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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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an, daß alle anderen ihrs auch gehabt haben.“
    „Ich sehe dich in etwa einer Stunde vor der Schmiede“, sagte Bill, kletterte aus dem Sattel und eilte in die Residenz.
    Zunächst begab er sich in die Küche, und erst, nachdem er sich eine Mahlzeit von fast dilbianischen Ausmaßen einverleibt hatte, machte er sich auf die Suche nach den Informationen, die er brauchte, bevor er den Dorfbewohnern gegenübertrat.
    Im Informationscomputer fand er, was er suchte: einen zusammengefaßten Bericht über die Methoden und Taktiken mittelalterlicher Kriegsführung – und Sagen. Nachdem er sich diese Auskünfte gut eingeprägt hatte, steckte er sich wieder den Gonghammer, den er während seines Frühstücks beiseite gelegt hatte, unter den Gürtel und machte sich auf den Weg zur Schmiede.
    Dort fand er nicht nur den Schmied und den Bergläufer vor, sondern auch eine ganze Anzahl von Dorfbewohnern, und weitere strömten herbei, so daß ihn schließlich eine beachtliche Menge umringte, als Bill den Gonghammer hervorzog und an einem Nagel in einem der Türpfosten aufhängte.
    Bewunderndes Gemurmel lief durch die Menge. Der Schmied musterte den Gonghammer eingehend.
    „Ja“, sagte er nach einer Weile. „Ich erinnere mich, daß ich selbst dieses Stück Eisen für Knochenbrecher gemacht habe. Das muß vor acht oder zehn Jahren gewesen sein. Davor haben sie ihren Gong nur mit einem Holzknüppel geschlagen.“ Er wandte sich Bill zu. „Dann bist du also wirklich letzte Nacht im Banditental gewesen, wie, Hacke-und-Schaufel? Wie hast du das gemacht?“
    „Nun, ich werde es dir erzählen“, antwortete Bill. Die Menge vor der Schmiede war still geworden, um sich nichts entgehen zu lassen, und Bill war klar, daß man etwas mehr von ihm erwartete als einen gewöhnlichen Bericht seiner nächtlichen Aktivitäten. Dies war nicht der Augenblick für Bescheidenheit. Überhaupt wurde Bescheidenheit bei den Dilbianern nicht sehr hoch eingeschätzt, es sei denn, als Deckmantel für heimliche Prahlerei.
    „Also, ihr alle wißt, daß dieses Tal von hohen Felswänden umgeben ist und der einzige Zugang von der Balkenmauer blockiert wird. Und daß die Tore in dieser Mauer bei Sonnenuntergang geschlossen werden. Man könnte meinen, nicht einmal eine Fliege kommt in das Tal hinein. Ich habe es trotzdem geschafft. Aber ich bilde mir darauf nichts ein. Wißt ihr, warum?“
    Er wartete darauf, daß jemand ihn fragte, und der Schmied tat ihm den Gefallen. „Warum, Hacke-und-Schaufel?“
    „Weil es leicht war für einen Shorty wie mich“, antwortete Bill eingedenk der Reaktion des Bergläufers auf seine Klettertour. „Auch wenn es für einen richtigen Mann sehr schwer wäre, das zu tun, ist es doch nichts, worauf ich besonders stolz sein könnte. Ihr wolltet wissen, wie ich in das Tal hineingekommen bin? Ich werde es euch sagen. Ich bin eine der Felswände hinuntergeklettert, bis ich unten auf dem Talboden war. Und später bin ich dann die Felswand wieder heraufgeklettert!“
    Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille, dann erhob sich ein erfreulich ungläubiges Gemurmel. Bill hob seine Hand.
    „Nein, nein“, wehrte er ab, „wie gesagt, ich bin nicht besonders stolz darauf. Nun, man könnte natürlich sagen, daß ich vielleicht doch ein bißchen stolz darauf sein könnte, daß ich ganz allein nachts in das Banditenlager gewandert bin, ohne jemanden, der mir hätte helfen können für den Fall, daß mich jemand entdeckt hätte. Wieviele von euch würden das wohl gern tun, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit?“
    Bill machte eine Pause, aber keiner der Umstehenden meldete sich, um zu sagen, daß ein solcher Ausflug sie gereizt hätte.
    „Nun, aber auch darauf kann ich mir nicht viel zugute tun“, fuhr Bill nach einer Weile fort, und ringsum erhob sich ein solches Gesumm des Erstaunens über diese neue Behauptung, daß Bill sich vorkam wie mitten in einem Schwarm riesiger Hummeln. Er wartete, bis es wieder still geworden war.
    „Nein, das ist auch nichts, worauf ich sehr stolz sein könnte“, wiederholte er. „Denn es hat mir eigentlich nichts ausgemacht, ganz allein in das Banditenlager hineinzugehen und diesen Gonghammer zu nehmen, den ihr hier hängen seht. Und ich hatte keine Angst, weil ich wußte, daß ich, falls mir einer der Banditen begegnen sollte, schon mit ihm fertig werden würde.“
    „Und was wäre gewesen, wenn du einem ganzen Haufen von ihnen begegnet wärst, Hacke-und-Schaufel?“ fragte eine Stimme aus der Menge.

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