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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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erschrocken die Augen auf. Ihr Blick blieb auf der Pistole haften.
    Mit seiner rauchigen Stimme fragte Feng: »Wo ist er?«
»Weg«, knurrte McDermid verärgert. »Er ist vor fünfzehn Minuten gegangen.«
»Er muss noch im Haus sein«, sagte Feng sachlich.
    »Wir beobachten alle Eingänge. Er kommt nicht raus. Er sitzt in der Falle.« Smith stand unter Hochspannung. Seine Schultern waren gestrafft, die Muskeln einsatzbereit. Trotzdem blieb er in seinem Versteck hinter der Säule und beobachtete das Foyer unter ihm.
    Nachdem Feng Dun seinen drei Begleitern Anweisungen erteilt hatte, stieg er in den Lift. Die Zahlen über der Tür zeigten an, dass er direkt zum Penthouse hochfuhr.
    Obwohl Smith es bereits vermutet hatte, war er dennoch geschockt: Immer mehr deutete darauf hin, dass Ralph McDermid ihn oben im Penthouse hingehalten hatte, um die Killer rufen zu können. Und das hieß: Der Vorstandsvorsitzende der mächtigen Altman Group war nicht nur an der Empress -Affäre beteiligt, sondern auch an ihren blutigen Begleitumständen.
    Unten im Foyer bezogen währenddessen die drei Killer unauffällig Stellung, sodass sie alle Ausgänge im Blick hatten. Als Feng Dun zurückkam, war es, als wäre er nicht aus dem Fahrstuhl gestiegen, sondern wie aus dem Nichts plötzlich mitten im Foyer erschienen. Er machte eine verstohlene Geste, worauf sich die vier in einer Ecke hinter ein paar Palmen trafen. Während sie sich dort berieten, beobachteten sie jeden, der an ihnen vorbeikam. Feng schaute einmal zur Galerie hinauf, und es schien, als heftete er den Blick genau auf die Stelle, wo Smith hinter der Säule stand.
    Smith trat langsam ein paar Schritte zurück. Er inspizierte seine Verkleidung, von seinem Hawaiihemd bis zu den blauen Leinenturnschuhen. Dann zog er den Panamahut tiefer in die Stirn und steckte die Beretta am Rücken unter dem Sakko in den Hosenbund. Als er schließlich auf die Treppe zusteuerte, ging er leicht in die Knie und drehte die Zehen nach innen, sodass sein Gang etwas Verklemmtes bekam.
    Obwohl ihn die Killer scharf ins Auge fassten, sah er sie nicht an. Aber er fürchtete die ganze Zeit, einer von ihnen könnte auf die Idee kommen, ihn sicherheitshalber anzuhalten. Als er endlich an ihnen vorbei war und auf die gläserne Eingangstür zusteuerte, die auf die Straße und in Sicherheit führte, glaubte er spüren zu können, wie sich ihre Blicke in seinen Rücken bohrten. Immer noch darauf gefasst, jeden Moment angehalten zu werden, drückte er die Tür auf.
    Als nichts geschah, überkam ihn zunächst Überraschung, dann tiefe Erleichterung. Das Tageslicht schien so hell und einladend wie nie, als er aus dem Gebäude trat und die Straße überquerte. Er zog sich in einen dunklen Hauseingang zurück und wartete. Es war fast dunkel, als Ralph McDermid endlich durch einen Seiteneingang das Gebäude verließ. Feng Dun und seine Männer waren schon Stunden zuvor gegangen, jeder für sich, als hätte jeder einen anderen Auftrag zu erledigen. Da der Strom von Menschen in der abendlichen Rushhour noch stärker angeschwollen war, folgte Smith dem Altman-Boss in verhältnismäßig geringem Abstand.
    Im Lauf des Nachmittags hatte die Schwüle nachgelassen, und es war leichter geworden, sich durch die Fußgängermassen zu drängen.
    Frustriert und besorgt hetzte Smith hinter McDermid her, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Der Altman-Boss ging zur Station Central der MTR, der U-Bahn.
    Smith wartete zwanzig Sekunden, dann kaufte er sich eine Fahrkarte und folgte ihm. Auf dem Bahnsteig waren nicht mehr so viele Menschen, und Smith ließ sich etwas zurückfallen, um sich erst zu vergewissern, dass niemand sonst McDermid observierte – entweder heimlich oder in Gestalt eines versteckten Bodyguards.
    Als die U-Bahn kam, stieg McDermid ein. Smith folgte ihm in den Waggon, aber durch eine andere Tür. McDermid bahnte sich einen Weg nach vorn, bis er auf einer der Stahlbänke einen Platz fand, der ihm zusagte. Er setzte sich und starrte vor sich hin. Weder schenkte er einem der stummen und müden anderen Fahrgäste Beachtung noch den bunten Werbeplakaten, die ganz im Gegensatz zu der Zeit vor der Rückgabe Hongkongs an die Volksrepublik, als Reklamen immer auch englisch beschriftet waren, ausschließlich chinesische Schriftzeichen trugen.
    Smith ging in die entgegengesetzte Richtung und hielt sich, halb abgekehrt, an einer Stange fest, sodass er McDermid im Fenster gespiegelt beobachten konnte. Ihn beschäftigte vor

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