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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Taleingang lag. Drei zugespitzte Balken dienten als Untersatz und Gleitschienen zugleich. Gleich hinter den Spitzen war der Schild errichtet, fünf Meter hoch und leicht nach hinten gebogen. Bill lächelte beifällig.
    „So ist es genau richtig, Flachfinger“, sagte er. „Das ist ein guter Schutzschild. Wenn ihr damit fertig seid, können wir ja losziehen, oder?“
    „Ja, laßt uns gehen!“ trompetete Flachfinger weithin hörbar über den Platz. „Auf geht’s, Männer! Der Schild ist fertig, und einen Baumstamm zum Rammen können wir fällen, wenn wir dort sind!“
    Erneut erklang ein ohrenbetäubendes Kriegsgebrüll, und dann marschierten sie tatsächlich los.
    Bill starrte ihnen verblüfft nach und geriet in Gefahr, vergessen und zurückgelassen zu werden. Alle liefen aus dem Dorf und in den Wald hinein, und Menschenbeine konnten bei diesem Tempo nicht mithalten. Plötzlich fühlte sich Bill jedoch hochgehoben, flog durch die Luft und landete mit einem dumpfen Aufprall im Sattel auf dem Rücken des Bergläufers.
    „Halt dich gut fest, Hacke-und-Schaufel!“ schrie der Postbote, der von der allgemeinen Aufregung offensichtlich angesteckt wurde. „In zwei Minuten haben wir die ersten von ihnen eingeholt!“

 
15.
     
    Erst jetzt wurde Bill klar, daß er bisher den Bergläufer noch nie erlebt hatte, wenn er rannte, und sein Respekt vor dem dilbianischen Postboten stieg um einige weitere Grade. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis. Die Landschaft flitzte nur so an ihnen vorbei, und Bill schätzte ihre Reisegeschwindigkeit auf vierzig bis fünfzig Stundenkilometer. Allerdings wurde Bill dabei so hin und her gerüttelt, daß er aus dem Sattel zu fallen drohte.
    Glücklicherweise fiel der Läufer in einen schnellen Laufschritt zurück, sobald er die Anführer der Streitmacht eingeholt hatte, und Bill konnte wieder aufatmen. Vorsichtig blickte er über seine Schulter zurück. Das gesamte Dorf schien auf den Beinen zu sein. Die Einwohner von Sumpfloch befanden sich endlich auf dem Marsch gegen die Banditen.
    Voran marschierten die größten und kräftigsten Männer der Gemeinde, die buchstäblich einen Weg durch das Unterholz stampften und kleinere Bäume, die ihren Vormarsch behinderten, einfach niedermähten. Hinter ihnen kamen die jüngeren Mitglieder der Gemeinde und die Dorffrauen, flankiert und gefolgt von den geringeren und älteren Männern.
    Plötzlich begann Flachfinger zu singen, andere fielen ein, und bald sangen alle mit. Es war eine Art Kriegsgesang, und es wurde deutlich, daß die Dilbianer sich damit innerlich in die rechte Kampfstimmung brachten. Zum ersten Mal regten sich in Bill einige ungute Vorahnungen hinsichtlich der Kräfte, die er da in Bewegung gesetzt hatte. Er beugte sich vor.
    „Bergläufer“, sagte er, „Bergläufer, hör mir mal zu, ich möchte dich etwas fragen …“
    Aber er hätte gerade so gut in die leere Luft hineinsprechen können. Der Läufer brüllte mit den anderen den Kampfgesang und wurde davon ganz und gar mitgerissen.
    Bill wurde es nun angst und bange. Wenn der Läufer schon nicht mehr auf ihn reagierte, was war dann mit Flachfinger und all den übrigen? Der Singsang ringsum übte eine hypnotische Wirkung aus – selbst Bill spürte, daß sein Atem schneller ging, und das Blut dröhnte in seinen Ohren.
    Als der Läufer mit den übrigen Anführern des Haufens in die schmale Schlucht einbog, die zum Taleingang führte, sah Bill, daß die Tore in dem Barrikadenzaun bereits geschlossen waren, und über dem oberen Rand der aufrechtstehenden Holzstämme, die den Zaun bildeten, zeigten sich die Köpfe von Banditen und die oberen Hälften von Schilden. Der Zug kam zum Stehen. Es war kaum eine Überraschung, die Talbewohner auf diese Weise vorbereitet zu sehen, da das Stampfen und Singen der Dorfbewohner zweifellos schon aus einem Kilometer Entfernung oder mehr zu hören gewesen sein mußte.
    Jetzt wurden einige pelzige Arme über der Palisade sichtbar, und mehrere große Steine flogen auf die vorderste Reihe der Dörfler zu, aber sie fielen ein gutes Stück vor ihnen zu Boden. Als Antwort begannen sich die Dorfbewohner in dem schmalen Eingang zum Tal zusammenzurotten und ein weiteres Kampflied anzustimmen. Die Banditen schrien Schimpfwörter und Beleidigungen zurück, aber der kräftige Chor der Sumpflocher übertönte sie.
    Flachfinger hatte aufgehört zu singen und gab rasch hintereinander seine Befehle. Eine Gruppe von Männern mit Äxten war bereits im Wald

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