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der Agentenschreck

der Agentenschreck

Titel: der Agentenschreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Ihr Wagen ist kaputt. Man weckt mich und sagt, es wird sehr lange dauern, bis der Wagen wieder in Ordnung ist. Sie werden in Tarnovo einen neuen Wagen brauchen,
    dabei sollten sie die ganze Zeit in Borovets sein. Zuerst kommen Sie nach Sofia und wollen bleiben, dann treffen Sie Leute, die Ihnen sagen, Sofia ist nicht typisches Bulgarien und —«
    Sie hat ein hervorragendes Gedächtnis, dachte Mrs. Pollifax.
    »Und jetzt treffen Sie wieder andere Leute —«
    »Es tut mir aufrichtig leid.« Langsam wurde Mrs. Pollifax die Sache lästig. »In Amerika darf sich nämlich jeder frei bewegen.«
    Das saß. Nevenas Stimme klang zwar noch vorwurfsvoll, aber nicht mehr zornig. »Ist sehr schwer für mich, wenn Sie springerisch sind. Wie kann ich dann idyllische Reiseführung
    machen? Um ein Uhr holt Sie ein anderer Wagen ab. Der Fahrer bringt Sie persönlich zu
    Hotel Rila zurück.«
    »Ich würde lieber früher fahren. Könnte ich nicht die Bahn benützen?«
    »Der Wagen wird dort sein«, erklärte Nevena. Im letzten Augenblick fiel ihr noch ein, sich zu erkundigen: »Sie sind vom Unfall nicht verletzt worden, Mrs. Pollifax?«
    »Nein«, sagte Mrs. Pollifax und hing ein. Encho hatte soeben die Halle betreten und sie mit einem Kopfnicken auf die Straße gewinkt.
    Sie und Debby saßen steif in Enchos verbeultem, staubigem Taxi. Encho hatte in
    gebrochenem Englisch gesagt, daß Tsanko Neuigkeiten für sie hätte, und Mrs. Pollifax hatte erwidert: »Ich auch für ihn.« Zuerst aber mußte Encho sie durch Tarnovu fahren und ihnen historisch interessante Häuser zeigen, damit in eventuellen Verfolgern der Eindruck einer Rundfahrt erweckt wurde. Endlich hielt er vor einem kleinen Holzhaus an, das an einem
    Berghang klebte. »Mein Haus«, erklärte er stolz. »Tsanko wartet.« Als auch Debby
    aussteigen wollte, hielt er sie zurück.
    »Tsanko sagt, du fotografieren«, sagte er und gab ihr einen Apparat. »Ist Grund Pause
    machen.«
    Tsanko lief in dem dunklen, windschiefen Wohnzimmer auf und ab. Mrs. Pollifax erschrak
    über seine düstere Miene. Sie hatte mit einer unbeschwerten Zusammenkunft gerechnet,
    und selbst wenn er seit ihrer letzten Begegnung bestimmt nicht zum Schlafen gekommen
    war und viel erledigt haben mußte, jagte ihr sein verzweifeltes, erschöpftes Gesicht doch einen Schreck ein.
    »Ist etwas geschehen?« fragte sie atemlos.
    »Ich habe mich nach Ihrem jungen Amerikaner erkundigt, es steht nicht gut.« Seine Stimme klang rauh.
    Sie sah ihn ungläubig an. »Wieso? Ich hörte doch eben — was meinen Sie damit?«
    »Alle haben total durchgedreht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er dieses Irrenhaus lebend verläßt.«
    »Um Gottes willen!« rief Mrs. Pollifax erschrocken.
    Tsanko blieb stehen und sah sie an. »Verzeihen Sie. Setzen Sie sich. Bitte.« Er selbst nahm seine rastlose Wanderung wieder auf. »Nämlich so. Bitte hören Sie genau zu. Für meine
    Regierung kam Trendas Verhaftung völlig überraschend.
    Irrsinn!« murmelte er und griff sich mit beiden Händen an den Kopf.
    »Ja, aber dann...«, meinte Mrs. Pollifax erleichtert.
    Ungestüm fiel er ihr ins Wort. »Solche Dinge führen in Bulgarien zu einem Blutbad,
    Amerikanski! Sie sind eine Regierung — überlegen Sie — und stellen fest, daß die ganze
    Welt wegen dieser Sache über Sie herfällt. Schwere internationale Spannungen.
    Schlagzeilen. Proteste. Und Sie wissen nichts davon. Peinlich, verstehen Sie?«
    »Äußerst.«
    »Als Regierung können Sie nicht zugeben, nichts zu wissen.
    Da verlieren Sie das Gesicht. Wirken machtlos. Aber Sie können die Verhaftung auch nicht öffentlich gutheißen. Sie sitzen fest.
    Und Sie müssen einen Ausweg finden, eh?«
    »Ja, und —«
    Seine Hand zerschnitt die Luft. »Köpfe sind gerollt. Der Chef der Sicherheitspolizei ist urplötzlich erkrankt und hat abgedankt. Sein Amt hat General Ignatov übernommen.«
    »General Ignatov!«
    Er hielt an und sah sie unter seinen dichten Brauen forschend an. »Sie kennen den
    Namen?«
    »Ich sollte mich nach Möglichkeit bei Ihnen über ihn erkundigen. Außerdem kamen wir mit derselben Maschine nach Sofia. Wir machten eine nicht eingeplante Zwischenlandung in
    Rumänien, damit er zusteigen konnte.«
    »Jedenfalls kann ich Ihnen jetzt mitteilen, daß er soeben der Chef unseres Geheimdienstes geworden ist.« Er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte für mein Land. Dieses Chaos ist sein Werk, und nun hat er der Auslandspresse unvermittelt eröffnet, daß Philip Trenda heute um

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