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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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willst. Kommt, ihr beiden, dann sorge ich dafür, daß das Tor geöffnet wird und ihr hinausgelassen werdet.“
    Der Bergläufer nahm Bill mit seinen beiden großen Pranken auf und ließ ihn auf den Sattel auf seinem Rücken plumpsen. Dann folgten sie dem Banditenchef durch das Tal zu der Barrikade mit dem Tor.
    Erst jetzt begriff Bill, was für einen großen Gefallen der Knochenbrecher ihnen tat, sie nach Sonnenuntergang aus dem Tal herauszulassen. Das Öffnen des Tores war nämlich beileibe kein einfaches Unterfangen. Zunächst mußten die Wachen Fackeln holen und anzünden. Dann entfernten sie mit Hilfe von Knochenbrecher und Bergläufer zwei schwere Querbalken, die das Tor von innen befestigten. Und schließlich wurde das Tor unter viel Ächzen und Keuchen und Zerren und Schieben gezwungen, sich knarrend und dröhnend zu öffnen.
    „Nun, dann gute Nacht und gute Reise, Bergläufer. Und dir auch, Hacke-und-Schaufel“, sagte Knochenbrecher.
    Bill und der Bergläufer erwiderten den Gruß, und als die Dunkelheit sie verschluckte, hörte Bill, wie sich das Tor rumpelnd wieder schloß.
    Während des Rückwegs sagte der dilbianische Postbote kein Wort, allerdings lachte er ein paarmal leise vor sich hin. Aber Bill war zu müde, um zu fragen, was ihn so erheiterte, und so sprach keiner von beiden, bis sie die Hauptstraße von Sumpfloch entlangtrabten und der Bergläufer schließlich vor der Residenz stehenblieb.
    „So, nun steig ab“, sagte der Bergläufer, und Bill gehorchte. „Ich gehe jetzt ins Wirtshaus“, fügte der Dilbianer hinzu. „Wenn du mich brauchst, findest du mich bis zum Morgengrauen dort.“
    „Nun, äh … morgen früh habe ich wahrscheinlich eine Menge zu tun …“, sagte Bill.
    „Da hast du recht“, unterbrach der Bergläufer. „Es heißt, daß dieser Schmied namens Flachfinger hier im Dorf ein guter Handwerker ist, aber ich wette, du mußt die ganze Zeit neben ihm stehen. Und ich werde auch dabei sein. Wir gehen gleich morgen früh zu ihm in die Schmiede und werden sehen, was er uns versprechen kann.“
    „Schmied?“ wiederholte Bill verwirrt. „Wozu brauche ich einen Schmied?“
    Der Bergläufer lachte hinterhältig. „Nun, damit er dir eins von diesen albernen Tiefland-Kampfwerkzeugen macht, das sie Schwert nennen, und natürlich auch einen Schild.“
    „Ein Schwert?“ Jetzt wußte Bill überhaupt nicht mehr, was er denken sollte. „Ein Schild?“
    „Ich kann es dir nicht verübeln“, meinte der Bergläufer und grinste wieder. „Mich würde es auch ungeheuer verdrießen, wenn ich mit solchen Geräten kämpfen müßte. Aber anders geht es nicht.“ Er machte eine Pause und sah mit einem merkwürdig verschmitzten Ausdruck auf Bill herab. „Immerhin bist du es gewesen, der Knochenbrecher herausgefordert hat, und daher hat er die Wahl des Ortes und des Kampfstils. Und jede Wette, daß er nicht ohne Schwert und Schild in einen Kampf geht.“
    Bill stand wie erstarrt da und blickte zu der großen, pelzigen Gestalt des Dilbianers auf. „Ich habe den Knochenbrecher zu einem Kampf mit Schwertern herausgefordert?“ brachte er schließlich heiser heraus.
    Der Bergläufer machte seinem inneren Vergnügen plötzlich in einem brüllenden Gelächter Luft, das die Stille des schlafenden Dorfs zerriß.
    „Du dachtest wohl, du hättest deine Chance verpaßt, wie?“ sagte der Bergläufer, als er sich etwas beruhigt hatte. „Aber habe ich dir nicht gesagt, was du für ein Glück hast, mich zu haben? Als Knochenbrecher sagte, daß Schmutzige Zähne im Tal ist, weil sie es so wollte, wußte ich sofort, was los ist. Sie wollte nicht, daß du mit Knochenbrecher rangelst, stimmt’s? Deshalb habe ich später, als du fort warst, um mit ihr zu sprechen, Knochenbrecher beiseite genommen und ein paar gute Worte für dich eingelegt.“
    „Gute Worte?“ wiederholte Bill, in dem ein äußerst übler Verdacht aufstieg.
    „Darauf kannst du dich verlassen“, bestätigte der Bergläufer. „Ich sagte, es wäre eine wahre Schande, daß du und er nun doch nicht zu einem Kampf kämen, vor allem, da du das höchst interessant gefunden hättest und er sicher auch. Ich wies ihn darauf hin, daß wir eigentlich gar keine richtig ausgesprochene Herausforderung nötig hätten, Hauptsache, die Leute glauben, es hätte eine gegeben. Ich sagte ihm, er könnte seinen Leuten erzählen, daß du zu mir gesagt hättest, es wäre nur gut, daß Schmutzige Zähne nicht gerettet zu werden brauchte, weil du ihn sonst mit nur

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