Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Überraschung starrten die Dilbianer weiterhin verständnislos auf ihn.
    „Und was geschieht dann, Hacke-und-Schaufel?“ fragte Flachfinger schließlich.
    „Denk doch einmal nach, dann kannst du es dir selbst vorstellen“, antwortete Bill. „Nehmen wir einmal an, ein paar Männer würden einen von diesen Stämmen dort aufnehmen – “ er deutete auf einige dicke Balken in einer Ecke – „und damit auf dich zurennen, das Balkenende auf deine Brust gerichtet. Was glaubst du wohl, was dann mit dir geschehen würde – oder mit allem anderen, das mit dem Balkenende zusammenstößt?“
    Eine ganze Weile schien es, daß Flachfinger immer noch nicht verstand, aber dann veränderte sich langsam sein Gesichtsausdruck. Seine Augen wurden ganz rund, sein Kiefer fiel herab, seine Nasenflügel blähten sich – und dann stieß er einen Kriegsschrei aus, der Bill fast das Trommelfell platzen ließ und ihn vorübergehend taub machte. Vielleicht war das aber nur gut, denn nun brach die Hölle los. Flachfinger erklärte das Ganze noch einmal jenen, die es immer noch nicht verstanden hatten, und die Dorfbewohner johlten und schrien nun ihrerseits und schlugen sich unter brüllendem Gelächter gegenseitig auf den Rücken, während sie das Prinzip, einen Baumstamm als Rammblock zu benutzen, untereinander erörterten.
    Bill brauchte seine Geschichte gar nicht mehr zu Ende zu erzählen, denn Flachfinger, umringt von einigen Dorfbewohnern, entwarf bereits Pläne zur Herstellung eines großen Schildes.
    Plötzlich spürte Bill einen Stoß gegen seinen Ellenbogen, der ihn fast umgeworfen hätte. Er drehte sich um und sah, daß es Süßes Ding war, die auf diese Weise seine Aufmerksamkeit zu erringen versuchte.
    „Hör zu, Hacke-und-Schaufel!“ sagte Süßes Ding eindringlich. „Ich kam her, um es dir zu sagen, aber du hast die ganze Zeit gesprochen, und deshalb mußte ich warten, bis du fertig bist!“
    „Was wolltest du mir sagen?“ erkundigte sich Bill.
    „Was ich gesehen habe, natürlich!“ antwortete Süßes Ding.
    Bill unterdrückte seine Ungeduld. „Was hast du denn gesehen?“ fragte er so ruhig wie möglich.
    „Ihn, natürlich!“ erwiderte Süßes Ding indigniert. „Das sage ich dir doch die ganze Zeit. Und er hat sich aus der Residenz geschlichen. Nun, ich dachte mir, daß er nicht dort drinnen sein sollte, wenn du nicht dort drinnen bist, und deshalb bin ich gleich hergekommen, um es dir zu sagen. Aber du warst so beschäftigt, daß ich bis jetzt warten mußte. Ich sage dir, dieser Fatty hatte etwas vor, so wahr ich Mehr Marmelades Tochter bin!“
    „Dieser Fatty?“ wiederholte Bill erschrocken. „Du hast Mula… ich meine, Faßbauch vorhin aus der Residenz kommen gesehen?“
    „Gerade vorhin, während du geredet hast. Wahrscheinlich, nachdem du angefangen hast zu reden.“
    Bill wurde es plötzlich äußerst unbehaglich zumute. „Dann gehe ich besser gleich zurück und sehe mal nach“, sagte er und eilte durch die Menge und den Hügel hinunter. Nach einer Weile stellte er fest, daß Süßes Ding mitgekommen war. Erst dachte er daran, ihr zu sagen, daß er die Residenz allein durchsuchen wollte, aber dann überlegte er, daß es vielleicht ganz nützlich sein konnte, sie dabeizuhaben, für den Fall, daß sie noch mehr über den Besuch Mula-ays in der Residenz wußte, als sie ihm bisher erzählt hatte.
    Sie blieb neben ihm, bis sie die Residenz erreichten und folgte ihm dann hinein. Im Empfangszimmer schien alles in Ordnung zu sein, und danach ging Bill Zimmer für Zimmer durch. Nirgendwo fand er jedoch irgendeinen Hinweis auf den Grund für Mula-ays Besuch in der menschlichen Residenz.
    Erst als er mit Süßes Ding in den Lagerraum und zu der Werkstatt im Hintergrund kam, hatte Bill plötzlich das Gefühl, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Sein Blick wanderte über die Computerdrehbank, über die Werkzeugregale und die Geräte, die an den Wänden hingen. Was hatte sich hier verändert, seit er das letzte Mal hier gewesen war? Lange Zeit konnte er den Unterschied nicht herausfinden. Dann plötzlich sprang ihm eine leere Stelle an der Wand ins Auge.
    An dieser Stelle hatte die Handlaser-Schweißfackel gehangen. Jetzt hing sie nicht mehr da.
    „Was ist los, Hacke-und-Schaufel?“ fragte Süßes Ding ungeduldig. „Was stehst du so da und starrst herum?“
    Bill hörte sie kaum. Er hatte plötzlich begriffen, was das Verschwinden der Laserfackel zu bedeuten hatte. Mula-ay wußte, daß Bill in der vorigen

Weitere Kostenlose Bücher