Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
Vom Netzwerk:
und mehrere Schüsse in Rattangestell und Polsterung der Couch schlugen. Smith warf sich flach auf den Boden und wartete. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Endlich sprang ein Mann mit einer kleinen Maschinenpistole in den Raum. Smith gab einen Schuss ab. Der Mann wurde nach hinten geschleudert und flog durch ein großes Panoramafenster. Sein Schrei wurde immer leiser, als er in die Tiefe stürzte.
    Smith richtete sich auf, um über die Couch hinweg auf den Flur hinauszuspähen. Sie rückten wieder an – diesmal zu dritt. Er gab zwei Schüsse ab, und sie zogen sich zurück, aber wie lange? Auch vom Behandlungszimmer aus würden sie einen erneuten Angriff starten. Er hatte noch ein Magazin, aber irgendwann würden sie ihre Angriffe besser koordinieren und von beiden Seiten gleichzeitig zuschlagen. Dann war er geliefert. Man würde ihn erschießen oder gefangen nehmen. Ihm war nicht klar, was sie wollten.
    Ihm brach Schweiß auf der Stirn aus. Auf ein Knie aufgestützt, wartete er auf den nächsten Angriff aus dem Behandlungszimmer. Ohne Vorwarnung kamen sie durch die Tür gestürzt. Jetzt waren sie zu zweit. Sie waren schneller und cleverer und hechteten jeder auf eine andere Seite, während Smith auch die andere Tür im Auge behalten musste, falls die Männer draußen auf dem Flur ebenfalls angriffen. Er schoss sein Magazin leer, in Stühle, Tische, Wände. Dann schob er sein letztes Magazin ein – und plötzlich waren sie weg.
    Waren sie das auch wirklich? Unvermutet krachten weitere Schüsse und brachten die Wände zum Erzittern.
    Aber von wo kamen sie? Vom Flur oder aus dem Behandlungszimmer? Und auf welches Ziel waren sie gerichtet? Keine einzige Kugel schlug in die Couch, hinter der er kauerte, oder in die Wände des Wartezimmers. Sollte er sich auf den Boden werfen oder in der Hocke bleiben? Als wieder eine Salve krachte, merkte er, dass sie vom Flur kam. Seltsamerweise hatte sie nicht ihm gegolten.
    Er richtete sich auf und spähte nach draußen. Sie waren zu viert, einschließlich der zwei Männer aus dem Behandlungszimmer. Der fünfte und der sechste Mann lagen – beide verletzt – in einem der Fahrstühle, dessen Tür aufgespreizt war. Die Pistolen der vier unverletzten Angreifer waren nicht auf ihn gerichtet, sondern auf das andere Ende des Gangs. Unvermutet drehte sich einer von ihnen um und schoss auf Smith, um ihn festzunageln.
    Smith erwiderte das Feuer. Plötzlich ertönte Fluchen, Trappeln und das Schlagen einer Tür, gefolgt von schweren Schritten, die sich rasch entfernten. Smith lauschte.
    Eine Lifttür schloss sich. Weder vom Flur noch aus dem Behandlungszimmer kam ein Laut. Waren sie wirklich weg?
    Oder war das Ganze nur wieder ein Trick?
    Vorsichtig lehnte Smith sich nach draußen, um die Lage zu sondieren. Auf beiden Seiten des Flurs war niemand zu sehen. Das alte Gebäude knarrte. Auf einer anderen Etage wurde eine Klospülung betätigt. Smith holte tief Luft. Er wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn, als er den Mann betrachtete, den er niedergeschossen hatte und der jetzt reglos auf dem Boden des Wartezimmers lag. Er kroch auf ihn zu. Der Mann war tot, und seine Taschen enthielten nichts, was Aufschluss über seine Identität gab.
    Enttäuscht sprang Smith auf und rannte in das Behandlungszimmer. Dort gab es eine Massagebank, einen Schrank, einen Stuhl und einen tragbaren CD-Player. Alles war von Kugeln durchsiebt. Durch das zerbrochene Fenster, durch das einer der von ihm getroffenen Männer geflogen war, pfiff der Wind. Unten auf der Straße heulten Sirenen. Die Polizei von Hongkong war bereits am Anrücken.
    Auch im Behandlungszimmer gab es eine zweite Tür.
    Sie stand offen und führte auf den Flur hinaus. Er eilte darauf zu und spähte vorsichtig nach draußen. Der Gang war immer noch verlassen, nur eine Spur aus Blut und Patronenhülsen führte zum Lift. Smith schwenkte die Beretta mit beiden Händen hin und her, als er in Richtung Aufzug den Flur hinunterhuschte. Schließlich erreichte er die Tür am anderen Ende, die als Einzige offen stand und von der man den ganzen Gang im Blick hatte.
    Mit erhobener Pistole wirbelte er durch die Öffnung und zielte. Vor seinem Pistolenlauf befand sich die chinesische Bäuerin, die er kurz zuvor durch diese Tür hatte verschwinden sehen. Sie trug immer noch ihren schwarzen Arbeitsanzug und den Strohhut und saß, mit dem Rücken gegen einen Schreibtisch gelehnt, im Schneidersitz auf dem Boden. Neben ihr lag ein Handy. Sie hielt mit beiden

Weitere Kostenlose Bücher