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Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition)

Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Frankel
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Arbeit. Die Bar befand sich in der Lobby des Alexis-Hotels und an allen Wänden standen ringsum vom Boden bis zur Decke Bücherregale, was Sam besonders gefiel. Man konnte sämtliche Bücher ausleihen oder für fünf Dollar käuflich erwerben. Das Library Bistro war eine interessante Mischung aus Buchladen und Bar, und Sam erinnerte sich noch an die Zeiten, die er hier verbracht hatte, bevor er Meredith kennengelernt hatte. Damals hatte er sich die Frauen, die er eventuell ansprechen wollte, nach ihren B üchern ausgesucht . Natürlich hatte ihn dann doch immer der Mut verlassen, aber er hatte sich über die zusätzlichen Informationen gefreut, die die Bücher ihm lieferten. Außerdem gab es im Library Bistro fantastische Pommes.
    Sam war ein bisschen zu früh dran und hatte sich gerade ein Witzebuch über Wissenschaftler aus dem Regal geholt, als Meredith mit Jamie hereinkam.
    Sam freute sich riesig, ihn zu sehen. »Jamie! Du bist auch mitgekommen, wie schön!«
    »Das bin ich allerdings. Warum liest du Witze über Wissenschaftler?«
    » Werner Heisenberg wird von der Polizei angehalten, weil er zu schnell gefahren ist. Der Polizist fragt: ›Wissen Sie, wie schnell Sie gefahren sind?‹ Und Heisenberg antwortet: ›Nein, aber dafür weiß ich genau, wo ich mich befinde.‹«
    Jamie dachte darüber nach. »Hm. Ich glaube nicht, dass das meine Frage beantwortet.«
    »Ich lade euch auf einen Drink ein«, wechselte Sam das Thema.
    »Das wäre allerdings angebracht.«
    »Harten Tag gehabt?«
    »Und alles nur wegen dir.«
    »Schnell, erzähl uns alles, bev or Merediths neuer Chef kommt.«
    »Er ist bereits hier«, erklärte Jamie theatralisch.
    Sam warf Meredith einen Blick zu, damit sie ihm diese Information bestätigte. Sie zwinkerte ihm zu.
    »Wie ist das denn passiert?«
    »Lustig, dass ausgerechnet du das fragst, Sam. OB war der Ansicht, dass mein Softwareentwicklerteam eine unzureichende Menge Software produziert und dass unser Scheitern, den Leuten überzeugend ihren Seelenverwandten zu versprechen (dieses Versprechen dann aber nicht zu halten), meine Schuld ist. Ich habe dagegengehalten, dass mein Team sogar Weltklasse-Software produziert hat, bahnbrechende – manche würden sogar sagen orgiastische – Software, und dass er derjenige war, der uns verboten hat, sie zu benutzen. Und dann habe ich die goldene Regel verletzt und deinen Namen genannt.«
    »Oje . Und was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt, dass meine Führungsqualitäten in Etage sieben nicht länger gefragt sind.«
    Sam schnappte nach Luft. »Er hat dich gefeuert?«
    »Nein, Sam, du hörst mir nicht zu. Er hat mich versetzt. Nach unten.«
    »He!«, protestierte Meredith.
    »Es wäre besser gewesen, er hätt e mich gefeuert. Dann hätte ich wenigstens eine Abfindung gekriegt.«
    »Wem sagst du das?«, grinste Sam.
    »Wohingegen meine Versetzung eine einzige Qual ist. Ich bin Softwareentwickler. Ich war so gut auf meinem Gebiet, dass ich eingestellt wurde, um als Abteilungsleiter andere, weniger bedeutende Softwareentwickler zu führen. Wir haben Sachen erfunden. Neue Sachen.«
    »Das impliziert das Wort ›erfinden‹«, merkte Sam an.
    »Und jetzt? Jetzt bin ich Verkäufer.«
    »Ein bisschen ko mplizierter ist es schon«, wandte Meredith ein.
    »Und verkaufe ein Produkt, von dem ich weiß, dass es nichts taugt.«
    »Immerhin hat es Meredith un d mich zusammengebracht«, sagte Sam. »Warte, nein, den Algorithmus gibt es ja nicht mehr.«
    »Und überall Frauen und Gespräche und Haare und Gelächter …«
    »Haare?«
    »Und alle riechen gut und fragen, was man abends gemacht hat, und bieten an, einem auf dem Rückweg vom Markt etwas mitzubringen.«
    »Solche Zicken aber auch«, zog ihn Sam auf.
    »Und alle haben sie ein Schälchen Jelly Beans auf dem Schreibtisch. Und Handcreme. Und Fotos. Gerahmte Fotos. Ich will einfach nur in Ruhe arbeiten und bevorzuge deshalb sozial unbeholfene Angestellte und keine gesprächigen. Ich will keine höflichen Fragen beantworten und nett lächeln und Süßigkeiten essen. Und was ist, wenn ich mal einen Zauberwürfel brauche, weil ich über einen verzwickten Code nachdenken muss? In der Marketingabteilung gibt es weit und breit keine Zauberwürfel!«
    »Und auch keine verzwickten Codes, über die man nachdenken müsste«, fügte Sam hinzu.
    »Außerdem setzen die sich hin während der Meetings. Auf Stühle ! Mit Gebäck! Wenn das so weitergeht, habe ich bis Weihnachten zehn Kilo zugenommen.«
    »Du könntest kündigen

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