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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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überlaut.
    Fassin hatte überlegt, ob er sie nicht irgendwie
abschütteln könnte. Aber es sah nicht danach aus.
    »Ich schließe jetzt die Frachtraumtüren. Bereit
zum Start«, sagte Apsile.
    Fassin und sein Gasschiffchen wurden eins. Es bedeckte ihn, umfing
ihn, drang an vielen Stellen in ihn ein und unterwarf sich ihm dabei
vollkommen. Das Licht von unten verschwand, als die Türen
zuglitten. Fassin sah Colonel Hatherences Schutzanzug neben sich
hängen, spürte seine Kälte und las seine
elektromagnetischen Signaturen. Ebenso deutlich spürte er, wie
sich die Systeme des Absetzschiffes bereit machten und erwartungsvoll
die Muskeln spielen ließen, als das Schiff abhob. Mit anderen
Sinnen registrierte er einen ungewöhnlichen Schwall von
Strahlung, ein schwaches Schwerkraftfeld in einem sehr viel
größeren und tieferen Trichter, eine Wolke von
zusammenhanglosen Funkspruchfetzen, wirren Übertragungen und
EM-Signalen vom Stützpunkt der Gemeinschaftsanlage – dann
gab es einen plötzlichen Ruck, einen massiven, durch die
Übertragung gedämpften Schlag, gefolgt von einer seltsam
saugenden Seitwärts-Aufwärts-Bewegung. Während er
wartete, dass Apsile sich meldete, versuchte er selbst
herauszufinden, was vorging. Von ferne hörte er, wie das
Trägerschiff mit leisem Zischen Luft in seinen Frachtraum
pumpte.
    »Ich bitte um Verzeihung«, sagte Apsile freundlich.
»Bin wieder am Ruder. Ziemlich ungewöhnliche Methode, den
Hangar zum Vakuum zu öffnen. Keine Ahnung, wer dafür
verantwortlich ist.«
    - Mit uns alles okay?, fragte Fassin.
    »KGS«, antwortete Apsile. Es klang etwas verstört.
»Keine Größeren Schäden.«
    - Dann machen Sie mal weiter, sendete Fassin.
    »Danke.«
    »Erleichterung streichen, Entsetzen betonen«,
kommentierte der Oberst.
    Fassin hoffte, dass sie nur mit ihm redete. Er
überprüfte alle Einstellungen und Systeme des kleinen
Gasschiffs und machte es sich darin ebenso bequem, wie es die
Fühler der Lebenserhaltung in seinem Körper taten. Vom
unteren Augenrand schwamm eine größere Lichterkette nach
oben und wurde scharf. Er rief ein paar Anzeigen ab und startete
mehrere Subroutinen, um sich zu vergewissern, dass alles
funktionierte. Alles klar.
    Er spürte, wie das Trägerschiff beschleunigte. Der Mond
blieb hinter ihnen zurück. Eine Verbindung zu den Sensoren des
größeren Schiffes erschien als Option auf seinen
Armaturen, und er aktivierte sie.
    Jetzt konnte er das Gleiche wahrnehmen wie Apsile.
    Nasqueron füllte den Himmel vor und über ihm, die
graubraune Oberfläche von Third Fury entfernte sich rasch nach
unten. Schuttwolken. Fetzen von Funkverkehr. Mehr, als es in einer
gut organisierten kleinen Flotte wie der geben sollte, die sie
hierher gebracht hatte und seither den Mond bewachte. Keine Spur von
Radarstrahlen oder anderen verdächtigen Ortungsversuchen. Wobei
eine Zivilmaschine wie das Trägerschiff ohnehin nur detektieren
konnte, was ohnehin schon grell ins Auge stach. Keine aktuellen
Schadensmeldungen, nur Aufzeichnungen von kleinen Rumpftreffern, kaum
mehr als Lochfraß. Spuren von Raumschifftriebwerken. Jäh
aufflammende und wieder erlöschende Strahlung, als ein Schiff
ein paar hundert Kilometer entfernt scharf abdrehte. Signalzyklen
verbreiteten die Botschaft, man sei unbewaffnet und beanspruche
Rettungsbootstatus. Ein Blitz! Genau von hinten. Auf der
Oberfläche von Third Fury erhob sich ein nahezu
halbkreisförmiger, glitzernder Schuttring über einem neuen,
weiß glühenden Krater von etwa einem halben Kilometer
Breite. Nun kamen drei kleinere Krater in Sicht, auch sie waren noch
frisch, glühten aber nur noch orange und rot. Das Bild drehte
sich, Linien- und Rasteroverlays und Triebwerkssymbole leuchteten
auf.
    Apsile richtete die Nase des Trägers auf Nasqueron und flog
in einer langen, gezielt unregelmäßigen Spirale auf den
Gasriesen zu. Dabei beschleunigte er so stark, wie die Triebwerke des
Absetzschiffs es zuließen.
    Das Absetzschiff war keine hochgerüstete
Militärmaschine; es hatte lediglich die Aufgabe, das Gasschiff
von der Anlage zum Gasriesen zu bringen und später wieder
abzuholen. Seine robuste Konstruktion war den Spannungen innerhalb
von Nasquerons Schwerkraftfeld und den wechselnden Drücken bis
hinunter zur Flüssigwasserstoffschicht gewachsen, und seine
Triebwerke waren stark genug, um es samt seinen Schutzbefohlenen ohne
Schwierigkeiten wieder aus Nasquerons Schwerkraftschacht zu heben.
Aber es war nicht besonders wendig, hatte weder

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