eine Hand auf die Wunde pressend. Er musste Mengal fassen, der noch nicht aus dem umgekippten Fahrzeug geklettert war, nur er wusste, wo die entführten amerikanischen Touristen waren. Dabei verschwendete er keinen Gedanken daran, dass er ohne Waffe ziemlich wehrlos war. Er sah nur den Toyota.
    Plötzlich wurde er links von einem harten Gegenstand getroffen,
es war, als hätte man ihm die Beine unter dem Körper weggezogen. Er war völlig auf den Lieferwagen fixiert, blind und taub für alles um ihn herum, und deshalb hatte er den Soldaten nicht bemerkt, der jetzt einen Fuß auf seinen Rücken presste. Obwohl er es nicht sehen konnte, zweifelte er nicht daran, dass sein Landsmann eine Waffe auf seinen Kopf richtete.
    »Ich hab ihn«, hörte er eine Stimme, die sich dann an ihn richtete. »Wer sind Sie?«
    Vielleicht haben sie mich doch nicht erkannt, dachte er, und dann ging ihm ein Licht auf; die Elitesoldaten hatten den Befehl, Mengal und Saifi lebend festzunehmen, vielleicht hatten sie ihn in der Dunkelheit mit einem der beiden verwechselt. »Ich arbeite für die CIA«, stieß er mühsam hervor, denn wegen des Fußes zwischen seinen Schulterblättern bekam er schlecht Luft. »Vier andere Männer von uns sind hinter dem Haus. Hören Sie …«
    »Warum soll ich das glauben? Woher weiß ich, dass Sie nicht zu denen gehören?«
    Eine berechtigte Frage, dachte Kealey. Er nannte den Codenamen, den das Pentagon für die Operation ausgegeben hatte, und rasselte ein paar Insiderinformationen herunter, die nur aus dem Weißen Haus kommen konnten. Nach einer knappen halben Minute hatte er den Soldaten überzeugt, der eine Hand ausstreckte und ihm auf die Beine half.
    »Sie haben eine Schussverletzung«, sagte er.
    Kealey blickte auf die Wunde in seiner linken Seite und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nur ein Kratzer.« Was nicht stimmte, aber er konnte sich jetzt nicht darum kümmern. Es gab andere Dinge zu erledigen. Zuerst meldete er sich bei Owen, der berichtete, der Rest des Teams befinde
sich bereits in dem MH-55 hinter dem Haus. Ganz darauf konzentriert, Mengal an der Flucht zu hindern, hatte er keinen Gedanken an den zweiten Helikopter verschwendet. »Manik auch?«
    »Er ist tot«, antwortete Owen grimmig. »Die Geisel auch.«
    Scheiße. Irgendwie hatte er es geahnt, jetzt bestand kein Zweifel mehr. Owen sagte noch etwas, aber seine Aufmerksamkeit galt vier Soldaten der Delta Force, die Fitzgerald zu dem Helikopter vor dem Haus geleiteten. Was nicht das richtige Wort war, denn sie mussten die Außenministerin praktisch tragen. Zugleich erblickte er ein paar dunkle Silhouetten, die sich auf den fahruntüchtigen Lieferwagen zubewegten, und obwohl er nichts sah, war ihm klar, dass weitere Soldaten mit gezückten Waffen im Gras lagen, um Fitzgeralds Evakuierung zu sichern.
    Der Soldat, der ihn zu Boden geschlagen hatte, stand zwei Schritte neben ihm und gab mit ruhiger Stimme über Funk Befehle durch. Jetzt wurde Kealey klar, dass der Mann wahrscheinlich eine Hälfte des Spezialkommandos befehligte. Als er ihm eine Frage stellen wollte, entfiel sie ihm, bevor er sie artikulieren konnte. Er schien sich auf keinen Gedanken mehr konzentrieren zu können, es kam ihm so vor, als wäre sein Kopf völlig leer …
    Er blickte auf die blutende Schusswunde an seiner linken Seite. Besonders dramatisch schien es nicht zu sein, doch dann tastete er seinen Rücken ab und begriff, warum ihm alles vor den Augen verschwamm. Das Loch in seinem Rücken, wo die Kugel ausgetreten war, schien deutlich größer als das vorn, hatte vermutlich einen Durchmesser von sechs Zentimetern. Plötzlich wurde er von Angst gepackt, und er fragte sich, warum dem Soldaten nichts aufgefallen war, der
auf seinen Rücken geblickt haben musste, als er ihm den Fuß zwischen die Schulterblätter setzte. Aber das Blut war auf seinem dunklen T-Shirt schwer zu erkennen, besonders in einer regnerischen Nacht. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch keinen Schmerz gespürt, er wurde von dem Adrenalinschub überdeckt. Das war jetzt definitiv vorbei. Der Schmerz strahlte in alle Richtungen aus und wurde schlimmer …
    Er zog die Hand von der Wunde und sah das Blut von seinen Fingern tropfen. Der Soldat, noch immer mit dem Funkgerät in der Hand, blickte in seine Richtung und riss die Augen auf. Jetzt hat er es

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