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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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damit zu Cruyffs Schreibtisch, wo er sie rasch durchsah.
    Beim fünften hielt er inne. Es war der Brief, der dem Schreiben vorangegangen sein musste, das er in Yu Yongfus Safe in dessen Villa in Shanghai gefunden hatte. Er war nicht an Jan Donk adressiert, sondern an Charles-Marie Cruyff, den leitenden Direktor der Niederlassung in Hongkong. Unterzeichnet war er von Yu Yongfu, dem Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden von Flying Dragon Enterprises. Was wichtiger war … der Brief war auch an Ralph McDermid gerichtet, den Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden der Altman Group.
    Gespannt las er das Schreiben durch. Nichts Interessantes … aber an eine Ecke der Seite war ein Kuvert geheftet. Ein Donk & LaPierre-Umschlag mit dem handschriftlichen Vermerk: Basra-Lieferschein The Dowager Empress
    Nach so langer Zeit … nach so vielen Todesopfern … Das musste es sein! Smiths Finger zitterten vor Erregung, als er den Umschlag aufriss, hastig einen Bogen Briefpapier herauszog und ihn auseinander faltete.
    Die Handschrift darauf war dieselbe wie auf dem Umschlag, aber es war nicht das Ladeverzeichnis. Smith packte wilde Wut, als er den Text überflog: Alles nur Zeitverschwendung, Smith. Dachten Sie im Ernst, ich würde etwas so Wichtiges an einem Ort zurücklassen, an dem Sie es so leicht finden würden? Ich habe das Dokument vernichtet. Und als Nächster sind Sie dran.
    Unterzeichnet war das Ganze mit den Initialen RM.
    Ralph McDermid. Dieser arrogante Scheißkerl. Er hatte Bescheid gewusst! Wie …? Noch während Smith das dachte, erstarrte er und schaute auf. Und als Nächster sind Sie dran.
    »Guten Abend, Colonel Smith.« Die rauchige Stimme kam von der offenen Tür des Büros.
    Die Deckenbeleuchtung flammte auf. In der Tür stand Feng Dun, sein gesprenkeltes rotes Haar glänzte im Licht.
    Sein Gesichtsausdruck war finster, aber um seine Mundwinkel spielte ein Ausdruck unverhohlener Zufriedenheit.
    Er hielt eine Uzi auf Smith gerichtet. Während sich die zwei Männer weiter anstarrten, winkte Feng nach hinten, worauf vier bewaffnete Männer an ihm vorbeirannten und sich im Raum verteilten.
    Sonntag, 17. September - Beijing
    Das schwache Klicken der Westminster-Wanduhr ertönte in Niu Jianxings Ohren, noch bevor sie die halbe Stunde schlug. Sein wacher Blick spiegelte den Aufruhr in seinem Innern wider, als er unruhig im Arbeitszimmer seines Hauses am Rand des alten Xicheng-Bezirks auf und ab ging. Das U-Boot Zhou Enlai zu entsenden und die amerikanische Fregatte zu bedrohen, war eine Maßnahme von ungeheuerlicher Idiotie und Gefährlichkeit, und sie war Chinas Interessen und sogar dem Fortbestand der Volksrepublik so abträglich, dass er außer sich war vor Wut und Abscheu.
    Seine Kollegen, die ihn nur als die verschlafene Eule aus den Partei-und Regierungssitzungen kannten, wären schockiert gewesen über das Feuer in seinen Augen. Dieser hellwache, vor Energie sprühende Mann war der wahre Niu. Wie ein losgelassener Tiger schritt er in seinem Arbeitszimmer auf und ab, während er fieberhaft über das nachdachte, was ihm langsam zu dämmern begann. Obwohl sich Wei Gaofan gut abgesichert hatte, bestanden für Niu inzwischen kaum mehr Zweifel, dass er hinter der Entsendung des U-Boots steckte.
    Diese unvernünftige Maßnahme verriet den Amerikanern nicht nur, dass die chinesische Marine die Fifth Fleet beschattet hatte, sondern erhöhte außerdem das Risiko, dass es wegen der Empress zu einem verhängnisvollen Konflikt kam, um ein Vielfaches.
    Als Major Pan ihm zum ersten Mal von seinem Verdacht bezüglich Jon Smiths berichtet hatte, war Liu aufgrund Li Aorongs Verbindung zur Empress zu dem Schluss gelangt, Wei Gaofan habe sich der Korruption schuldig gemacht, weil Li von Wei protegiert wurde und sich ohne Weis Erlaubnis nicht einmal schlafen zu legen traute. Er hatte gedacht, die beiden Männer hätten sich an der illegalen Fracht eine goldene Nase verdienen wollen. Wei wäre nicht der erste Zhongnanhai-Politiker gewesen, der ein Opfer seiner eigenen Habgier wurde.
    Aber die Entsendung der Zhou Enlai ließ die Sache in einem gänzlich anderen Licht erscheinen. So einfach, wie bisher gedacht, war der Sachverhalt keineswegs. Dahinter steckte wesentlich mehr.
    Die Hände auf dem Rücken verschränkt, machte Niu kehrt und durchmaß, jeder stampfende Schritt Ausdruck seiner Verbitterung und Wut, das Arbeitszimmer wieder in der anderen Richtung. Jetzt hatte er Gewissheit. Es musste diese Schlange Wei sein, die das

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