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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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besonderen Fatty. Unerwartet fand sich Bill einem Hemnoiden in genau der heiklen, interrassischen Situation gegenüber, die zu vermeiden der Menschlich-Hemnoide Vertrag der Nichteinmischung in innere dilbianische Angelegenheiten geschlossen worden war. Zu spät erkannte er, daß er sich hier auf etwas eingelassen hatte, das von niemandem unterhalb des Ranges eines Regierungsvertreters im Diplomatischen Dienst behandelt werden sollte. Ganz zu schweigen von einem Maschinenbaustudenten, der sich bei einem landwirtschaftlichen Projekt sowieso fühlte wie ein Fisch auf dem Trockenen und ohne jegliche Vollmacht und nur auf eigene Initiative hin handelte.
    „Kehr sofort um!“ zischte Bill hektisch in Bergläufers Ohr. „Ich muß sofort hier weg!“
    „Warum denn?“ fragte der Bergläufer überrascht. „Außerdem ist es jetzt sowieso zu spät.“
    In diesem Augenblick ertönte draußen nämlich eine Art Gongschlag, und eine Stimme schrie: „Die Sonne ist untergegangen! Schließt die Tore!“
    Und wenig später hallte der Antwortschrei vom Taleingang zurück – mit einer Deutlichkeit, die über diese Entfernung nur dilbianische Lungen zustandebringen konnten:
    „Die Tore sind geschlossen!“
    Der langgezogene Schrei war kaum verklungen, als sich der Bergläufer auch schon in Bewegung setzte und auf den kleinen Tisch vor dem Kamin zusteuerte. Bill öffnete den Mund, um zu protestieren, schloß ihn jedoch hastig wieder. Jetzt sah er, daß der Saal gefüllt war von Dilbianern aller Größen und vermutlich beider Geschlechter, die sowohl herumstanden als auch auf den langen Bänken saßen. Zunächst hatten sie den Bergläufer und Bill neben der Tür nicht bemerkt, aber jetzt zogen sie aller Augen auf sich, und das Gespräch verstummte. Als der Bergläufer den Tisch mit dem Hemnoiden und dem schwarzfelligen Dilbianer erreichte, hatte sich absolute Stille über den ganzen Saal gelegt.
    Der Bergläufer blieb vor dem sitzenden Dilbianer und dem sitzenden Hemnoiden stehen. „Abend, Knochenbrecher“, sagte er zu dem Dilbianer und richtete dann seinen Blick auf den Hemnoiden. „Abend, Faßbauch.“
    „Abend, Postbote“, antwortete Knochenbrecher in einer so unglaublich tiefen Baßstimme, daß ringsum alles davon widerzuhallen schien. Der Banditenchef war für einen Dilbianer fast ebenso übergroß wie der Bergläufer. Vielleicht nicht ganz so groß wie der Läufer, schätzte Bill die sitzende Gestalt des Banditen ab, dafür aber schwerer und zweifellos breiter in den Schultern. Ein kalter Schauer überlief Bill. Dieser Dilbianer vermittelte den Eindruck von Autorität und Tatkraft, der in seltsamem Gegensatz zu dem Eindruck stand, den Bill von den übrigen Angehörigen dieser Rasse bisher erhalten hatte. Die Augen, die ihm jetzt aus dem kohlschwarzen Gesicht entgegenblickten, waren glänzend und durchdringend. Konnte jemand wie dieser Dilbianer aus so gefühlsmäßigen Gründen, wie Süßes Ding sie ihm zuschrieb, einen Menschen gefangenhalten?
    Bill blieb keine Zeit mehr zu weiteren Überlegungen, denn der Hemnoide blickte jetzt zu ihm auf und sprach zu ihm mit öliger Stimme.
    „Mula-ay, zu deinen Diensten“, gurgelte der Hemnoide und amüsierte sich offenbar auf eine etwas grimmige Art. Er sprach dilbianisch, so daß Bill ihm in der gleichen Sprache antworten mußte und nicht etwa in Hemnoid, das er ebenfalls in Hypnose gelernt hatte.
    „Oder ‚Faßbauch’, wie unsere Freunde hier mich nennen“, fuhr Mula-ay fort. „Ich bin ein Journalist und hier, um eine Reihe von Artikeln über diese reizenden Leute zu schreiben. Und was bringt dich hierher, mein junger, menschlicher Freund?“
    „Bill Waltham“, antwortete Bill vorsichtig. „Ich arbeite mit an unserem Landwirtschaftsprojekt in Sumpfloch.“ Mula-ay mochte durchaus Journalist sein, aber ganz gewiß war er außerdem auch ein Geheimagent der Hemnoiden – das war die hemnoidische Art.
    „Du arbeitest nur mit?“ Mula-ay lachte ölig, und in seinem Lachen lag Verachtung und Hohn.
    Bill kam sich plötzlich lächerlich vor, nahm seine Füße aus den Rückenriemen des Bergläufers und glitt aus dem Sattel auf den Boden. Stehend konnte er etwas von oben herab in das Gesicht des sitzenden Mula-ay blicken, während seine Augen auf gleicher Höhe mit denen von Knochenbrecher waren.
    „Nimm Platz an meinem Tisch, Hacke-und-Schaufel“, dröhnte der Banditenchef. Sein Ton war förmlich, so daß es eher wie ein Befehl klang. „Du auch, Postbote.“
    Ohne Zögern

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