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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gereizt. „Sie hätten sofort Lafe anrufen sollen!“
    „Das habe ich ja versucht“, erwiderte Bill, fast zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Aber das Fernmeldegerät geht nicht.“
    „Und ich sage Ihnen, es geht! Es ging sehr gut, als ich vor zwei Tagen wegging und was sollte in der Zwischenzeit damit passiert sein? Warten Sie …“ Anita legte ihre Hand auf seinen Arm, als er wütend auffahren wollte. „Lassen Sie uns deswegen nicht streiten. Die Lage hier ist zu wichtig. Die Hauptsache ist erst einmal, daß ich Sie davor bewahrt habe, mit Knochenbrecher kämpfen zu müssen. Und Sie müssen jetzt ins Dorf zurückgehen, so schnell Sie können, und dort bleiben! Fangen Sie an, sich um Ihre wahre Aufgabe zu kümmern.“
    „Was für eine wahre Aufgabe?“ fragte Bill erstaunt.
    „Nun, Sie müssen natürlich die Dorfbewohner dazu bringen, sich gemeinsam gegen die Banditen zusammenzuschließen!“
    „Was?“
    „Sie haben ganz recht gehört.“ Sie senkte ihre Stimme noch mehr, bis sie fast flüsterte. „Hören Sie, Mr. Waltham …“
    „Nennen Sie mich doch Hacke-und-Schaufel – ich meine, Bill“, antwortete Bill und senkte ebenfalls seine Stimme. „Warum flüstern wir eigentlich?“
    Anita blickte sich vorsichtig in der Dämmerung um. „Dieser Hemnoid versteht ebenso gut Englisch, wie Sie und ich Hemnoid verstehen“, murmelte sie. „Lassen Sie mich Ihnen ein paar Dinge über unser Projekt erklären … Bill.“
    „Ich wünschte, Sie würden das tun!“ erklärte Bill mit viel Gefühl.
    „Seh, hören Sie mir lieber zu, anstatt sich so aufzublasen!“ sagte Anita. „Also, die ganze Sache hier draußen fing als völlig normales Landwirtschaftsprojekt an und nutzte die Tatsache aus, daß damals, als der Menschlich-Hemnoide Nichteinmischungs-Vertrag auf Dilbia unterzeichnet wurde, weder die Hemnoiden, noch wir wußten, daß es auf Dilbia irgendwelche größeren Gemeinden gibt, die nicht in der Clan-Struktur organisiert sind, wie man sie bei den Dilbianern in den Bergen vorfindet – wo neunzig Prozent der einheimischen Bevölkerung lebt.“
    „Das weiß ich alles“, unterbrach Bill. „Schließlich habe ich fünf Tage unter einem Hypnohelm verbracht. Aber ich wurde hergeschickt, um den Einheimischen den Gebrauch von landwirtschaftlichen Geräten beizubringen und nicht, um eine … eine Art von Zivilstreitmacht zu organisieren!“
    „Wenn Sie mir nur endlich zuhören wollten, dann würden Sie auch ein paar Dinge erfahren, die Sie nicht wissen!“ flüsterte sie eindringlich. „Ich sagte, die Sache hat als übliches Projekt angefangen. Die Dilbianer hier in Sumpfloch stammen aus fünfzig oder sechzig verschiedenen Hochland-Clans. Daher besitzen sie hier keinen Clan-Zusammenhalt, und sie haben auch keinen Clan-Großvater, der eine traditionelle Kontrolle über ihr Denken und Handeln ausübt. Außerdem haben sie auch nicht das Vorurteil der Hochland-Dilbianer, daß es unmännlich ist, Werkzeuge oder Waffen zu benutzen. Aus diesem Grund erschienen die Tiefland-Dilbianer hervorragend geeignet, den Berg-Dilbianern vorzuführen, daß Gerätschaften und Technik im allgemeinen ertragreichere Ernten, verbesserte Bauten und vieles mehr bewirken können, um sie schließlich auf den Weg zu einer modernen Zivilisation zu führen.“
    „Und um sie dadurch außerdem zu engeren Freunden von uns zu machen, als sie es von dem Hemnoiden sind“, warf Bill zynisch ein.
    „Das natürlich auch“, sagte Anita. „Zumindest, wenn die Dilbianer etwas Kenntnis von moderner Technologie besitzen, werden sie eher fähig sein, den psychologischen Unterschied zwischen uns und den Hemnoiden zu begreifen und eine Partnerschaft mit uns vorziehen. Die Hemnoiden wollen keine technische Entwicklung für die Dilbianer. Sie möchten die Dilbianer lieber in ihren Einflußbereich eingliedern, solange sie noch so schön primitiv sind und dann von ihnen technisch abhängig sein würden.“
    „Sie wollten mir etwas erzählen, was ich noch nicht weiß“, erinnerte Bill.
    „Warten Sie’s doch ab!“ flüsterte Anita heftig. „Als wir also anfingen, mit diesem Projekt einigen Erfolg zu haben, unternahmen die Hemnoiden Schritte, unsere Pläne zu durchkreuzen. Sie schickten Mula-ay her, einen ihrer besten Agenten …“
    Bill hatte es natürlich vermutet, aber der Gedanke, hier allein einem fremden Spitzenagenten gegenüberzustehen, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken.
    „Und Mula-ay hat keine Zeit verloren, sich hier den

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