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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Nacht in das Banditental eingedrungen war. Er wußte auch, daß inzwischen sämtliche Sumpflocher das ebenfalls wußten – und daß in Kürze die ganze Umgegend es wissen würde. Die Verbindung zwischen diesem Wissen und dem Verschwinden der Laserfackel war Bill leuchtend klar. Diese Fackel konnte töten. Ihr mörderischer Strahl vermochte aus fünf Meter Entfernung die Knochen und Muskeln eines Dilbianers bis zu seinem Herzen zu durchdringen. Mit dieser Fackel konnte Mula-ay schon in dieser Nacht eine Gelegenheit finden, Knochenbrecher allein draußen in der Dunkelheit zwischen den Gebäuden anzutreffen. Er konnte den Banditenchef aus sicherer Entfernung von hinten mit der Laserfackel töten und ihn dort, zusammen mit der unverkennbaren Shorty-Waffe, liegenlassen. Danach würden alle Dilbianer glauben, daß Bill noch einmal ins Tal zurückgekehrt war und ein Duell vermieden hatte, indem er seinen Gegner auf die hinterhältigste Weise getötet hatte, die nur denkbar war.
    Bill fuhr aus seinen Gedanken auf. Er mußte Mula-ay fassen, bevor dieser das Banditental wieder erreichte. Dann hielt er, schon halb der Tür zugewandt, wieder inne, und seine Hoffnung erlosch. Er dachte daran, wie lange er geredet hatte, nachdem er Süßes Ding zuerst in der Menge bemerkte, wie sie neben Mehr Marmelade stand. Mula-ay würde einen viel zu großen Vorsprung haben, als daß er ihn jemals würde einholen können. Und es war die Frage, ob die Dilbianer ihren Schild schon fertig hatten und bereit waren, sofort loszuschlagen, um den Kampf noch vor Einbruch der Dämmerung zu entscheiden.
    Süßes Ding wollte immer noch wissen, was mit ihm los war. Bill faßte sich und deutete auf die leere Stelle an der Wand.
    „Da fehlt ein Ding“, sagte er. „Es ist weg. Ein Shorty-Ding, aber wenn Mula-ay es benutzt, könnte er jemanden damit schwer verletzen. Und er hat bereits einen so großen Vorsprung zum Tal, daß wir ihn nicht mehr einholen könnten, um es ihm wieder wegzunehmen.“
    „Und was tun wir jetzt?“ fragte Süßes Ding.
    „Hör mal, warum sagst du deinem Vater nicht, er soll zu Knochenbrecher ins Banditental hinauswandern“, schlug Bill vor. „Dann könnte er ein Auge auf Mula-ay – ich meine, auf Faßbauch – haben, ohne jemandem zu sagen, was los ist, und wenn Faßbauch versucht, irgend etwas mit diesem Ding anzustellen, könnte er Alarm schlagen.“
    „Alarm schlagen, ha!“ sagte Süßes Ding verächtlich. „Wenn Faßbauch irgend etwas mit diesem Ding anzustellen versucht, was immer es ist, dann würde mein Paps ihn einfach anspringen – von hinten natürlich, um von diesem Ding nicht verletzt zu werden – und ihn zerdrücken!“
    „Ah, ja, natürlich“, stimmte Bill etwas skeptisch zu. Er persönlich glaubte nicht recht daran, daß irgendein Dilbianer, nicht einmal Knochenbrecher, imstande sein würde, mit dem massigen, ungeheuer starken Hemnoiden fertig zu werden. Und Mehr Marmelade mochte zwar in seiner Jugend ein schrecklicher Gegner gewesen sein, aber jetzt war er alt und fett – das war beides nicht zu leugnen. Andererseits war Mehr Marmelade ein sehr schlauer Dilbianer und würde sich kaum auf einen Kampf mit jemanden einlassen, der ihn überwältigen konnte.
    „Ich werde sofort zu ihm gehen“, erklärte Süßes Ding, drehte sich auf den Fersen um und eilte davon.
    Nun, dachte Bill, das wäre das. Aber es war nicht viel.
    Es war immer noch erst Vormittag, als Bill wieder zur Schmiede zurückkehrte, um zu sehen, wie weit die Männer dort inzwischen gekommen waren.
    Vor der Schmiede wimmelte es von männlichen Dilbianern aus dem Dorf und den umliegenden Bauernhöfen. Die meisten von ihnen hatten Waffen aller Art mitgebracht, angefangen von richtigen Schwertern bis zu Äxten und den schweren, einheimischen Sensen. Der Bergläufer sah interessiert zu, wie Flachfinger den Bau der Schutzwehr, beziehungsweise des Schildes, den Bill beschrieben hatte, überwachte. Wie gewöhnlich, dauerte es eine Weile, bis Bill von den Dilbianern bemerkt wurde.
    „Oh, da bist du ja, Hacke-und-Schaufel!“ sagte der Schmied. „Was denkst du – sollten die Gleitschienen unter dem Schild länger sein?“
    Bill begutachtete das Bauwerk. Ihm kam es fast so groß, so breit und so schwer vor wie der Barrikadenzaun der Banditen selbst. Nur Dilbianer mit ihrer gewaltigen Muskelkraft konnten daran denken, ein solches Ungetüm zu benutzen – und es mehrere Kilometer weit durch den Wald zu transportieren, der zwischen dem Dorf und dem

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