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Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Roman

Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Roman

Titel: Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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werden, und die Mordermittlung würde eingestellt, bis ein Jogger oder ein Hund zufällig auf die Leiche stießen. Und dann wäre es zu spät, um stichhaltiges Beweismaterial gegen eine andere verdächtige Person zusammenzutragen. Ich tröstete mich mit der Überlegung, dass der Mörder Tequila mindestens so lange am Leben lassen würde, bis er sich den Goldschatz angeeignet hatte. Es sei denn, das war bereits geschehen. Aber ich würde es einfach nicht herausfinden.
    Ich rief wieder Tequilas Mobiltelefon an, aber auch diesmal meldete er sich nicht.
    Rose wusste nichts von dem Mädchen in St. Louis und ahnte auch nicht, dass Tequila in Mordverdacht geraten war. Also führte seine Abwesenheit bei ihr nicht zu erhöhter Besorgnis. Ich entschied mich, sie nicht zu beunruhigen, blieb im Wohnzimmer sitzen, sah mir die Nachrichtensendung von Fox an und hoffte, dass das mein Enkel zurückkam.
    Irgendwann nach Mitternacht schlief ich auf dem Sofa ein. Gegen drei Uhr schreckte ich hoch, als ein schwarzer Chevy Malibu in unsere Auffahrt einbog.

43
    Mir den Schlaf aus den Augen reibend, schlurfte ich in die dunkle Küche und beugte mich über den Frühstückstisch, um durchs Fenster spähen zu können.
    Der Chevy hielt vor meiner Garage. Ich konnte sein Heck sehen und meinte, das Nummernschild sei gelb, was bedeutet hätte, dass der Wagen in Mississippi zugelassen war. Ein Nummernschild konnte ich nicht ausmachen.
    Die Tür auf der Fahrerseite ging auf, und ein Mann stieg aus, von dem ich nur die Silhouette erkennen konnte. Eine Straßenlaterne am Ende der Einfahrt war die einzige Lichtquelle, und da ich alles nur verschwommen sah, war der Fahrer auch mit zusammengekniffenen Augen nicht zu identifizieren.
    Obwohl es fast stockdunkel war, bemerkte ich die Waffe in seiner linken Hand. Wie gerne hätte ich meine .357 in der Hand gehalten.
    Der Kofferraumdeckel des Chevy sprang auf. Der Fahrer hievte einen zweiten Mann heraus und ließ ihn brutal zu Boden fallen. Der Mann aus dem Kofferraum war an Hand- und Fußgelenken gefesselt.
    Der Gefangene wollte sich zur Wehr setzen, aber der Fahrer schlug ihm mit der Waffe auf den Kopf und zerrte ihn um den Wagen herum zur Garage.
    Ich nahm an, dass der Gefangene Tequila sein musste. Der Fahrer war bestimmt Pratt. Der Schuldeneintreiber musste Tequila außerhalb des Hauses in seine Gewalt gebracht, irgendwohin verschleppt und so lange verprügelt haben, bis er zugab, dass das Gold in unserem Besitz war. Und jetzt war er da, um es uns abzunehmen.
    Ich griff zum Telefon, um Randall Jennings anzurufen. Aber dann dämmerte mir, dass mein Enkel zwischen der Polizei, sollte sie denn auftauchen, und einem in die Enge getriebenen Mann in die Schusslinie geraten würde. Mein Vertrauen in die Kompetenz der Cops war nicht ganz vorbehaltlos, und ich wusste nicht, ob es ihnen gelingen könnte, eine Geiselnahme zu entschärfen und ohne Blutvergießen zu beenden. Der Gedanke, selbst unter Umständen erfolgreicher sein zu können, kam mir töricht vor; ich war gebrechlich, unbewaffnet und verwirrt. Allein eine Verhandlung über den Austausch meines Enkels gegen das Gold schien eine Aufgabe zu sein, die über meine Kräfte gehen würde. Die Situation jedoch eskalieren zu lassen, indem ich die Polizei einbezog, wäre noch törichter. Ich ging zur Vordertür hinaus, schloss sie hinter mir, so leise ich konnte, und lief in meinen Hauschuhen über den feuchten Rasen.
    Bei näherer Betrachtung sah der Chevy in der Auffahrt dann doch etwas anders aus als der, der uns in St. Louis gefolgt war. Ich erinnerte mich genau daran, dass er schwarze Fenster gehabt hatte, aber der in unserer Auffahrt besaß ganz normale durchsichtige Seitenscheiben.
    Außerdem zierte ein Spezialnummernschild mit der Aufschrift »Ole Miss« als Andenken an die Universität die vordere Stoßstange, und unser Verfolger in St. Louis hatte vorne am Auto gar keine Kennzeichenhalterung gehabt. Ich versuchte einen Grund auszumachen, warum der Mörder in den vergangenen paar Tagen sämtliche Scheiben hätte auswechseln lassen sollen, aber mir fiel keiner ein.
    Ich ging zur Garage, wohin der Fahrer seinen Gefangenen gezerrt hatte, und sah T. Addleford Pratt. Aber er war derjenige, der auf dem Boden lag, mit Klebeband gefesselt. Tequila fuchtelte mit meiner Waffe vor Pratts Nase herum.
    »Was zum Teufel hat das hier zu bedeuten?«, fragte ich.
    »Ich versuche, diesen Schweinehund zu einem Geständnis zu bewegen«, antwortete Tequila.
    »Nichts hab

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